Klar, Chia-Samen, Matcha-Pulver oder Quinoa bleiben weiterhin gesund. Doch die Power-Lebensmittel, die inzwischen in fast jedem Supermarkt erhältlich sind, bekommen jetzt Konkurrenz von Moringa, Aronia oder Maca, denen ein ebenso positiver Effekt auf Gesundheit und Schönheit nachgesagt wird. Wir stellen sieben neue Superfoods und ihre Wirkung vor.
Der Marketing-Begriff „Superfood“ verspricht viel: „Power-Früchte“ und „Fett-Killer“ wie Goji-Beeren, Acerola, Chia-Samen oder Quinoa wurden in den vergangenen Jahren als Wundermittel in Sachen gesunder Ernährung gehypt. Doch was genau ist Superfood eigentlich? Es handelt sich dabei um Lebensmittel, die aufgrund ihres Nährstoffgehalts Gesundheitsvorteile bringen sollen. Dabei muss man allerdings klar einräumen: Allein durch den Verzehr von Superfoods und ohne ausgewogene Ernährung, Sport und eine bewusste Lebensweise lassen sich in Sachen Gesundheit natürlich keine Wunder vollbringen. Dennoch können sogenannte Superfoods die Ernährung dank gesundheitsfördernder Inhaltstoffe sinnvoll ergänzen und mehr Abwechslung in Ihren Speiseplan bringen. Wir stellen sieben Lebensmittel vor, die neben Superfoods wie Chia-Samen oder Gerstengras definitiv auch mit ihren Nährstoffen punkten können:
Die Aronia Beere ist auch unter dem Namen „filzige Apfelbeere“ oder „schwarze Apfelbeere“ bekannt. Die erbsengroßen, schwarzblauen Früchte, die aufgeschnitten wie kleine Äpfel aussehen, sind im Geschmack sehr sauer und enthalten dreimal mehr Antioxidantien als Blaubeeren. Die antioxidativen Moleküle schützen vor Zellschäden durch freie Radikale und können die Cholesterinwerte senken sowie den Blutzuckerspiegel. Darüber hinaus stecken die kleinen Beeren voller Vitamine und Mineralstoffe, die sich positiv auf Stoffwechsel und Immunsystem auswirken können und sollen vorbeugend gegen Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes wirken.
Verwendung: Ähnlich wie schwarze Johannisbeeren, Sanddorn oder Hagebutten eignen sich Aronia Beeren zum Kochen und Backen. Das Superfood kann dabei roh, getrocknet, als Pulver oder Saft verwendet werden. Gut gekühlt sind frische Aronia-Beeren rund zwei Wochen haltbar. Vorsicht beim Verzehr: Aronia enthält blausäurehaltige Verbindungen und ist deshalb roh in größeren Mengen ab 500 Gramm nicht zum Verzehr geeignet.
Aus der indischen Küche ist Kurkuma, auch indischer Gelbwurz oder indischer Safran genannt, nicht wegzudenken. Seit Jahrhunderten wird das Ingwergewächs nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilpflanze in der indischen und chinesischen Medizin sowie der ayurvedischen Heilkunst eingesetzt. Curcumin, der Hauptwirkstoff von Kurkuma, beugt unter anderem bakteriellen Infektionen vor und wird sogar als Naturheilmittel in der Krebstherapie eingesetzt. Zudem stärkt Kurkuma das Immunsystem und kann dank seiner antioxidativen Eigenschaften Alzheimer, Herzinfarkten und Depressionen vorbeugen. Weiterhin wirkt Kurkuma entzündungshemmend bei Haut- und Gelenkerkrankungen wie Schuppenflechte, Rheuma oder Arthritis, verbessert die Verdauung und hat entgiftende Eigenschaften.
Verwendung: Frische Kurkuma-Wurzel kann, ähnlich wie Ingwer, unter anderem zum Einlegen, Kochen oder für Salate verwendet werden. Getrockneter Kurkuma schenkt Speisen eine intensiv gelbe Farbe und sorgt dank seines würzigen Geschmacks für eine exotische Note in Currys, Pasta, Pfannkuchen oder Smoothies. Außerdem ist Kurkuma der Hauptbestandteil von „Golden Milk“ (auch „Goldene Milch“, „Kurkuma Latte“ oder „Tumeric Latte“ genannt). Für die Zubereitung des Trend-Getränks wird zunächst eine Paste aus Kurkuma-Pulver und Wasser hergestellt, die anschließend mit Ingwer und Muskatnuss verfeinert und mit Pflanzenmilch wie Kokos-Reis-Milch, Mandel- oder Hafermilch vermischt wird. Bevor die „Goldene Milch“ erwärmt oder kalt getrunken wird, kann sie nach Geschmack mit Kokosöl, Agavendicksaft oder Honig verfeinert werden.
