Chemische Peelings wie Fruchtsäure oder Salicylsäure sorgen ohne Rubbeln für einen frischen Teint und wirken ersten Anzeichen der Hautalterung entgegen. Wir erklären alles Wichtige, wie Sie AHA, BHA und PHAs schonend anwenden und das passende Peeling für Ihren Hauttyp finden.
Mechanische Gesichtspeelings mit Schleifpartikeln haben bei vielen Kosmetik-Fans ihren Reiz verloren, zumal das häufig darin enthaltene Mikroplastik auch aus ökologischer Sicht umstritten ist. Im Trend liegen dagegen chemische Peelings, die mit unterschiedlichen Säuren auf die individuellen Hautbedürfnisse abgestimmt werden können und zu einem frischen, glatten Teint verhelfen sollen. Bei chemischen Peelings werden säurehaltige Produkte auf die Gesichtshaut aufgetragen. Anders als klassische Gesichtspeelings mit natürlichen oder synthetischen Schleifpartikeln, die abgestorbene Hautschüppchen mechanisch entfernen, arbeiten chemische Peelings mit der Beschaffenheit der Haut: Die enthaltenen Säuren tragen verhornte Stellen und tote Hautzellen durch die Gerinnung der hauteigenen Eiweiße ab. Das Ergebnis? Die Haut wird von abgestorbenen Hautschüppchen befreit und die Kollagenproduktion wird angeregt, was zu einem strafferen Hautbild führt.
Ein chemisches Peeling kann im Gesicht, am Hals, Dekolleté oder am Rücken gemacht werden. Professionelle Peelings sind deutlich stärker als Peelings, die man beispielsweise in der Drogerie kaufen kann.
Das alles kann ein chemisches Peeling:
entfernt abgestorbene Hautschüppchen
kann trockene Haut verbessern
Wirkstoffe können von der Haut wieder besser aufgenommen werden
reinigt die Haut porentief und kann bei Akne und Pickeln helfen
verbessert die Hautelastizität
sorgt für feineres Hautbild und vergrößerte Poren werden verkleinert
hilft bei Pigmentflecken und anderen Sonnenschäden
verbessert Aknenarben und Pickelmale
strafft die Haut und glättet Falten
Ein professionelles chemisches Peeling können Sie entweder in einer Hautarztpraxis oder in einem Kosmetikstudio (medizinische Kosmetik) durchführen lassen. Um die Haut auf das Peeling vorzubereiten, kann es sein, dass Sie ca. zwei Wochen vor der Behandlung täglich eine Creme verwenden sollen, die Ihre Haut auf das Peeling vorbereitet. Das muss aber nicht sein. Mein Hautarzt hat mir keine spezielle Creme verschrieben, die ich vor dem chemischen Peeling anwenden soll.
Bevor das Peeling auf die Haut aufgetragen wird, wird diese gereinigt und entfettet. Danach wird das chemische Peeling (in meinem Fall Fruchtsäure) auf die Haut aufgetragen. Nach kurzer Zeit wird die Säure neutralisiert und abgewaschen. Danach folgte bei mir eine Ausreinigung meiner Unreinheiten. Tatsächlich ist die Behandlung etwas unangenehm, vor allem beim ersten Mal. Die Haut kann leicht brennen, ähnlich wie bei einem leichten Sonnenbrand. Meine Haut hat sich immer nur leicht geschält und ich habe bereits mehrmals ein chemisches Peeling beim Hautarzt machen lassen. Durch den Heilungsprozess wird die Kollagenproduktion anregt und das sieht man auch schon nach ein paar Tagen: Die Haut ist wie neu, wirkt straffer und ebenmäßiger.
Achtung: Vor einem chemischen Peeling sollten Sie direkte Sonneneinstrahlung unbedingt vermeiden. Ich habe ein-, zweimal nach einem Tag in der Sonne diese Behandlung machen lassen und ich kann Ihnen sagen: Weder ich (Schmerzen) noch meine Haut (Rötungen etc.) haben das gut vertragen!
