Unverträglichkeiten, schädliche Inhaltsstoffe und Tierversuche: Hinter Kosmetik steckt mehr (Negatives), als wir denken. Warum also Shampoo, Deo und andere Beauty-Produkte nicht einfach und günstig zu Hause herstellen? Wir zeigen sieben Rezepte für Einsteiger.
In vielen Kosmetikprodukten steckt mehr Negatives als erwartet: Herkömmliche Pflege- und Stylingprodukte aus der Drogerie können Allergien und Unverträglichkeiten auslösen. Bestimmte Inhaltsstoffe, etwa Parabene, stehen zudem im Verdacht, krebserregend zu sein. Schadstoff-, mikroplastik- und tierversuchsfreie Naturkosmetik ist aber oft sehr teuer – und auch hier können Inhaltsstoffe gelistet sein, auf die man lieber verzichten möchte. Die Lösung: Shampoo, Peeling und andere Kosmetikprodukte für den täglichen Bedarf selbst herstellen. Wir zeigen sieben Rezepte, die auch Einsteiger problemlos und mit wenigen Zutaten zu Hause gelingen.
Ob bei Hautproblemen, Unverträglichkeiten oder Allergien: Mit der Herstellung selbstgemachter Kosmetik für Gesicht und Körper können Sie selbst bestimmen, welche Wirkung die Produkte haben sollen und schädliche Inhaltsstoffe bewusst vermeiden. Auf diese Weise erhalten Sie günstige, auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Naturkosmetik, die dieselbe Wirkung wie teure Markenprodukte aus Apotheke oder Reformhaus hat.
Um Kosmetikprodukte zu Hause sicher und hygienisch herzustellen, benötigen Sie eine kleine Basisausrüstung: eine Küchenwaage, feuerfeste Glasgefäße, Rührstäbchen aus Glas und Behälter für die fertigen Produkte. Für fast jedes Kosmetikprodukt werden außerdem hochwertige Pflanzenöle, wie Kokos-, Oliven- oder Mandelöl, verwendet.
Desinfizieren Sie sämtliche Arbeitsutensilien, bevor Sie mit der Herstellung beginnen – so verhindern Sie, dass Bakterien oder Keime in die Kosmetikprodukte gelangen und verlängern damit ihre Haltbarkeit. Falls für ein Rezept Wasser benötigt wird, sollten Sie auf destilliertes oder alternativ abgekochtes Wasser zurückgreifen, um die Keimbildung im Endprodukt möglichst gering zu halten.
Ein beruhigendes und pflegendes Shampoo zur Haarreinigung stellen Sie her, indem Sie flüssige Naturseife als Basis verwenden.
Zutaten:
100 ml Kokosmilch
1 Teelöffel Honig
100 ml flüssige Naturseife
Zubereitung:
Seife und Kokosmilch mischen, anschließend den Honig hinzufügen.
Die Mischung in eine Flasche füllen und vor jeder Anwendung gut schütteln.
Tipp: Vor dem Ausspülen sollte das Kokos-Shampoo ein paar Minuten einwirken.
Besonders geeignet für die Anwendung auf Finger- und Zehennägeln sind Öle, die schnell einziehen und die Feuchtigkeit sowie Elastizität der Nägel wieder herstellen.
Zutaten:
10 g Shea- oder Mangobutter – zieht tief ein und polstert auf
10 g Babassu- oder Kokosöl – befeuchtet
5 g Bio-Sojawachs (oder alternativ mehr Kokosöl) – glättet die Nägel
5 g Mandel- oder Rizinusöl – nährt die Keratinschicht
10 g Avocado- oder Olivenöl – regeneriert den Nagel
5 g Macadamianussöl – reguliert den Verhornungsprozess
5 g Arganöl – befeuchtet und sorgt für Elastizität
5 bis 10 Tropfen ätherisches Öl nach Belieben (zum Beispiel Zitrone, Limette, Weihrauch)
Zubereitung:
Öle, Butter und Wachs bis auf Argan- und Macadamianussöl im Wasserbad schmelzen.
Argan- und Macadamianussöl mit den ätherischen Ölen mischen.
Die Ölmischung aus dem ersten Zubereitungsschritt abkühlen lassen und anschließend die Mischung aus dem zweiten Zubereitungsschritt unterrühren.
Alles zwei bis drei Stunden auskühlen lassen und in ein dunkles Glasgefäß füllen, das idealerweise eine Pipette hat.
Anwendung: Das selbstgemachte Nagelöl täglich vor dem Zubettgehen auf die Nägel auftragen. Ein Tropfen Öl reicht für alle zehn Fingernägel.
Die „Body Whip“ oder Körpersahne verdankt ihren Namen der Zubereitung: Die reichhaltige Körperbutter wird wie Sahne aufgeschlagen.
Zutaten:
50 g Kakaobutter
60 g flüssiges Basisöl (zum Beispiel Mandelöl)
1 Msp. Kakaoextrakt
10 g flüssiges Wirkstofföl (zum Beispiel Arganöl)
Zubereitung:
Kakaobutter in 20 Gramm des Basisöls im Wasserbad schmelzen.
