Gesund leben

Detox-Trend-Methoden: Saft, Suppe, Wasser und Co.

Detox-Getränke stehen aufgereiht auf eine Holztisch neben einer aufgeschnittenen Grapefruit, Zitrone und Ingwer. | © WayUp Productions, Getty Images
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Stress und eine ungesunde Lebensweise schaden Körper und Psyche: Zeit für eine Runde Detox!

Stress und eine ungesunde Lebensweise schaden nicht nur der Psyche, sondern auch dem Körper. Wenn Sie sich ausgelaugt und schlapp fühlen, ist es Zeit für einen „inneren Hausputz“: Detox ist angesagt. Gerade zum  Jahresbeginn tut es gut, den Körper zu entschlacken und zu entgiften. Wir verraten Ihnen die besten Methoden!

Der Frühjahrsputz im Haushalt ist für viele selbstverständlich. Doch auch der Körper braucht hin und wieder eine innere Reinigung. Zu viel Stress, ungesundes Essen, Chemikalien sowie Nikotin und Alkohol belasten ihn – und lassen uns träge werden. Um den Körper wieder richtig in Schwung zu bringen, gibt es die unterschiedlichsten Detox-Methoden. Dazu muss man sich nicht unbedingt in ein Heilfasten-Hotel einmieten und wochenlange Entbehrungen erdulden. Auch Zuhause und im Alltag können kleine Tricks dabei helfen, den Körper zu entgiften.

Falls Sie jedoch über längere Zeit hinweg detoxen oder auf besonders strenge Entgiftungsmethoden zurückgreifen wollen, sollte im Vorfeld unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Der Eingriff in den Körperhaushalt kann gerade bei einer Vorerkrankung zu unerwünschten und teils gefährlichen Nebenwirkungen führen. Also: erst abklären, dann detoxen. Körper, Geist und Seele werden es Ihnen danken.

Detox to go: Basendiät als sanfte Methode

Nicht nur Hollywoodstars wie Jennifer Aniston und Gwyneth Paltrow schwören auf regelmäßige Fastentage. Zumindest einmal im Jahr sollten Sie sich sieben Tage bis zwei Wochen Zeit und Muße für diese Methode nehmen. Schritt Nummer eins: Darm entleeren. Wer es einige Tage auf die sanfte Tour probieren will, trinkt ausschließlich Getränke wie Brottrunk, Buttermilch, Sauerkrautsaft und Wasser mit Apfelessig. Bittersalz und Glaubersalz zählen zu den schnelleren Abführmitteln, zur Unterstützung kann auch ein Einlauf helfen.

Anschließend ernährt man sich hauptsächlich von Obst, Gemüse und Säften. Im Gegensatz zum klassischen Fasten, bei dem keine feste Nahrung zu sich genommen wird, darf hier auch zugebissen werden. Voraussetzung ist, dass man auf übersäuernde Lebensmittel wie Fleisch, Weizenmehl, Käse, Süßigkeiten und Kaffee verzichtet und dass auf eine ballaststoffreiche Nahrung geachtet wird. Dreimal am Tag bis zur Sättigungsgrenze essen – das hört sich kaum wie eine Diät an. Hungern muss man bei dieser Detox-Methode also nicht. Zur Belohnung gibt es einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt, der uns wieder fit fühlen lässt.

Einfach und effektiv: Die Saftkur

Ebenfalls bei den Schönen und Reichen in Hollywood beliebt: der Juice Cleanse, hierzulande einfach Saftkur genannt. Dabei trinkt man über den Tag verteilt ungefähr sechs Säfte, die Wahl zwischen Gemüse und Obst liegt bei einem selbst. Doch Vorsicht: Auch in Obstsäften steckt jede Menge Zucker. Ein halber Liter alle zwei Stunden und die verschiedensten Sorten sind ideal, um den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Natürlich dürfen auch Nüsse, Samen, Sprossen und Hülsenfrüchte für die Herstellung der Säfte verwendet werden – sie sorgen nicht nur für Vielfalt, sondern geben den Drinks auch einen besonderen Kick. Die Säfte sollten morgens frisch zubereitet werden. Mit einem Entsafter oder besser noch einem leistungsstarken Mixer ist der Aufwand minimal, damit Sie für den Tag versorgt sind.

