Kosmetikstudios und Dermatologen nutzen die Kraft von LED-Licht schon lange als Helfer gegen Akne, Pigmentstörungen und Schuppenflechte. Dank modernster High-Tech-Geräte kann man die Lichttherapie jetzt auch zu Hause durchführen. DONNA Online zeigt, für welche Hautbedürfnisse die Beauty-Tools geeignet sind.
Sie erinnern an eine fiese Halloween-Maske, versprechen aber eine effektive Beauty-Behandlung: LED-Masken, die Hautprobleme per Lichttherapie bekämpfen sollen. In der Dermatologie und Profi-Kosmetik sind die High-Tech-Geräte schon länger gegen Ekzeme, schwere Akne und Hauterkrankungen wie Schuppenflechte im Einsatz. Neue Modelle ermöglichen sogenannte „LED-Facials“ nun auch für den Heimgebrauch. Wie die Lichtmasken funktionieren und gegen welche Hautprobleme sie sich einsetzen lassen, fasst DONNA Online für Sie zusammen.
Licht als Mittel zur Behandlung von Hautproblemen ist nichts Neues: Vor allem ultraviolettes Licht, kurz UV-Licht, wird in der Dermatologie seit den 90er-Jahren zur Therapie von Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis), Kontaktekzemen, aber auch Pigmentstörungen und Sonnenallergie eingesetzt. Das Problem: Eine Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlung, die uns im Alltag auf natürliche Weise durch Sonnenlicht begegnet, birgt einige Risiken und Nebenwirkungen. So greifen hochdosierte UV-Strahlen die Hautzellen an, können kurzzeitig zu Hautverfärbungen durch erhöhte Melaninbildung (Hyperpigmentierung) führen und das Erbgut der Haut nachhaltig und irreparabel schädigen.
Eine neue Art der Lichttherapie ohne schädliche UV-Strahlung kommt deshalb gelegen: die Bestrahlung mit LED-Licht, das wir sonst hauptsächlich von Lampen aus dem Wohnbereich kennen. Anders als bei ultraviolettem Licht sind die Lichtwellen von „Light Emitting Diodes“, also Leuchtdioden oder kurz LEDs, weniger stark und unschädlich für die Haut, wirken aber genauso effektiv. Die verschiedenen Wellenfrequenzen dringen in unterschiedlich tiefe Hautschichten ein und entfalten dort ihre positive Wirkung. In der Beauty-Branche kommt LED-Licht durch spezielle High-Tech-Masken zum Einsatz, an deren Unterseite sich LED-Elementen befinden. Mit diesen innovativen Lichtgeräten lassen sich professionelle Beauty-Behandlungen wie in Kosmetikstudios oder dermatologischen Praxen auch einfach zu Hause durchführen. Dabei unterscheidet man zwischen drei Arten der LED-Lichttherapie, die jeweils andere Hautprobleme angehen:
… besitzt eine Wellenlänge zwischen 580 und 660 Nanometern, ab 780 Nanometern spricht man von Infrarotlicht. Die roten Wellen stimulieren die Kollagenproduktion und sorgen dafür, dass die Haut und damit auch kleine Fältchen von innen aufgepolstert werden. Die Bestrahlung mit rotem LED-Licht ist in der Kosmetik daher eine effektive Anti-Aging-Methode. Da das rote Licht die Durchblutung fördert und Entzündungen entgegenwirkt, hat es zudem einen positiven Effekt auf zu Unreinheiten und Pickeln neigende Haut. Besonders effektiv wirkt rotes Licht bei schwerwiegender Akne, wenn es in Kombination mit blauem LED-Licht eingesetzt wird – das belegt eine medizinische Studie des British Journal of Dermatology zu Lichttherapie bei Acne vulgaris.
… hat eine Wellenlänge zwischen 400 und 450 Nanometern und dämmt auf der Haut angewendet Bakterien ein, die zu Entzündungsreaktionen und Unreinheiten führen. Diese Variante der Lichttherapie ist deshalb ideal für die Behandlung von leichter bis mittelstarker Akne. Darüber hinaus regt es die Sauerstoffbildung an und lässt die Haut frischer erscheinen. Übrigens: Blaues LED-Licht steht als Blue Light von Smartphone, Laptops und Co. in der Kritik, die Haut schneller altern zu lassen. Bei der bei der LED-Lichttherapie üblichen Anwendungsdauer müssen Sie aber keinesfalls mit Hautschäden rechnen, sondern profitieren stattdessen von den genannten Vorteilen des blauen Lichts.
… wirkt mit einer Wellenlänge von durchschnittlich 525 Nanometern. Es wird aufgrund seiner hautberuhigenden Eigenschaften in der Lichttherapie eingesetzt. Zudem kann es bei sonnenbedingten Hautveränderungen wie Pigmentflecken oder Verfärbungen (Hyperpigmentierung) helfen.
Egal ob Sie mit der Lichttherapiemaske ein konkretes Hautproblem wie Pigmentflecken oder Pickel angehen wollen oder einfach neugierig auf die High-Tech-Geräte sind: Die LED-Masken sind grundsätzlich für jeden Hauttyp geeignet. Zu Vorsicht wird dennoch geraten, wenn Sie im Zeitraum der geplanten Anwendung Medikamente einnehmen, die Ihre Haut lichtempfindlicher machen – etwa Arzneimittel zur Blutdrucksenkung oder Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Dann könnte das normalerweise unbedenkliche LED-Licht die photosensibilisierte Haut schädigen und überreizen. Auch in der Schwangerschaft oder bei schwerwiegenden Hauterkrankungen wird von der Verwendung einer Lichttherapie-Maske abgeraten.