Birkensaft, auch Birkenwasser genannt, sammelt sich im Stamm und den Ästen von Birken und kann im Frühjahr „gezapft“ werden. In Skandinavien und Russland wird die helle, farblose Flüssigkeit traditionell im April aus dem Stamm der Birke abgezapft und war schon bei den alten Germanen für ihre gesundheitsfördernden Effekte bekannt: Birkensaft enthält wesentlich mehr wertvolle Inhaltsstoffe und Mineralien als „normales“ Wasser, unter anderem Proteine, Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium, Zink und Vitamin C. Der leicht süßliche Geschmack stammt aus dem natürlich im Birkensaft vorkommenden Xylit – einem Zuckeralkohol, der nur etwa halb so viel Kalorien hat wie Zucker. Birkenwasser soll entgiftend und entzündungshemmend wirken und äußerlich angewandt gegen Ekzeme, Cellulite und Haarausfall helfen. Die enthaltenden Saponine (sekundäre Pflanzenstoffe mit antibiotischer und immunstimulierender Wirkung) sollen zudem den Cholesterinspiegel senken und das Immunsystem stärken. Ausreichende wissenschaftliche Studien, die die Wirkung von Birkenwasser belegen, gibt es allerdings noch nicht.
Verwendung: Birkenwasser ist als neues Trend-Getränk entweder pur oder in Geschmacksrichtungen wie unter anderem Cranberry, Holunder oder Traube erhältlich.
Ursprünglich stammt Moringa aus dem Himalaya, wächst mittlerweile aber auch in Asien, Afrika und der Karibik. Moringa gilt als „Wunderbaum“, der seit über 5000 Jahren in der ayurvedischen Medizin eingesetzt wird. Rohe Moringa-Blätter enthalten wesentlich mehr Vitamin C, Vitamin A, Calcium und Kalium als vergleichbare Obst- und Gemüsesorten und sogar mehr Proteine als Ei. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen den positiven Einfluss von Moringa auf den Cholesterinspiegel und verbesserte Blutzuckerwerte bei Diabetikern.
Verwendung: Moringa-Blätter können wie Spinat als Zutat für Currys, Suppen oder Smoothies verwendet werden. In Deutschland ist Moringa allerdings meist nur als Pulver aus den getrockneten und geriebenen Moringa-Blättern erhältlich. Das im Geschmack leicht salzige, pikante Pulver kann für die Zubereitung von Tee oder als Gewürz für herzhafte und süße Speisen verwendet werden.
Hanf-Protein-Pulver wird aus industriellen Hanfpflanzen gewonnen, die lediglich eine kleine Menge des Halluzinogens Tetrahydrocannabinol (THC) enthält und damit keine psychoaktive Wirkung hat. Dafür enthält Hanf-Protein jede Menge leicht verdauliches, pflanzliches Eiweiß, das eine ähnliche Nährwert-Kombination wie Milch, Fleisch oder Eier enthält, dabei aber für eine vegane und glutenfreie Ernährung geeignet ist. Mit einer Vielzahl an Vitaminen (insbesondere Vitamin E) und Mineralien (unter anderem Magnesium, Kalzium, Eisen, Kalium, Mangan, Kupfer und Zink) ergänzt Hanf-Protein eine ausgewogene Ernährung. Bei regelmäßiger Verwendung von Hanf-Protein-Pulver soll der Stoffwechsel angeregt, Muskelaufbau und -regeneration gefördert, Blutdruck und Cholesterinspiegel gesenkt und das Immunsystem angeregt werden. Da Hanf-Protein reich an Ballaststoffen ist, die ein gesundes Verdauungssystem sowie ein längeres Sättigungsgefühl fördern, soll das Superfood zudem beim Abnehmen helfen.
Verwendung: In Pulverform kann Hanf-Protein Joghurt oder Salaten beigegeben oder in Shakes oder Smoothies gemixt werden. Hanf-Protein-Pulver kann aber auch zum Backen in Brot, Kuchen und Gebäck verwendet werden.
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Baobab, die Frucht des afrikanischen Affenbrotbaums, steckt voller Antioxidantien, die den Körper vor Schäden durch freie Radikale schützen und so Krebs vorbeugen können. Das Superfood unterstützt zudem eine gesunde Darmflora und ist besonders reich an Vitamin C, Eisen und Kalzium, die dem Körper Energie geben und das Immunsystem unterstützen. Zudem kann der Verzehr von Baobab den Anstieg des Blutzuckerspiegels reduzieren und damit helfen, Diabetes vorzubeugen.
Verwendung: Baobab ist im Reformhaus als helles Pulver erhältlich, das unter anderem in Joghurts, Smoothies, Müsli oder Porridges eingerührt werden kann. Durch seinen hohen Vitamin-C-Gehalt hat Baobab-Pulver eine säuerliche Note, die an Zitrusfrüchte erinnert.
Die Maca-Wurzel wächst in den Anden, wo sie seit Jahrtausenden als Nahrungsmittel und Heilpflanze eingesetzt wird – kein Wunder, schließlich werden der Pflanze, die zu den sogenannten Adaptogenen zählt, zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit nachgesagt: Maca soll die Abwehrkräfte stärken, Energie und Ausdauer pushen, den Muskelaufbau fördern und Alterungsprozessen entgegenwirken. Maca unterstützt die Sauerstoffanreicherung des Blutes und kann damit nicht nur die Leistungsfähigkeit bei sportlichen Aktivitäten, sondern auch die sexuelle Lust erhöhen. In ihrer peruanischen Heimat werden Maca-Knollen oder ihre kresseartig schmeckenden Blätter entweder roh gegessen oder in Pulverform als Mehl zum Backen und Kochen verwendet.
Verwendung: Maca-Pulver kann in Tee, Müsli oder Suppen gerührt werden. Dank seines karamellartigen Geschmacks passt Maca-Pulver auch gut in Shakes oder Süßspeisen. Alternativ ist das Superfood auch in Kapselform oder als Extrakt erhältlich.
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