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Heilerde: Wirkung & Anwendungstipps 

Frau mit Gesichtsmaske aus Heilerde | © gettyimages.de /  Brigitte Sporrer
© gettyimages.de / Brigitte Sporrer
Heilerde – ein natürliches Allzweckmittel bei Beschwerden? Lesen Sie hier, wie das Naturpulver wirkt und wie es die Gesundheit fördert.

Heilerde ist ein beliebtes Mittel natürlichen Ursprungs, das vielseitig für Beauty- und Gesundheitszwecke eingesetzt wird. Sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet liefert es dem Körper wertvolle Mineralstoffe. Doch woher kommt das braune Pulver überhaupt, welche Wirkung hat Heilerde und wie können Sie es zu Hause anwenden? Wir erklären, was das Pulver so besonders macht und stellen die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten vor.

Heilerde: Wirkung des Pulvers

Heilerde besteht aus Lehm oder Ton, in den meisten Fällen jedoch aus Löss. Der sogenannte Eiszeit-Löss entstand, wie der Name vermuten lässt, während der letzten Eiszeit: Das Gewicht von Eis und Schnee zermalmte Felsen und Steine zu Gestein, Wind und Wasser zerkleinerten die Partikel zu feinem Staub.

Je nach Herkunft beziehungsweise Abbaugebiet besteht das Heilerde Pulver aus Aluminium-Silikaten wie Bentonit und Mineralien in wechselnder Zusammensetzung. Häufig vorkommende Mineralien sind beispielsweise Silizium, Eisen, Kalzium, Magnesium, Aluminium oder Natrium. Außerdem befinden sich Spurenelemente wie Chrom, Zirkonium oder Kupfer in dem Gesteinsstaub.

Heute hat sich Heilerde als Medizinprodukt etabliert und ist ein zugelassenes, frei erhältliches Arzneimittel. Um die abgebaute Heilerde nutzbar zu machen, wird sie gereinigt und bei Temperaturen von 130 Grad Celsius getrocknet, um Keime abzutöten.

Heilerde: Anwendung von innen

Heilerde kann sowohl innerlich als auch äußerlich helfen und ein breites Feld von Beschwerden und Symptomen lindern. Das hohe Absorptionsvermögen ermöglicht es der Heilerde, Flüssigkeiten, Giftstoffe, Bakterien und Schadstoffe zu binden. So wirkt die Heilerde antibakteriell, antiseptisch und basisch. Die Kombination wertvoller Spurenelemente und Mineralien führt dem Körper wichtige Stoffe zu. Tipp: Je feiner das verwendete Heilerdepulver ist, desto mehr Schadstoffe kann es binden.

Heilerde bei Verdauungsproblemen

Heilerde wirkt gegen Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden wie Reizmagen oder Reizdarm. In Magen und Darm bindet Heilerde überschüssige Magen- und Gallsäure und darüber hinaus das Cholesterin LDL. Gebundene Gallensäuren werden ausgeschieden, eine erneute Bildung von Gallsäure wird angeregt. Da diese aus Cholesterin hergestellt wird, kann der Cholesterinspiegel zusätzlich positiv beeinflusst werden.

Die winzigen Partikel der Heilerde wirken in Magen und Darm wie eine leichte Massage, ohne die Magenschleimhaut zu reizen. So wird die Magen-Darm-Tätigkeit verbessert und Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall klingen ab. Mit viel Wasser eingenommen hat Heilerde zusätzlich eine Ballaststoffwirkung: Sie vergrößert den Darminhalt und fördert so Ausscheidungen und die Reinigung des Darms.

Heilerdewasser herstellen 

Um Magen- und Darmbeschwerden zu lindern, sollten Sie dreimal täglich ein bis zwei Teelöffel Heilerde in 250 Milliliter Wasser einrühren und langsam trinken. Während die Wirkung bei Sodbrennen oft erst nach bis zu sechs Wochen eintritt, bessern sich alle anderen Symptome schnell. Leiden Sie unter Durchfall, nehmen Sie innerhalb weniger Stunden mehrere Teelöffel Heilerde ein.

Heilerde: Anwendung von außen

Die Wirkung von Heilerde kann sich mehr als sehen lassen. Äußerlich wirkt Heilerde nicht nur antibakteriell und entsäuernd, sondern zusätzlich antiseptisch, austrocknend, desodorierend, kühlend, schmerzlindernd und juckreizstillend.

1. Bei unreiner Haut und Akne

Akne, unreine Haut und auch Pickel im Alter lassen sich mit Heilerde behandeln. Äußerlich auf die Haut aufgetragene Heilerde bindet überschüssigen Talg, Fett, Bakterien und deren Stoffwechselprodukte aus den Poren. Mit dem Abwaschen der Heilerde waschen Sie die gebundenen Talg- und Bakterienreste mit ab. Zusätzlich entsteht während der Einwirkzeit einer Heilerde Maske eine Sogwirkung von innen nach außen: Die Durchblutung der Haut wird gefördert, wodurch die Zellen besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Entzündungshemmend und schmerzlindernd auf die Haut wirkt zudem ein kalter Heilerde Umschlag: Tragen Sie kalte Heilerde-Paste etwa einen halben Zentimeter dick direkt auf die Haut auf und wickeln Sie ein feuchtes Tuch darum. Die Kälte sorgt dafür, dass sich oberflächliche Hautgefäße zusammenziehen und Blut von tieferen Schichten an die Oberfläche transportiert wird. Dies bewirkt eine gesteigerte Durchblutung.