Wenn alles geschmolzen ist, den Kakaoextrakt einrühren und vom Wasserbad nehmen.
Die Mischung in ein hohes Gefäß füllen, den Rest des Basisöls einrühren und zehn Minuten abkühlen lassen.
Das Wirkstofföl hinzufügen und über Nacht bei Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Mit einem Handmixer aufschlagen, bis eine lockere Masse entsteht. Sollte die Körperbutter nach fünf Minuten noch klebrig sein, weitere zehn Gramm des Basisöls hinzufügen.
Ein pflegend wirkendes Badesalz stellen Sie mit Salz, ätherischem Öl und etwas Olivenöl her. Für ein entspannendes Vollbad eignet sich Lavendelöl ideal.
Zutaten:
200 g Meer- oder Himalayasalz
1 EL Olivenöl
5-6 Tropfen Lavendelöl
Zubereitung:
Alle Zutaten in einem sauberen Glasbehälter mit Deckel vermischen und nach Belieben ein paar getrocknete Lavendelblüten einstreuen.
Mit Kaffeepulver lässt sich ein wirksames Anti-Cellulite-Peeling herstellen: Die berüchtigte Orangenhaut entsteht durch ein schwaches Bindegewebe. Neben einer gesunden und vitaminreichen Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßigem Sport können auch Kosmetikprodukte die unschönen Dellen an Oberschenkeln oder Po reduzieren: Als Peeling angewendet regt der Inhaltsstoff Koffein die Durchblutung an und wirkt sich positiv auf das Bindegewebe aus. Für eine optimale Wirkung sollten Sie das Körperpeeling mit Kaffeepulver in der Dusche an den von Cellulite betroffenen Körperpartien einmassieren und vor dem Abspülen kurz einwirken lassen.
Zutaten:
3 EL Kaffeepulver (zum Beispiel aus bereits aufgebrühtem Kaffeesatz)
1,5 EL brauner Zucker
3 EL Mandel- oder Kokosöl
5 bis 10 Tropfen ätherisches Orangenöl
Zubereitung:
Mischen Sie alle Zutaten gut miteinander. Zum Aufbewahren füllen Sie das Peeling einfach in ein Glas.
Tipp: Die Mischung können Sie auch als erfrischendes Gesichtspeeling verwenden. Verwenden Sie bei der Herstellung Mandelöl, das zusätzlich einen Anti-Aging-Effekt hat.
Viele herkömmliche Deos enthalten Aluminiumsalze, die in Verdacht stehen, sich im Körper abzulagern und unter anderem Brustkrebs zu begünstigen. Obwohl viele Kosmetikhersteller mittlerweile auf Aluminiumsalze verzichten, können Sie ein aluminiumfreies Deo auch mit wenigen natürlichen Zutaten selbst herstellen: Natron verhindert die Bildung von Bakterien, Kokosöl wirkt pflegend und eignet sich ideal zur Herstellung einer Deocreme.
Zutaten:
1 TL Natron
90 ml destilliertes oder abgekochtes Wasser
5 Tropfen eines ätherischen Öls Ihrer Wahl
Zubereitung:
Leitungswasser abkochen.
Natron in das Wasser einrühren, bis es vollständig aufgelöst ist. Wenn Sie stärker schwitzen, können Sie etwas mehr Natron verwenden – jedoch nicht zu viel, da das Salzmineral Hautirritationen auslösen kann.
Das ätherische Öl tropfenweise hinzufügen und alles gut vermischen.
Das fertige Deodorant in eine Flasche mit Zerstäuber füllen und vor jedem Gebrauch gut schütteln.
Herkömmliche Zahnpastas enthalten meist Fluorid. Dieser Inhaltsstoff beugt Karies vor und härtet den Zahnschmelz, wird aber immer wieder als gesundheitsschädlich und sogar krebserregend diskutiert. Eine fluoridfreie Zahnpasta lässt sich mit nur drei Zutaten selber machen. Dabei bleibt Ihnen überlassen, ob Sie eine frische oder lieber süßlich schmeckende Zahnpasta bevorzugen.
Zutaten für eine frische Zahnpasta:
4 EL Kokosöl
2 EL Natron
ein paar Tropfen Pfefferminzöl
Zubereitung:
Festes Kokosöl schmelzen lassen.
In das weiche oder flüssige Öl Natron und Pfefferminzöl einrühren.
Die Masse zum Aushärten an einen kühlen Ort stellen und immer wieder umrühren.
Die Zähne wie gewohnt mit der Paste putzen.
Zutaten für eine süße Zahnpasta:
10 g Xylit
5 g Natron
1 EL Kokosöl
Zubereitung:
Xylit und Natron gründlich miteinander vermischen, die Kristalle dabei ggf. mit einem Mörser zermahlen.
Das Pulver mit dem (weichen) Kokosöl mischen.
Tipp: Achten Sie darauf, die Zahnpasta während des Putzens mindestens drei Minuten im Mund zu lassen. Nur so können Kokosöl und Xylit ihre Wirkung entfalten.
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