Teebaumöl gilt als eines der wertvollsten Pflanzenöle in der Natur und könnte vielseitiger nicht sein: Arzneimittel, Hautpflegeprodukt, Haushaltshilfe und Therapeut. Wie das ätherische Öl aus Australien wirkt und wie vielseitig Sie es einsetzen können, lesen Sie hier.
Gerade in einer Zeit, in der die Medizin gigantische Fortschritte macht, die Menschheit aber trotzdem immer kranker wird, erlebt die moderne Naturheilkunde eine wahre Renaissance. Auf natürliche Produkte wie ätherische Öle zurückzugreifen, ist heute eine beliebte Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Dass das australische Teebaumöl in zahlreichen Hausapotheken einen festen Platz hat, kommt nicht von ungefähr. Schon die Ureinwohner des roten Kontinents schworen auf seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. DONNA Online erklärt, was das pflanzliche Wundermittel alles kann und wofür Sie es verwenden können.
Der immergrüne Teebaum (Melaleuca alternifolia) ist an der Ostküste Australiens beheimatet und bei den Aborigines schon lange ein beliebtes Hausmittel. Wie Cajeput (in Tiger Balm enthalten) und Niauli gehört auch der Teebaum zur Familie der Myrtengewächse. Durch Wasserdampfdestillation der Blätter und kleinerer Zweige wird reines Teebaumöl gewonnen, das sich aus verschiedenen Substanzen und Verbindungen zusammensetzt. Die beiden wichtigsten Inhaltsstoffe sind Terpine und Cineol. Dank ihnen wirkt das australische Öl entzündungshemmend, antibakteriell, pilztötend und unterstützt die Wundheilung. Aufgrund des fast 80-prozentigen Gehalts an Terpinen, Terpinolen und Terpineol ist die antibakterielle Wirkung von Teebaumöl sogar zehn bis zwölfmal stärker als die von Eukalyptusöl.
Teebaumöl kann sowohl äußerlich durch Auftragen oder Einreiben als auch in verdünnter Form innerlich (gurgeln, Mundspülung) angewendet werden. Meist reichen nur wenige Tropfen. Der Kontakt mit den Augen sollte – wie bei allen ätherischen Ölen – unbedingt vermieden werden.
Da Terpine im Verdacht stehen, Allergien und Hautirritationen auslösen zu können, sollten Sie das Teebaumöl zunächst an einer kleinen Hautpartie testen, bevor Sie es großflächig auftragen. Versichern Sie sich, dass Sie reines Teebaumöl verwenden – am besten in Bio-Qualität. Vor allem bei minderwertigem oder gestrecktem Teebaumöl können Nebenwirkungen wie Hautrötungen auftreten.
Die Kosmetikindustrie setzt Teebaumöl unter anderem in Cremes und Haarpflegeprodukten ein. Dank seiner antibakteriellen, antiviralen und fungiziden Eigenschaften ist Teebaumöl für die persönliche Körperhygiene sehr gut geeignet: zur Bekämpfung von Pickeln, Akne, Warzen und sogar Nagelpilz. Teebaumöl ist sehr gewebeschonend, was beim Anwenden gegen Hautunreinheiten und bei grundsätzlich empfindlicher Haut von Vorteil ist.
Allerdings sollte man bei industriell hergestellten Pflegeprodukten vorsichtig sein. Ihr Teebaumöl-Anteil ist meist nur gering und durch die Vermischung mehrerer – manchmal synthetischer – Inhaltsstoffe ist eine Wirkung, wie sie das reine Teebaumöl garantiert, oft nicht gegeben. Daher empfehlen wir, Naturkosmetika mit einem hohen Anteil oder gleich das reine Teebaumöl zu verwenden. Letzteres ist am günstigstens und unkompliziert. Aber Achtung: Wie alle ätherischen Öle sollte auch Teebaumöl aufgrund der hochkonzentrierten Inhaltsstoffe äußerst sparsam und nur tropfenweise verwendet werden.
An welchen Körperstellen und wie Sie das reine ätherische Öl einsetzen können, sehen Sie hier:
Pickel: Teebaumöl mit einem Wattestäbchen mehrmals täglich auf die entzündete Stelle auftragen.