2. Bei Verbrennungen und Insektenstichen

Bei stark juckenden, geröteten Stichen durch Moskitos und Co. oder leichten Verbrennungen wirkt ein kalter Heilerdeumschlag: Die Heilerde kühlt und zieht Gefäße zusammen, wodurch die gereizte Haut beruhigt wird.

3. Bei Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen

Innere Erkrankungen und Verletzungen der Sehnen und Muskeln lassen sich mithilfe von Heilerde äußerlich behandeln. Beschwerden von Rheuma, Gicht oder einem Hexenschuss können ebenso wie Sportverletzungen, Sehnenscheidenentzündungen oder Schleimbeutelentzündungen gelindert werden.

Kalte Wickel eignen sich vor allem bei rheumatischen Beschwerden, Arthrose, Quetschungen und Prellungen.

Ideal bei chronischen Entzündungen, Verspannungen, krampfartigen Schmerzen, Hexenschuss oder Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule ist ein heißer Heilerde Umschlag. Fügen Sie dazu der Heilerde so viel Wasser zu, bis ein dicker Brei entsteht und wärmen Sie diesen im Wasserbad auf. Tragen sie die Heilerde so warm wie möglich auf die Haut auf und wickeln Sie ein feuchtes Tuch darum. Durch die heiß bzw. warm auf die betroffenen Stellen aufgetragene Heilerde wird dem Körper feuchte Wärme zugeführt. So werden Schwellungen und Entzündungen gemildert.

4. Bei Wunden, Schwellungen und Verbrennungen

Heilerde besitzt eine wundheilende und abschwellende Wirkung. Frische, blutende Wunden lassen sich beispielsweise durch Einpudern mit Heilerde schnell versorgen: Zusätzlich zur desinfizierenden Wirkung von herkömmlichen Wundpudern wirkt Heilerde blutungsstillend und heilungsfördernd.

Heilerde-Auflagen sind die beste Lösung bei eitrigen Wunden und Schwellungen, da die Heilerde die Wundheilung fördert und abschwellend wirkt. Bei dieser Art der Anwendung trocknet die Heilerdepaste komplett und sorgt für eine Flüssigkeitsbewegung von innen nach außen. Für eine Heilerde-Auflage stellen Sie einen sehr dünnen Heilerdebrei her, den Sie auf die betroffenen Stellen auftragen. Die Heilerdepartikel dringen tief in die Haut ein, ziehen Sekrete und Stoffwechselgifte aus ihr heraus und binden Säuren.

Wie nehme ich Heilerde ein?

Nehmen Sie zusätzliche Medikamente ein, sollten Sie Heilerde immer in einem Abstand von mindestens zwei Stunden trinken. Die hohe Saug- und Absorptionsfähigkeit der Heilerde beeinträchtigt ansonsten die Wirkung der Medikamente im Magen. Im Zweifel sollten Sie eine geplante Heilerde-Einnahme daher mit Ihrem Hausarzt abklären.

Hersteller haben mittlerweile unterschiedliche Formen von Heilerde-Präparaten hergestellt. Anstatt der herkömmlichen Variante, bei der Sie das Pulver in Wasser einrühren, können Sie Heilerde auch in Kapselform oder als Granulat einnehmen. Um die gleiche Wirksamkeit zu erreichen müssen dreimal täglich acht Kapseln oder einmal täglich ein Sachet Granulat eingenommen werden.

Kann Heilerde schädlich sein?

Kaufen können Sie Heilerde in Drogerien, Reformhäusern und Apotheken – in Form von Pulver, Kapseln oder Granulat. Obwohl es bisher kaum wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit gibt, vertrauen viele Menschen auf Heilerde und deren vielfältige Anwendungsgebiete.

Ein großer Vorteil der Heilerde ist, dass sie bislang keine bekannten Nebenwirkungen und keinen Gewöhnungseffekt aufweist, wie andere medizinisch angewendete Produkte.

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DIY: Heilerde Maske selbst machen

Eine Heilerde Maske können Sie blitzschnell selbst machen und sich über die positive Wirkung auf Ihrer Haut erfreuen. Sie benötigen dazu lediglich:

  • 5-7 TL Heilerde Pulver Ihrer Wahl

  • 3 TL lauwarmes Wasser

Verrühren Sie die beiden Zutaten zu einer cremigen Paste und ergänzen Sie bei Bedarf noch etwas Wasser oder Pulver, bis Sie die gewünschte Konsistenz erreichen. Tragen Sie die Heilerde Maske auf das gereinigte und trockene Gesicht und Dekolleté auf und sparen Sie dabei die Augen- und Lippenpartie aus. Nach einer Anwendungszeit von 10-20 Minuten wird die Heilerde auf der Haut langsam trocken und "erdig". Waschen Sie die Gesichtsmaske mit lauwarmen Wasser ab - Sie können sich auch ein Wattepad oder Gesichtstuch zur Hilfe nehmen. Im Anschluss cremen Sie Ihr Gesicht wie gewohnt mit einer Feuchtigkeitscreme bzw. Nachtcreme ein. Wer mit unreiner Haut zu kämpfen hat, kann die Heilerde Maske ruhig 2-3 Mal die Woche anwenden. 

Tipp: Sie können die Heilerde Maske auch nach Belieben mit anderen Zutaten ergänzen. Gut dazu passen beispielsweise Honig (wirkt beruhigend) oder Gesichtsöle wie Jojobaöl (natürliches Anti-Aging-Mittel). 

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