Die Reinigungskräfte des Körpers werden angekurbelt und vor allem Lymphsystem, Galle, Leber, Niere und Darm profitieren von der Entgiftung. Auch die Haut wirkt strahlender und der Stoffwechsel wird angeregt. Saftkur-Anfänger sollten nicht gleich zehn Tage durchziehen, sondern es erst einmal über eine Dauer von ungefähr vier Tagen versuchen. Die Vor- und Nachbereitung des Körpers durch einen langsamen Verzicht sowie ein langsames Wiedereinführen von Mehl, Zucker und Co. auf dem Speiseplan erleichtert die Umstellung und wirkt dem Jojo-Effekt entgegen.

Das strenge Programm: Wasser- und Tee-Fasten

Auf das Wasser- und Tee-Fasten sollten nur gesunde Menschen und Fasten-Profis zurückgreifen, da dem Körper während der Zeit wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente fehlen. Der starke Eingriff in den Stoffwechsel und die zu entsorgenden Schlacken und Gifte sorgen oft für unerwünschte Nebenwirkungen, vor allem bei Vorbelastungen wie Verdauungsproblemen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautproblemen und Allergien. Optimal ist eine Detox-Zeit von zwei bis drei Tagen – wer sich länger nur von Tee und Wasser ernähren will, sollte unbedingt Absprache mit einem Arzt halten.

Wichtig bei dieser Detox-Methode: ausreichend trinken! Mindestens drei Liter sollten getrunken werden, die Zusammenstellung der Tees liegt im eigenen Ermessen. Zu empfehlen sind unter anderen Lindenblüten- und Holunderblütentees für den Geschmack, Kamillentee für Magen und Darm sowie Kräutertees wie Salbei, Brennnessel, Kümmel und Anis zum Entschlacken und Entgiften. Gut für die Nerven sind zum Beispiel Lavendel, Johanniskraut oder Baldrian.

Auch wenn die Versuchung groß ist: Süßen Sie Tees und stilles Wasser nicht mit Zucker oder chemischen Süßstoffen. Ein kleiner Tropfen Honig ist aber erlaubt. Auch auf die Qualität des Tees sollten Sie achten, damit „giftige“ Nebenprodukte wie Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromen nicht enthalten sind.

TCM: Entgiftung mit Getreidekuren

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird besonders viel Wert auf Balance gelegt – deswegen sollte der Körper auch in der Fasten-Phase nicht allzu sehr belastet werden. Neben Saft und Gemüsesuppen spielt Getreide eine große Rolle, das für eine ausreichende Nährstoffversorgung sorgt. Als Einstieg eignen sich fünf Tage, erfahrene Detoxer können zehn bis zwölf Tage lang fasten. Am Vor- und Nachbereitungstag steht noch gedünstetes Gemüse und Obst auf dem Speiseplan, an den restlichen Fasten-Tagen gibt es dann Getreide wie Vollkornreis, Grünkern, Hafer oder Hirse, das mit Wasser aufgekocht wird. Zusätzlich zu den drei Mahlzeiten unterstützen ausreichend Kräutertees und Wasser diese Detox-Methode. 

Thalasso: Die Kraft des Salzes

Am Meer lässt es sich besonders gut entgiften: Die frische Meeresluft, das jodhaltige Meerwasser, Packungen aus Algen, Schlick und Sand regen den Entgiftungsprozess an und sorgen für entspanntes Detoxen. Doch auch im Alltag kann diese Methode angewendet werden. Gegen Übergewicht und Gifte helfen drei Gläser Kristallsole, die sie ganz einfach selbst herstellen können. Kristallsalzstücke aus der Drogerie in stilles Wasser rühren und eine Stunde warten – fertig ist die Solelösung.