Unreine Haut: Ein paar Tropfen auf ein feuchtes Wattepad geben und das Gesicht damit abtupfen. Vorsicht, nicht an den Augen anwenden!
Körper: Zehn Tropfen des Öls ins Badewasser träufeln – hilft bei Pickeln am Rücken, Ekzemen, Neurodermitis, etc.
Irritierte, trockene Kopfhaut: Um Juckreiz und Schuppen zu verringern, einige Tropfen ins Shampoo geben (10 ml Teebaumöl auf 100 ml Shampoo) und die Haare damit waschen. Alternativ kann verdünntes Teebaumöl (mit Wasser oder einem anderen Pflanzenöl) direkt auf die Kopfhaut gegeben und einmassiert werden.
Herpes: Mit einem Wattestäbchen reines Teebaumöl auf das Herpesbläschen tupfen. Im Stundentakt wiederholen.
Schuppenflechte: Eine Feuchtigkeitscreme mit Teebaumöl vermischen und auf die betroffenen Stellen auftragen. Als Mischverhältnis eignen sich sechs bis acht Tropfen Teebaumöl auf einen Esslöffel Creme.
Wunden: Abschürfungen, leichte Verbrennungen, Schnittwunden und Kratzer können mit einer Waschung aus Teebaumöl, einem Teebaumöl-Verband oder mit dem direkten Aufträufeln von Teebaumöl schneller heilen.
Insektenstiche und Warzen: Öl mehrmals täglich mit einem Wattestäbchen auf Stich oder Warze auftragen.
Insektenschutz: Einige Tropfen Öl mit Wasser vermischen und damit die Haut einreiben. Vertreibt Mücken, Wespen, Zecken und anderes Ungeziefer.
Fußpilz: Dank seiner antimykotischen Wirkung bringt Teebaumöl deutliche Verbesserung bei Pilzerkrankungen. Einfach ein paar Tropfen zwischen die Zehen pur einreiben und/oder Fußbäder nehmen.
Nagelpilz: Tränken Sie eine kleine Mullbinde mit verdünntem Teebaumöl und wickeln Sie sie um den infizierten Nagel. Alternativ können Sie den Nagel mehrmals täglich mit dem verdünnten Öl einreiben.
Intimbereich: Gegen Pilzinfektionen, Candidose und ähnliche Beschwerden im Vaginalbereich zwei bis drei Tropfen Teebaumöl mit Wasser oder Öl verdünnt auf einen Tampon geben und zwei bis drei Stunden eingeführt einwirken lassen. Am besten vorher mit dem Gynäkologen sprechen.
DONNA-Tipp: Wenn Sie Ihre Cremes, Lotionen und Shampoos in Teebaumöl-Produkte verwandeln möchten, fügen Sie ihnen ganz einfach tropfenweise Teebaumöl hinzu. Für ein Körperöl brauchen Sie lediglich ein pflanzliches Basisöl (zum Beispiel Kokos-, Rosen-, Lavendel-, Avocado-, Mandel- oder Jojobaöl), in das Sie einige Tropfen Teebaumöl hinzugeben. Lässt sich auch prima als Massageöl verwenden.
Die australischen Aborigines wussten schon lange vor der modernen Schulmedizin, wie man Entzündungen mit den Heilkräften der Natur behandelt. Bis zur Entdeckung des Antibiotikums Penicillin galt Teebaumöl als Standardmittel gegen Entzündungen und wurde sogar bei Operationen eingesetzt. Neben der äußerlichen Anwendung bei Hautentzündungen, kann das natürliche Antibiotikum auch im Mund- und Zahnbereich eingesetzt werden. Wir haben vier Fälle für Sie zusammengefasst:
Halsschmerzen: Geben Sie drei Tropfen Teebaumöl in ein Glas lauwarmes Wasser und gurgeln Sie mit der Lösung. Anschließend ausspucken.
Schnupfen: Eine Inhalation mit Teebaumöl sorgt für freie Atemwege. Einfach ein paar Tropfen Teebaumöl ins kochende Wasser geben und inhalieren.
Mundhygiene: Bei Entzündungen des Zahnfleischs und Mundgeruch hilft ebenfalls eine Teebaumöl-Lösung zum Gurgeln und Spülen.