Wie oft Sie ein chemisches Peeling machen sollten, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin. Auch was Stärke und Art des chemischen Peelings angeht, kann Sie der Profi beraten. Das alles hängt sehr stark vom jeweiligen Hautzustand und dem Problem ab, das Sie bekämpfen möchten. Auch wie schnell man Verbesserungen sieht, ist sehr individuell. Bei der Verbesserung von Akne, Pickelmalen oder Pigmentflecken sind schneller Ergebnisse zu erwarten als beispielsweise bei der Reduzierung von Falten. Meine chemischen Peelings sind im Abstand von ca. 4 bis 6 Wochen erfolgt und es wurden gleich mehrere Behandlungen hintereinander gemacht, da das für meine Haut und mein Problem notwendig war. Meistens sind ca. 3 bis 6 Behandlungen vonnöten, um die gewünschten Erfolge sehen zu können. Generell können Sie ein chemisches Peeling aber immer wieder machen lassen. Es empfiehlt sich aber vor allem in den Herbst- und Wintermonaten!
Chemische Peelings werden in drei Kategorien unterteilt. Generell wird zwischen leichten (oberflächlichen), mitteltiefen und tiefen Peelings unterschieden:
Viele chemische Peelings, die auch in Drogerien und Kosmetikstudios erhältlich sind, basieren auf der Wirkung von AHAs. Zu den Alpha-Hydroxysäuren gehört Fruchtsäure, in Kosmetik meist in Form von Zitronensäure, Apfelsäure oder Weinsäure. Ebenfalls zu den AHAs zählen Milchsäure, Mandelsäure und Glykolsäure (Hydroxyessigsäure). Da Alpha-Hydroxysäuren im Vergleich zu anderen chemischen Peelings die kleinsten Moleküle besitzen, sind sie am effektivsten, da sie besonders tief in die Haut eindringen können. Hinsichtlich ihrer Wirkung werden AHAs (meistens Glycolsäure zwischen 20 und 30 %) als oberflächliche bzw. leichte Peelings eingestuft. Diese Art von chemischen Peelings eignet sich vor allem für Akne und, Pickelmale und andere Pigmentveränderungen.
Mitteltiefe chemische Peelings mit Trichloressigsäure (TCA) sind ein effektives Verfahren zur Hautverjüngung und zur Behandlung verschiedener Hautprobleme. Sie wirken durch das Entfernen abgestorbener Hautschichten, wodurch die Hauterneuerung angeregt und das Erscheinungsbild von feinen Linien, Falten und Pigmentstörungen verbessert wird. Auch bei leichten bis mittelschweren Aknenarben kann ein solches Peeling positive Ergebnisse erzielen. Diese Art von chemischen Peelings dürfen nur von Ärzten durchgeführt werden, oft in einer Konzentration von 15 bis 25 %.
Diese sind eine intensive Behandlungsform, die vor allem bei ausgeprägten Hautproblemen wie tiefen Falten, starken Sonnenschäden oder ausgeprägten Pigmentstörungen eingesetzt wird. Phenol wirkt tief in der Haut und regt eine umfassende Erneuerung der Hautzellen an, was zu einer deutlichen Verbesserung der Hauttextur und -elastizität führt - ähnlich einem chirurgischen Lifting. Aufgrund der Intensität dieser Behandlung ist eine sorgfältige Vorbereitung und Nachsorge durch einen erfahrenen Dermatologen oder Hautpflegespezialisten unerlässlich, um Risiken zu minimieren und einen erfolgreichen Heilungsverlauf zu gewährleisten.
Bei mittleren und tiefen Peelings können Nebenwirkungen wie Rötung, Schwellung, Schuppung, Narbenbildung, Entzündung, Verfärbung und erhöhte Empfindlichkeit auftreten. In einigen Fällen können zu hohe Konzentrationen oder zu lange Einwirkzeiten der Fruchtsäure zu Hautverätzungen führen. Experten empfehlen daher, solche Peelings nur unter Aufsicht von Hautärzten oder medizinischen Kosmetikerinnen durchzuführen. Starke Rötungen und Reizungen sind normal, bei anhaltenden Symptomen oder starken Schmerzen sollte sofort ein Hautarzt / eine Hautärztin aufgesucht werden.
Achtung: Chemische Peelings sind nicht geeignet für Patienten mit Rosazea und Patienten, die Vitamin-A-Präparate oder bestimmte Antibiotika einnehmen.
