Viele Frauen kostet es große Überwindung ihr graues Haar nicht mehr zu färben. Dabei bringt es viele Vorteile mit sich, graue Haare wachsen zu lassen: Man spart Zeit beim Friseur, schädigt die Haare nicht mehr und wirkt viel natürlicher. Und der Übergang? Mit ein paar Tipps gelingt ein sanfter Übergang zu natürlichem Grau.
Manchen scheint es ein riesiger Schritt, sich in die Welt des grauen Haares vorzuwagen. Wer das ernsthaft fürchtet, kann einfach mal kurz „Sarah Harris Vogue“ googeln. Und wird, wenn er diese strahlende Frau mit dem langen grauen Haar sieht, mit Freude den nächsten Färbetermin canceln.
Graues Haar gilt schon eine Weile als Trendfrisur. Vor rund zwei Jahren war es der sogenannte Granny-Look, der den Silberschöpfen zum Image-Wandel verhalf. Als neues Blond wurde „Omas Haar“ damals gefeiert. Und plötzlich ergrauten sogar junge Mädchen, einfach, weil es chic war. „Solche Trends haben in der Wahrnehmung der Haarfarbe etwas verändert: Es gibt heute eine viel größere Akzeptanz für graues Haar als noch vor zehn Jahren“, sagt Starfriseur Manfred Kraft aus München.
Eigentlich wird das einzelne Haar gar nicht grau, sondern weiß bzw. farblos. Erst wenn es sich mit den übrigen, noch farbigen Haaren mischt, entsteht ein grauer Gesamteindruck. Mit den Jahren verlieren die Zellen in den Haarwurzeln die Fähigkeit, Farbpigmente oder auch Melanine zu produzieren. Die Anzahl der weißen Haare und auch der Zeitpunkt des Ergrauens scheinen genetisch bedingt zu sein – das kann schon Mitte 20 passieren oder erst in sehr hohem Alter. Auch die Graunuancen sind unterschiedlich so wie die ursprünglichen Haarfarben.
Wer sich dazu entschließt, seinen natürlichen Grauton herauswachsen zu lassen, braucht ein bisschen Geduld. „Das Rauswachsenlassen ist tatsächlich der einzige Weg, aber den kann man angenehmer gestalten“, sagen Patrice Hess und Maximilian Ufertinger von Puro-Friseure in München. „Färbt man einzelne Strähnchen, kann man den harten Ansatz vermeiden.“ Idealerweise bespricht man die ersten Schritte mit dem Friseur, denn gerade beim Übergang ist die Nuance wichtig. „Besonders bei Blond sollte das Grau eine schöne gleichmäßige Farbe werden“, sagt Manfred Kraft. „Das schafft man mit Strähnen im ursprünglichen Ton beziehungsweise hellen, fast weißen Strähnchen, die Licht ins Haar bringen. Ist der Übergang erst mal geschafft, spart man Färbezeit, lebt gesünder (keine Chemie im Haar) und wirkt vor allem viel weicher und authentischer.
„Graue Haare, die stumpf sind und Spliss haben, sehen ungepflegt aus“, sagt Manfred Kraft. Weil die Struktur poröser ist, sollte man dem Haar regelmäßig eine kräftigende Intensivkur, etwa mit dem Vitamin Biotin, gönnen und die Spitzen häufiger schneiden. „Hilfreich sind auch Glanz-Finish-Sprays“, weiß Kraft. Ein Lichtschutzspray verhindert, dass UV-Strahlen die Schuppenschicht aufrauen. Gegen gelbliche Verfärbungen hilft ein leicht blaustichiges Shampoo bzw. Kur. Und gegen das „Ich bin ein bisschen blass“-Gefühl empfiehlt Patrice Hess neues Make-up: „Es macht Sinn, Augen und Lippen zu betonen.“ Eigentlich der perfekte Anlass, sich mal wieder quer durch die Lippenstiftfarben zu probieren.
Wichtig: Grau sieht nur mit dem richtigen Schnitt gut aus. Das kann der klassische Bob sein, aber auch eine Kurzhaarfrisur. Noch mehr Inspiration finden Sie hier:
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