Dauerhaft straffe, elastische Haut und ein strahlender Teint – wer will das nicht? Dank Mesotherapie soll dieser Anti-Aging-Wunsch in Erfüllung gehen. Wir klären auf und zeigen, was die neuartige Lifting-Methode wirklich kann.
Wer würde das Rad der Zeit nicht gerne zurückdrehen und die Haut in jugendlicher Schönheit und Elastizität erstrahlen lassen? Ästhetische Mesotherapie soll genau das möglich machen. Die angebliche Wunderwaffe gegen Hautalterung vereint hocheffektive Anti-Aging-Wirkstoffe mit Akupunktur und verspricht, dauerhaft Schluss mit Fältchen zu machen – ganz ohne operativen Eingriff. DONNA Online erklärt, wie die minimalinvasive Behandlungsmethode funktioniert und wie effektiv sie im Kampf gegen Falten wirklich ist.
Die komplementärmedizinische Behandlungsmethode, die heute als Mesotherapie bekannt ist, wurde in den 50er-Jahren von dem französischen Arzt Michel Pistorentwickelt, indem er Elemente aus Akupunktur, Neuraltherapie, Arzneitherapie und Reflexzonenbehandlung miteinander kombinierte. In Fachkreisen wird die Mesotherapie auch als Brücke zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin bezeichnet. Die Anti-Aging-Behandlung wird hauptsächlich in Frankreich, Kanada und den USA angeboten, weckt aber auch in Deutschland zunehmend Interesse. Die Hauptanwendungsgebiete in der Ästhetik sind die Hautverjüngung und Hautregeneration, die Behandlung von Haarausfall sowie die Bekämpfung von Cellulite und Fettpolstern.
Hinter ästhetischer Mesotherapie verbirgt sich eine minimalinvasive dermatologische Behandlungsmethode, die im Idealfall dabei hilft, Falten zu glätten und die Haut insgesamt jugendlicher und frischer erscheinen zu lassen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schönheitsbehandlungen kommt die Mesotherapie ohne operativen Eingriff aus und ist deutlich schonender als die Behandlung mit dem Nervengift Botox.
Bei der Mesotherapie werden über einen längeren Zeitraum hinweg Injektionen mit homöopathischen, pflanzlichen und niedrig dosierten, herkömmlichen Medikamenten in die mittlere Schicht der Haut (griechisch: „meso“) eingebracht – entweder mithilfe von feinen, kurzen Mikronadeln oder einer speziellen Mesotherapie-Pistole(Injektionsakupunktur). Meist kommen hautstraffende Anti-Aging-Booster wie Co-Enzyme, unvernetzte Hyaluronsäure, Vitamine, Antioxidantien und Aminosäuren zum Einsatz. Die Wirkstoffmischung wird individuell zusammengestellt und hängt unter anderem davon ab, welche Problemzonen damit behandelt werden. Aufgrund der potenzierten Wirkung und der lokalen Anwendung werden die Stoffe nur verdünnt und in geringen Dosierungen gespritzt. Die Injektion selbst verursacht keine unangenehmen Schmerzen, da der Mischung stets auch ein leichtes Betäubungsmittel beigefügt ist.
Die Wirkung der Mesotherapie basiert auf der gezielten lokalen Anwendung sowie dem stimulierenden physikalischen Effekt des Nadeleinstichs.Dabei entsteht ein Hautdepot mit den Wirkstoffen, die nach und nach abgegeben werden, was einen schnellen und gleichzeitig anhaltenden Effekt gewährleistet. Sind die Wirkstoffe einmal in den mittleren Hautschichten angekommen, regen sie die Regeneration und den Stoffwechsel der Zellen an, verbessern die Durchblutung, die Sauerstoffversorgung des Bindegewebes sowie die Feuchtigkeitsbindung der Haut. Außerdem wird die körpereigene Neubildung von Kollagen und elastischen Fasern angeregt. Nach einer Mesotherapie wirkt erschlaffte Haut deutlich straffer und glatter. Kleine Fältchen werden unsichtbar und die Haut erhält eine frische und gleichzeitig natürliche Ausstrahlung. Zudem baut die Haut nach und nach mehr Spannkraft und Elastizität auf. Da keine Narkose erforderlich ist und die gering dosierten Wirkstoffe nur in die betroffenen Regionen gespritzt werden, wird der Organismus nicht unnötig belastet.