Zähne: Wenn Sie einen Tropfen Teebaumöl auf Ihre Zahnpasta geben und damit Zähne putzen, beugen Sie der Entstehung Karies verursachender Bakterien und Zahnstein vor.
Neben der herausragenden Wirkung gegen Pickel, Fußpilz und Karies, sorgt Teebaumöl auch im Haushalt für Sauberkeit. Denn die antiseptische Eigenschaft des ätherischen Öls hilft auch in den eigenen vier Wänden, Pilze, Keime und Bakterien zuverlässig abzutöten und neue im Wachstum zu hemmen. In diesen Fällen sorgt Teebaumöl für hygienische Sauberkeit:
Wäsche: Geben Sie etwa 20 Tropfen Teebaumöl in die Waschmaschine und waschen Sie Ihre Wäsche wie gewohnt.
Bad: Schwarze Fugen in der Dusche oder Badewanne werden mit einer mit Teebaumöl beträufelten Zahnbürste gereinigt.
Motten: Wenn Sie Probleme mit Motten haben, geben Sie einfach ein paar Tropfen Teebaumöl auf ein kleines Stoffkissen und legen es in den Kleiderschrank.
Pflanzen: Um lästige Blattläuse loszuwerden, genügen zehn Tropfen Teebaumöl auf einem Liter Wasser. Damit sich das Öl auflöst, ist die Zugabe eines Dispersitionsmittels aus der Apotheke erforderlich. Dann die Pflanzen mit der Lösung besprühen.
Schimmel: 20 Tropfen Teebaumöl im Putzwasser (oder in einer Sprühflasche mit Wasser) halten Schimmelsporen fern und beugen neuer Schimmelpilzbildung vor. Auch etwas Teebaumöl in der Wandfarbe wirkt zuverlässig gegen Schimmel.
DONNA-Tipp: Mit Teebaumöl können Sie im Handumdrehen ein universelles Reinigungsmittel für das ganze Haus herstellen. Die Mischung aus einem Liter Wasser und 20 Tropfen Teebaumöl ist für alle Oberflächen geeignet, egal ob Holz, Glas, Keramik oder Laminat. Die Flächen werden auf natürliche Weise desinfiziert und vor neuen Bakterien und Keimen geschützt. Für eine stärkere Wirkung können Sie die Konzentration erhöhen.
Teebaumöl heilt übrigens nicht nur von außen, sondern auch von innen. Dem ätherischen Öl konnte eine positive Wirkung auf die Psyche nachgewiesen werden. Seine Inhaltsstoffe sind denen von Majoran – dem „Kräutlein Wohlgemuth“ – sehr ähnlich. Der hoher Anteil an „seelentröstenden“ Alkoholen hilft bei Ängsten, Stress, Antriebslosigkeit und Erschöpfung, stärkt das Selbstvertrauen und bringt zudem Klarheit in Gefühle und Gedanken. Aromatherapeuten bezeichnen Teebaumöl als das vielseitigste ätherische Öl, mit dem nur Lavendel konkurrieren kann. Um Teebaumöl in der Aromatherapie voll auszunutzen, sollte es in Duftlampen oder Diffusoren eingesetzt werden. Die Experten bevorzugen Diffusoren, weil sie die ätherischen Öle nicht erwärmen und so die Inhaltsstoffe nicht verändern.
Da reines Teebaumöl sehr markant riecht, empfiehlt sich eine Kombination mit anderen Düften. Folgende ätherische Öle harmonieren gut mit Teebaumöl:
Cajeput: lindert Schmerzen und wirkt belebend
Eukalyptus: hilft bei Atembeschwerden und Asthma, fördert die Konzentration
Jasminöl: besänftigt, verbessert die Laune
Lavendelöl: beruhigt, hebt die Stimmung, lindert Schmerzen, heilt Wunden
Muskatellersalbei: beruhigt, löst Krämpfe und Verspannungen
Neroli: bekämpft Ängste und Depressionen, fördert den Schlaf
Pfefferminzöl: erfrischt, reinigt, steigert die Konzentration
Rosenöl: besänftigt, löst Krämpfe
Rosmarinöl: fördert die Durchblutung, heilt Magen-Darm-Störungen
Sandelholz: stärkt das Selbstvertrauen, verbessert den Schlaf, gleicht Nervosität aus
Vetiver (Süßgras): beruhigt, stärkt die Nerven
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