Oberflächliche Peelings und Peelings für zuhause bergen nur ein sehr geringes Risiko von Nebenwirkungen und Co. Je nach Art des chemischen Peelings für zuhause sind die Säuren darin in unterschiedlich starker Konzentration enthalten. Effektiv sind AHAs bei einer Konzentration zwischen fünf und zehn Prozent, BHAs bei ein bis zwei Prozent. Wenn Sie zum ersten Mal ein chemisches Peeling anwenden, sollen Sie sich darüber im Klaren sein, dass es sich selbst bei milden Produkten um wirksame Säuren handelt. Dementsprechend können bei unsachgemäßer Anwendung bleibende Hautschäden wie Verätzungen, Verbrennungen, Pigmentstörungen, schuppige Hautpartien oder extreme Trockenheit auftreten.
Meine Erfahrungen mit chemischen Peelings sind durchweg positiv. Ich habe leichte chemische Peelings bereits mehrfach bei einer medizinischen Kosmetikerin durchführen lassen und ich bin mehr als zufrieden. Bei mir haben sie meine unreine Haut verbessert und vor allem bei Pickelmalen sehr stark geholfen. Außerdem ist mein Hautbild dadurch ebenmäßiger und meine Poren kleiner. Kurzum: Ich kann wirklich einen Unterschied feststellen. Sehr empfehlenswert!
Bezüglich der Kosten hält es sich im Rahmen wie ich finde. Für ein Peeling inklusive Ausreinigung zahlt man ca. 100 Euro. Je nach Praxis oder Kosmetikstudio etwas mehr oder weniger. Bei einem Hautarzt gab es für Studenten auch eine Vergünstigung, was ich sehr schön fand!
Chemische Peelings gibt es auch für die Anwendung zuhause. In Drogerien wie dm und Co. gibt es eine große Auswahl an AHA-, BHA- oder auch PHA-Peelings. Peelings für zuhause sind generell weniger wirksam als solche, die in einer Arztpraxis oder in einem medizinischen Kosmetikstudio durchgeführt werden.
Beta-Hydroxysäure (BHA) bezeichnet Salicylsäure, die als effektiver Inhaltsstoff bei der Behandlung von Pickeln, Mitessern und Akne bekannt ist. Das liegt an der lipophilen Eigenschaft der Säure: BHA bindet Fette, reinigt auf diese Weise porentief und wirkt entzündungshemmend. Daher sind Produkte mit BHA gut für Menschen mit entzündlichen Hauterkrankungen wie Akne oder Rosazea geeignet.
Beta-Hydroxysäure besitzt größere Moleküle als AHAs, weshalb sie in Peelings bei normaler Haut prinzipiell weniger Hautirritationen verursacht, zugleich aber auch weniger wirksam ist und als schwächeres chemisches Peeling eingestuft wird. Der absolute Bestseller unter den BHA-Peelings ist dieses Produkt von Paula's Choice.
Die neueste Entwicklung sind chemische Peelings mit PHAs, also Poly-Hydroxysäuren wie Lactobionsäure und Glucolactone. Der Vorteil von PHA-Produkten ist, dass sie genau wie BHAs entzündungshemmend und lipophil wirken, aufgrund milderer Säuren aber wesentlich verträglicher und somit auch für empfindliche Hauttypen geeignet sind. PHAs sind deshalb eine gute Alternative zu BHA-Peelings für Frauen mit sensibler Haut, die unter Entzündungen oder Hautunreinheiten leiden. PHA wird auch in der Anti-Aging-Pflege eingesetzt, da die Säuren kleine Ältersfältchen mindern und die Hautelastizität verbessern können.
Je nachdem, welche Wirkung Sie mit der Anwendung des chemischen Peelings bei Ihrer Haut erreichen wollen, können Sie gezielt das passende Produkt wählen. Diese Säuren sind für den jeweiligen Hauttyp ideal:
Normale Haut können Sie je nach Hautbedürfnis problemlos mit allen Varianten der chemischen Peelings behandeln. Peelings mit einer Kombination aus AHA Peeling und BHA Peeling etwa reinigen porentief, mildern Fältchen und feine Linien, gleichen Verfärbungen aus und spenden zugleich Feuchtigkeit.
Bei trockener, schuppiger oder irritierter Haut wirkt ein PHA-Peeling am schonendsten. Je nach Verträglichkeit können auch Produkte mit BHA angewendet werden.
Bei Mischhaut, unreiner Haut und Akne wirken BHA-Produkte besonders effektiv.
Rosazea kann je nach Verträglichkeit mit einem milderen PHA-Peeling therapiert werden.
Sonnengeschädigte Haut kann gut mit AHAs oder PHAs behandelt werden.
Bei reifer Haut erzielen AHA-Peelings tolle Ergebnisse.