Klassiker im Trend: Ayurveda, Buchinger, F.-X.-Mayr und Kneipp

Ähnlich der Basendiät wird bei der Ayurveda-Methode auf eine säurearme Diät zurückgegriffen, zusätzlich wird der Entgiftungsprozess aus Indien mit Meditation, Yoga, Ölgüssen und Schwitzritualen kombiniert. Wie bei der Getreidekur stehen gekochte Flocken und Kerne sowie Obst und Gemüse im Vordergrund. Statt stillem Mineralwasser wird bei dieser Detox-Methode auf abgekochtes Wasser zurückgegriffen, das mit Ingwer und Minze verfeinert werden kann.

Kein Fett, kein Eiweiß und nur flüssige Nahrung ist beim Buchinger-Heilfasten erlaubt. Säfte, Suppen, Tees und Wasser werden maximal bis zu vier Wochen ausschließlich zu sich genommen – Unerfahrene und solche, die diese Detox-Methode Zuhause machen, sollten sich auf einen Zeitraum von einer Woche beschränken. Am besten begibt man sich bei dieser traditionellen Form des Heilfastens unter ärztliche Aufsicht, damit es nicht zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt.

Der Darm kommt mit der Mayr-Kur wieder in Schwung, dabei sollten die „drei großen S“ beachtet werden: Säuberung, Schonung, Schulung. Zuerst wird der Verdauungstrakt gereinigt, zum Beispiel mit Bittersalz. Zur Schonung ernährt man sich hauptsächlich mit trockenen Semmeln und Milch – zum Mittagessen darf es aber auch eine Gemüsebrühe geben. Ganz wichtig: die Schulung. Jeder Bissen des zwei Tage alten Brötchens sollte ganz langsam gekaut werden. Kräutertees und Wasser ergänzen das Detox-Programm, das mit Vorbereitungs- und Anpassungstagen um die fünf Tage dauern sollte.

Neben der leichten Ernährung mit Gemüse und Obst sowie Bewegung und Ruhe sorgen Schwitzen und Wassergüsse bei der Kneippkur für einen Detox-Effekt. Dafür müssen Sie sich aber nicht unbedingt für eine Kur-Woche anmelden, sondern können Zuhause schwitzend entschlacken. Einfach einmal pro Tag durch leichten Sport ins Schwitzen kommen, anschließend duschen und für einen erfrischenden Guss sorgen: Dazu einfach kaltes Wasser von Fuß bis Kopf langsam über den Körper fließen lassen und dabei ruhig und entspannt atmen.

Detox: Tipps für den Alltag

Egal für welche Methode Sie sich entscheiden und wie lange Sie dafür Zeit haben – diese kleinen Tricks helfen auch im Alltag, die Balance zu halten:

  • Entspannung und Sport: Yoga, Pilates, Körperpeelings und Massagen unterstützen nicht nur die Detox-Kur, sondern verhelfen auch im Alltag, eine Balance zwischen Geist und Körper herzustellen. Wichtig beim Detoxen ist aber auch, dass Sie nicht mit dem Sport übertreiben und für genügend Ruhephasen sorgen.
  • Neben Gemüsesorten wie Sellerie, rote Beete, Karotten, Brokkoli, Radieschen, Kohl, Artischocken und Algen sind Getreideprodukte wie brauner Reis sowie Kräuter (z.B. Löwenzahn) gut, um die Nährstoffbalance zu sichern, die Leber zu reinigen und den Stoffwechsel anzukurbeln.
  • Immer ausreichend trinken – mindestens zwei Liter pro Tag!
  • Detox-Bad: Nach einem stressigen Tag lässt es sich am besten in einem schönen Bad relaxen – und entschlacken. Vor allem mit einem Basenbad zur Entsäuerung des Körpers oder einer Wanne mit Bitter- oder Meersalz sowie einem Tropfen Lavendel-Öl.
  • Schwitzen fördert den Entgiftungsprozess: Neben leichtem Sport deswegen auch einfach mal ins Dampfbad oder in die Sauna setzen, um sich von ungewollten Giften zu befreien.
  • Auf gute Qualität achten: Pestizide und Konservierungsstoffe in Lebensmitteln belasten unseren Körper zusätzlich. Wer auf Bio-Produkte und selbstgekochtes Essen zurückgreift, braucht meist keine langen Detox-Phasen, um wieder voll in Schwung zu kommen!