Wichtig für das Gelingen der Mesotherapie ist nicht nur die Zusammenstellung der verschiedenen Wirkstoffe, sondern auch die Injektion selbst, da es hier unterschiedliche Techniken gibt. Sie richten sich danach, in welchem Körperbereich die Injektionsakupunktur angewandt wird und was das Ziel der Anti-Aging-Therapie ist.
Die am häufigsten angewendete Behandlung innerhalb der Mesotherapie ist das Mesolift oder auch Biolifting, mit der die Haut im Gesicht, am Hals, Dekolleté sowie an den Handrücken gestrafft und kleine Fältchen geglättet werden. Durch den Einsatz von Hyaluronsäure in Kombination mit Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien, Aminosäuren, durchblutungsfördernden Wirkstoffen und Stammzellaktivatoren wird die Haut revitalisiert und neu aufgebaut. Hyaluron ist der körpereigenen Stoff, der für das Volumen und die natürliche Elastizität der Haut verantwortlich ist, indem er das Wasser in der Haut bindet und sie dadurch straffer sowie glatter macht. In der Mesotherapie wird das natürliche Hyaluron, das mit zunehmendem Alter immer weniger wird, durch künstlich hergestelltes ersetzt.
Eine weitere mesotherapeutische Maßnahme ist Mesobotox. Dabei wird die Mesolift-Mischung mit einer kleinen Menge Botulinumtoxin (oder einem pflanzlichen Botox-Ersatz), ausgesuchten Vitaminen und Antioxidantien vermischt und nicht in den Muskel, sondern am Ort des Muskelzugs unter die Haut injiziert. Dadurch ist die Behandlung schonender und verträglicher als die mit dem hoch dosierten, reinen Botox. Gleichzeitig wird die natürliche Beweglichkeit und Ausdruckskraft des Gesichts nicht beeinträchtigt. Nebenwirkungen wie das Absinken der Augenbrauen oder Asymmetrien sind quasi ausgeschlossen.
Eingesetzt wird Mesobotox bei Mimikfalten aller Art, wie zum Beispiel Krähenfüßen an den Augen, Stirn- und Zornesfalten, hängenden Mundwinkeln sowie Hals- und Dekolletéfalten. Mesobotox kommt aber auch am Körper bei übermäßigen Schwitzen, etwa im Bereich der Achseln, zum Einsatz. Ähnlich wie bei klassischen Botoxbehandlungen muss auch Mesobotox ein- bis zweimal durchgeführt und anschließend halbjährlich wiederholt werden.
Mit einer Mesohair-Therapie kann auch altersbedingter Haarausfall gestoppt werden. Hierzu werden eine Mischung aus Biorevitalizern wie Dexpanthenol, Biotin, Coenzym Q10, Thymusextrakt oder spezielle Wirkstoffkomplexe direkt in die Kopfhaut injiziert. Durch die Zugabe homöopathischer Wirkstoffe können Störungen der Kopfhaut wie Schuppen oder Seborrhö (Überproduktion von Hautfetten durch die Talgdrüsen) parallel mitbehandelt werden. Die injizierten Wirkstoffe stimulieren und regenerieren die Haarfollikel, regen die Blutzirkulation an und fördern die Nährstoffzufuhr. Auf diese Weise wird der Haarausfall verlangsamt, die Haarqualität verbessert und das Haarwachstum gefördert. In über 80 Prozent der Fälle verhilft Mesohair zu verringertem Haarausfall ab der dritten Behandlung und zu vollerem Haar nach zwei bis drei Monaten. Sogar gering ausgeprägte Formen des kreisrunden Haarausfalls lassen sich mit Mesohair behandeln.