Für die Häufigkeit der Anwendungen gibt es keine festen Vorgaben. Je nachdem, wie Ihre Haut sich verhält und welche Hautpflegeroutine Sie haben, kann eine Lichttherapiemaske nach Bedarf eingesetzt werden: Entweder regelmäßig als Hauttherapie gegen bestehende Hautprobleme oder nur gelegentlich als verwöhnendes Facial in den eigenen vier Wänden. Achten Sie bei häufigem Einsatz der LED-Masken darauf, Ihrer Haut zur Regeneration und Gewöhnung an die Lichttherapie zwischen den Anwendungen zumindest einen Tag Pause zu gönnen. Übrigens brauchen Sie keine Angst vor einer Überhitzung der Maske haben: Die High-Tech-LEDs der Beauty-Masken ermöglichen eine schmerz- und hitzefreie Hautbehandlung.
Grundsätzlich sind Aufbau und Funktionsweise der LED-Geräte für den Gebrauch zu Hause und in professionellen Kosmetikstudios oder dermatologischen Arztpraxen identisch, da sie auf denselben Technologien basieren. Der wesentliche Unterschied liegt in der Energiezufuhr: Für die sichere Anwendung weisen die LED-Masken für daheim ein niedrigeres Energieniveau auf. So können die High-Tech-Geräte überhaupt erst als Massenware hergestellt und zu (im Vergleich zu den kostspieligen Profigeräten) günstigeren Preisen angeboten werden.
Ein wesentlicher Nachteil der preiswerteren, dafür aber auch qualitativ minderwertigeren Lichttherapiemasken für den Eigengebrauch: Die Lebensdauer der Elektronik ist oftmals begrenzt. Im Web berichten zahlreiche Verbraucher, dass die Geräte bereits nach wenigen Anwendungen einen Akku- oder LED-Schaden aufwiesen. Zudem gibt es Produkte, die zum ständigen Nachkaufen anregen wollen, indem der eingebaute „Aktivator“, eine Art Fernbedienung, der die Maske mit einem Netzadapter oder Batteriesystem verbindet, auf eine bestimmte Anzahl von Anwendungen programmiert ist. Nach dem Erreichen dieses Maximums funktioniert das die LED-Maske erst wieder, wenn ein neues Set aus Aktivator und Batterie nachgekauft wird. Derartige LED-Facials sind dehalb alles andere als günstig und umweltfreundlich.
Haben Sie sich ein zu Ihren Hautbedürfnissen passendes Produkt angeschafft, ist der Einsatz relativ simpel: Beginnen Sie das LED-Treatment idealerweise nach der Gesichtsreinigung, indem Sie die Maske für bis zu zehn Minuten auf Ihr Gesicht legen. Den Startschuss für die Beauty-Behandlung geben Sie mit dem „Aktivator“. Hochpreisige Geräte kommen sogar im Set mit einer kleinen, kabellosen Fernsteuerung. Die meisten LED-Masken besitzen eine integrierte Schaltuhr, durch die sich das Gerät nach der empfohlenen Anwendungsdauer automatisch abschaltet. Durch Bügel auf Ohrenhöhe können Sie die Maske so an Ihrem Kopf befestigen, dass Sie während der Anwendung sogar andere Dinge erledigen und sich theoretisch frei bewegen können – jedoch mit eingeschränktem Sichtfeld.
DONNA-Tipp: Achten Sie darauf, Ihre Augen ausreichend vor dem hellen LED-Licht zu schützen. Normalerweise sind die Lichttherapiemasken bereits mit einer speziellen Schutzbrille mit einem Lichtfilter ausgestattet, der die Lichteinstrahlung von der Augenpartie abhält. Stellen Sie vor der ersten Nutzung sicher, dass auch Ihr Gerät eine solche Schutzvorrichtung besitzt.
Bereits 2016 kam mit der „Visibly Clear Anti-Akne-Lichttherapiemaske“ von Neutrogena erstmals ein LED-Gerät mit kosmetischer Wirkung für den Heimgebrauch auf den Markt. Daher sind die Lichttherapiemasken kein ganz neuer Beauty-Trend mehr. Dafür haben sich die Anwendung und Technologien der High-Tech-Geräte weiterentwickelt. Was ist 2018 neu? Die Kombination mit einer weiteren beliebten Maskenvariante: Schönheitshelfer wie das „Ufo“ des schwedischen Unternehmes Foreo sind dazu ausgelegt, eine zuvor in das Gerät eingelegte Sheet-Maske noch effektiver zu machen und setzen dabei auf eine Kombination aus LED-, Wärme- und Kältetherapie. Ebenso kann eine High-Tech-Maske mit LED-Licht nach dem Auftragen von Serum oder Creme eingesetzt werden, um die enthaltenen Wirkstoffe besser in die Haut zu transportieren.
Eine weitere Neuheit unter den LED-Lichtmasken: Geräte, die speziell auf einzelne Hautbereiche im Gesicht ausgerichtet sind. So bietet Dr. Dennis Gross, das Label des gleichnamigen Star-Dermatologen aus den USA, eine LED-Brille, die für Fältchen und Pigmentflecken rund um die Augenpartie getragen wird.
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht: So unterschiedlich wie die Gesichtshaut verschiedener Frauen ist, so gegensätzlich ist auch die Wirkung der Hautpflege auf sie. Daher kann Ihnen vorab niemand garantieren, dass sich die Anwendung einer LED-Maske positiv auf Ihr Hautbild auswirken wird. Wenn Sie sich unsicher sind, ob und welche Gerätevariante für Sie passend ist, kann eine professionelle Beratung im Kosmetikstudio oder beim Dermatologen weiterhelfen. Die Hautprofis analysieren Ihre Haut genau und können so ihre individuellen Bedürfnisse, Probleme sowie die dafür geeignete Lichttherapiemaske ermitteln.