Gepflegte Augenbrauen sind ein Muss, da sie dem Gesicht Kontur geben und die Augen betonen. Nach der Menopause können die Brauen allerdings dünner werden. Visagist Luis Huber gibt Tipps zu den besten Styling-Methoden für die Augenbrauen und darüber, warum Sie Ihre Make-up-Routine mit 40plus anpassen sollten.
Die Augenbrauen stehen im Fokus des Gesichts und können unsere Gesichtszüge – im positiven oder negativen Sinn – betonen. Gepflegte Brauen sind daher selbst für Frauen wichtig, die sich nicht viel aus Make-up und Schminkroutinen machen. Doch während die Augenbrauen mit 20 oder 30 meist noch voll sind und oft sogar zu intensiv gezupft werden, verlieren sie mit zunehmendem Alter an Substanz: Mit den Wechseljahren und der damit einhergehenden, hormonellen Umstellung werden die Brauen dünner und überzupfte Augenbrauen-Härchen wachsen plötzlich nicht mehr nach.
So kann man das Augenbrauen-Wachstum anregen
Wie Sie trotz dünner werdenden Brauen mit 40plus für formschöne, gepflegte Augenbrauen sorgen können? DONNA Online traf Visagist und Augenbrauen-Experte Luis Huber zum Interview, um über unterschiedliche Methoden des Augenbrauen-Stylings zu sprechen. Der Österreicher, der bereits für Yves Saint Laurent und Star-Friseur Udo Walz tätig war, gibt seinen Kundinnen in seinem Studio in München Tipps für das perfekte Make-up und bietet auch Augenbrauen-Stylings wie Permanent Make-up an.
DONNA Online: Bedingt durch die Wechseljahre werden die Augenbrauen bei vielen Frauen etwas dünner. Worauf sollten Frauen 40plus beim Augenbrauen-Styling achten?
Luis Huber: Schmeichelnd für jedes Gesicht über 40 sind tendenziell breitere und nicht zu dünn gezupfte Brauen. Unabhängig vom „Big Brow Trend“ vermitteln vollere, schön geschwungene Brauen Jugendlichkeit und mehr Weichheit. Die Augenpartie gewinnt immer und zusätzlich geben gut betonte Brauen dem Gesicht Kontur, die mit zunehmenden Alter leider ebenfalls abnimmt. Die Betonung des oberen Brauenverlaufs ist vergleichbar mit einem Lifting-Effekt. Es gibt keinen besseren Beauty-Booster, der mit einfachen Mitteln selbst zu gestalten ist! Es sollte vom Profi gezupft werden. Bei sehr dünnen, nicht mehr nachwachsenden Brauen bieten sich Brauen-Seren an, die das Wachstum anregen. Ebenfalls sollte mit Brauen-Mascara gearbeitet werden. Sie wirkt weicher und natürlicher als ein Stift bzw. Puder. Beim Kauf sollten Sie auf getönte Mascaras achten, die Fasern enthalten – sie lassen die Härchen gleichzeitig dunkler und fülliger wirken. Sehr lange Brauenhärchen können vorsichtig mit einer Babyschere gekürzt werden. Dadurch fallen die Haare besser in die Form und das Wachstum wird ebenfalls leicht angeregt.
Welche Methode empfehlen Sie zur Entfernung störender Augenbrauen-Härchen – mit der Pinzette zupfen, waxen, einfach natürlich wachsen lassen? Welche Variante ist für sensible Haut geeignet?
Am besten zupfen, bei sensibler Haut direkt nach dem Duschen. Wachs und andere Methoden sind bei sensibler Haut oft zu reizend. Beim Kauf der Pinzette darauf achten, dass diese vorne leicht gerundet ist und eine gute Spannung hat, damit sie optimal greift. Frauen mit unempfindlicher Haut können problemlos zum Threading (Anm.d. Red.: Fadentechnik) gehen.
Welche tägliche Augenbrauen-Routine empfehlen Sie, die auch Make-up-Laien mit wenig Zeit problemlos hinbekommen?
Wer Brauen vor allem in Form bringen möchte, kann zu einer Brauen-Mascara greifen. Diese gibt es auch in getönten Varianten, die die Brauenhaare in Form halten und die Augenbrauen ganz natürlich betonen.
Für viele Frauen gehört der Augenbrauenstift zur täglichen Make-up-Routine. Wie finde ich den richtigen Farbton?
Der Brauenstift sollte eine Nuance heller sein als die eigene Haarfarbe auf dem Kopf. Und beim Kauf sollte man darauf achten, dass er wasserfest ist (im Stirnbereich wird gern geschwitzt!) und eine relativ harte Konsistenz hat.
Was empfehlen Sie Frauen, die ihre grau werdenden Augenbrauen gerne nachfärben möchten: Zum Profi gehen – oder kann man auch mit Produkten zum Selberfärben aus dem Drogeriemarkt problemlos nachhelfen?
Das Färben sollte schon der Profi übernehmen. Beim Selberfärben werden graue Augenbrauen schnell zu dunkel. Zu Hause hilft auf die Schnelle eine getönte Brauenmascara in „Aschblond“. Sie wird sanft, in waagrechten Bewegungen in die Haare gebürstet.
Zur dauerhaften Betonung der Augenbrauen gibt es neben „klassischem“ Permanent Make-up auch neue Trend-Varianten wie Micro-Blading. Wie beurteilen Sie solche (semi-)permanenten Styling-Methoden?
Permanent Make-up ist eine tolle Lösung, wenn die Augenbrauen zu schmal oder lückenhaft sind bzw. selbst keinen schönen Schwung haben. Hierbei ist es jedoch sehr wichtig, sich einen echten Profi zu suchen, der ein gutes Gefühl für die Gesichtsproportionen sowie Farbe und Form der Brauen hat. Lassen Sie die Brauenform in jedem Fall zuvor anzeichnen und überzeugen Sie sich davon, dass in dem Studio sauber gearbeitet wird. Der Unterschied zwischen Permanent Make-up und Microblading ist die Ausführung. Während ich beim Permanent Make-up maschinell feine Härchen zeichne, wird beim Microblading manuell eingeritzt. Microblading ist oftmals etwas schmerzhafter und hält weniger lang als das klassische Permanent Make-up. Ich persönlich bevorzuge die Härchenzeichnung, die besonders naturell und weich wirkt.