Störende Haare im Gesicht sind ein Problem, mit dem sich Frauen in jedem Alter herumärgern. Besonders lästig: Hexenhaare, die bevorzugt am Kinn sprießen und auch nach mehrmaligem Auszupfen immer wieder nachwachsen. Wie die Härchen entstehen und wie Sie sie richtig entfernen.
Ein Hexenhaar, auch Teufelshaar genannt, ist ein einzeln wachsendes Haar, das sich im Gesicht häufig am oder unter dem Kinn bildet. Anders als der natürliche Haarflaum im Gesicht oder ein Damenbart auf der Oberlippe sind Hexenhaare meist intensiver pigmentiert, länger sowie dicker als die umliegenden Gesichtshärchen – und werden dadurch als besonders störend empfunden.
Mediziner gehen davon aus, dass die genetische Veranlagung für das Sprießen unerwünschter Hexenhaare verantwortlich ist: Ein Gendefekt sorgt dafür, dass sich einzelne Haare an Körperstellen „verirren“, an die sie eigentlich gar nicht gehören. Auch Hormonstörungen, etwa ein erhöhter Testosteronspiegel, und hormonelle Schwankungen können die Bildung unerwünschter Härchen im Gesicht auslösen. Extreme Gewichtsveränderungen und Medikamente, die den Hormonspiegel beeinflussen, können die Entstehung von Hexenhaaren ebenfalls begünstigen.
Wenn sich der Hormonhaushalt im weiblichen Körper in den Wechseljahren (Klimakterium) umstellt und weniger Östrogen produziert wird, fördert dieses hormonelle Ungleichgewicht die Bildung von Hexenhaaren. Hormonelle Veränderungen sind auch bei Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, und Schwangeren der Grund dafür, dass sich störende Härchen am Kinn oder anderen Stellen im Gesicht bemerkbar machen.
Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn Sie ein immer wieder nachwachsendes Hexenhaar im Gesicht bemerken – auch dann nicht, wenn es aus einem Muttermal sprießt. Denn die borstigen Härchen stellen weder ein Gesundheitsrisiko dar, noch sind sie ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung. Dass sich Hexenhaare oft in der Nähe von Muttermalen ansiedeln oder aus diesen herauswachsen, hat vielmehr erbliche Gründe: Ein Muttermal ist eine genetisch bedingte Pigmentstörung, die andere Zelltypen – zum Beispiel Haarzellen – dazu „anstiftet“, sich an derselben Stelle zu bilden.
Da die Hautzellen von Muttermalen allerdings grundsätzlich dazu neigen, sich krankhaft zu verändern, sollten Sie einen Hautarzt konsultieren, wenn Sie bemerken, dass das Muttermal mit dem Hexenhaar sich optisch verändert, also beispielsweise dunkler oder größer wird.
Obwohl Hexenhaare im Gesicht gesundheitlich unbedenklich sind, empfinden die meisten Frauen sie als unschön und störend. Wie aber wird man die Härchen an Kinn und Co. am effektivsten los? DONNA Online nimmt die gängigsten Haarentfernungsmethoden unter die Lupe:
Zugegeben: Gerade, wenn sie dunkel und borstig sind, erinnern Hexenhaare ein wenig an Bartstoppeln bei Männern. Warum also nicht einfach abrasieren? Sie können den störenden Härchen mit einem (Nass-)Rasierer zwar schnell und schmerzfrei zu Leibe zu rücken, diese Methode ist aber keine dauerhafte Lösung: Das Hexenhaar wird nur oberflächlich entfernt und wächst bereits nach wenigen Tagen wieder nach. Zudem kann die Rasur die empfindliche Gesichtshaut irritieren und Entzündungen auslösen. Arbeiten Sie deshalb immer mit einer neuen, sauberen Klinge – oder kürzen Sie das Hexenhaar vorsichtig mit einer Nagelschere.
„Normale“ Hexen- oder Teufelshaare lassen sich mit einer Pinzette problemlos auszupfen. Dabei wird das gesamte Haar entfernt und Sie haben einige Wochen lang Ruhe, bis es wieder nachwächst. Vorsichtig sein sollten Sie beim Zupfen von Hexenhaaren, die aus Muttermalen wachsen: Gehen Sie beim Entfernen mit der Pinzette besonders behutsam vor, da ansonsten Reizungen entstehen können, die möglicherweise Veränderungen der Hautoberfläche begünstigen.
Die Haarentfernung mit dem Epiliergerät, Kalt- oder Heißwachs verspricht zwar, störende Härchen für mehrere Wochen zu beseitigen. Anders als an den Beinen oder in der Bikinizone können diese Methoden im Gesicht angewendet aber zu Hautreizungen führen. Das präzise Entfernen des Hexenhaares mit einer Pinzette ist wesentlich reizärmer und daher besser geeignet, um den unerwünschten Haarwuchs im Gesicht in den Griff zu bekommen.
Um störende Hexenhaare langfristig zu entfernen, können Sie eine Epilationslasertherapie bei einem Spezialisten durchführen lassen. Bei dieser Methode zerstören Lichtimpulse die Haarwurzel dauerhaft und das Haar kann nicht mehr nachwachsen. Je nach Anzahl der zu entfernenden Hexenhaare können dafür mehrere Laserbehandlungen notwendig sein. Pro Sitzung kostet die Behandlung rund 50 bis 100 Euro – konsultieren Sie im Vorfeld unbedingt einen Dermatologen, ob die Lasertherapie in Ihrem Fall eine sinnvolle Alternative zu Zupfen und Co. ist.
Vorsicht: Wächst das störende Hexenhaar aus einem Leberfleck oder Muttermal, sollte es keiner Laserbehandlung ausgesetzt werden, da bei dieser Methode auch das Gewebe um das Haar herum geschädigt werden kann. Wer sich eine dauerhafte Lösung wünscht, kann das Muttermal mit dem Hexenhaar auch operativ beim Hautarzt entfernen lassen.