Die Mesotherapie hat sich auch als effektive Methode gegen Cellulite und kleine Fettdepots an Bauch, Hüfte, Po und Oberschenkeln bewährt – die Behandlung wird dann „Mesocellulite“ genannt. Mittels feinster Mikroinjektionen wird ein Cocktail mit stark durchblutungsfördernden, stoffwechselaktivierenden und fettmobilisierenden Wirkstoffen in die betroffenen Bereiche eingebracht, um sie zu glätten und zu straffen. Mesocellulite hilft vor allem normalgewichtigen oder etwas fülligeren Frauen, die hartnäckige Fettansammlungen durch eine Gewichtsreduktion nicht abbauen können. Bei übergewichtigen Frauen kann die Behandlung im Rahmen einer Diät den Volumenabbau unterstützen.
Darüber hinaus wird die Mesotherapie eingesetzt, um Besenreiser, Dehnungsstreifen, Narben, Pigmentstörungen und Altersflecken zu mindern oder sogar ganz zu entfernen. Auch bei Hautkrankheiten wie Akne, Couperose, Neurodermitis, Schuppenflechte und Rosazea führt die Mesotherapie zu guten Ergebnissen. In der Allgemeinmedizin wird sie bei folgenden Erkrankungen und Verletzungen angewendet:
Rheuma
Arthrose
Gelenk- und Rückenschmerzen
Durchblutungs- und Wundheilungsprobleme
chronischen Infekte (der Atemwege oder Harnwege)
Migräne und Kopfschmerzen
Sportverletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Sehnenentzündungen
psychosomatische Störungen wie Nervosität, Burnout, Schlaflosigkeit, depressive Verstimmungen
Für die minimalinvasive Anti-Aging-Methode spricht, dass sie im Vergleich zu operativen Schönheitsbehandlungen deutlich preiswerter, sehr schonend, nebenwirkungsarm und beinahe schmerzfrei, aber dennoch effektiv ist. Eine Sitzung dauert zwischen 20 und 30 Minuten – je nachdem, wie groß das zu behandelnde Areal ist. Da sowohl Haut, Haare als auch das Bindegewebe von innen heraus gefördert werden, entfallen weitere Behandlungen mit Tabletten, Cremes oder Tinkturen. Das gilt allerdings nur für feine und oberflächliche Hautfältchen. Stärker ausgeprägte Falten lassen sich nur mit zusätzlichen Behandlungen minimieren. Außerdem werden bei der Mesotherapie – im Gegensatz zu Botox – nur niedrig dosierte Wirkstoffe gespritzt.
Trotzdem ist die Anti-Aging-Behandlung in Deutschland bis heute umstritten und medizinisch nicht anerkannt. Obwohl es sich um eine relativ schonende Methode zur Verlangsamung des natürlichen Hautalterungsprozesses handelt, kann es auch bei der Mesotherapie zu Nebenwirkungen wie unter anderem Nervenschädigungen durch falsch oder zu tief gesetzte Injektionen, kommen. In sehr seltenen Fällen werden Nerven sogar so stark verletzt, dass dauerhafte Missempfindungen oder ein Taubheitsgefühl an den behandelten Körperstellen auftreten.
Vor einer Behandlung sollten Sie sich daher gründlich beraten lassen und darauf achten, dass die Injektionen ausschließlich von einem professionellen Schönheitschirurgen, Dermatologen oder Heilpraktiker vergeben werden dürfen, aber nicht von Kosmetikern ohne entsprechende Qualifizierung. Passende Adressen zugelassener Therapeuten finden Sie beim Dachverband Deutsche Gesellschaft für Mesotherapie.
Hinzu kommt, dass es keine klinischen Studien gibt, in denen die Wirksamkeit der Mesotherapie nachgewiesen werden konnte. Fest steht, dass auch die Mesotherapie – wie jede andere naturheilkundliche Anti-Aging-Behandlung – ihre Grenzen hat und keine Wunderwaffe gegen das Altern ist. Daher sollte trotz Mesotherapie auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Schutz vor UV-Strahlung und einen gemäßigten Alkohol- und Nikotinkonsum geachtet werden. Diese beeinflussen die natürliche Hautalterung sehr stark.
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