Was tut mir gut?

Was Selbstfürsorge bedeutet und wie man sie lernen kann

Schöne Frau mit grauen Haaren lächelt zufrieden und glücklich. | © iStock | adamkaz
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Ein guter Umgang mit sich selbst ist die Bedingung für Wohlbefinden und Zufriedenheit.

Die meisten Frauen stellen im hektischen Alltag zwischen Beruf und Familie ihre eigenen Bedürfnisse schnell mal hinten an. Dabei ist Achtsamkeit sich selbst gegenüber ausschlaggebend für Wohlbefinden und Zufriedenheit. Erfahren Sie hier, warum Selbstfürsorge so wichtig ist und wie man sie trotz Alltag ganz einfach lernen kann.

Ein stressiger Alltag ist für viele Frauen Standard. Der Spagat zwischen Job und Privatleben fordert meist viel körperliche und psychische Anstrengung. Nicht selten bleiben dann die eigenen Bedürfnisse auf der Strecke. Die Möglichkeit, sich mal um sich selbst zu kümmern und eine Pause zu gönnen, ist selten gegeben. Selbstfürsorge ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit für viele Menschen ein Fremdwort. Dabei ist genau das extrem wichtig, um nicht die Nerven zu verlieren. Das eigene Wohlbefinden und die Zufriedenheit sind das A und O für eine Balance zwischen Körper und Geist. Doch was ist Selbstfürsorge genau und wie lässt sich diese im hektischen Alltag umsetzen? 

Was ist Selbstfürsorge?

Die Frage, was Selbstfürsorge ist und wie sich diese definieren lässt, beantwortet der deutsch-schweizerische Psychoanalytiker Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff: "Selbstfürsorge meint die Fähigkeit, mit sich gut umzugehen, zu sich selbst gut zu sein, sich zu schützen und nach sich selbst zu schauen, die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen, Belastungen richtig einzuschätzen, sich nicht zu überfordern oder sensibel auf Überforderungen zu bleiben."

Was ist Selbstfürsorge also? Es bedeutet, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und die Aufmerksamkeit sich selbst zu widmen. Auch sollte man sich über seine Grenzen bewusst sein, diese respektieren und sich somit vor Überforderung schützen.  

Selbstfürsorge lernen: Warum das so wichtig ist

Während manche Menschen ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen genau kennen, fällt es anderen extrem schwer, auf den eigenen Körper zu hören. Vor allem, da in der heutigen Gessellschaft die Selbstaufgabe oftmals über der Selbstfürsorge steht. Man versucht alles, um es dem Gegenüber recht zu machen - da wird das eigene Wohlbefinden gerne mal zur Seite geschoben. Fatal! Denn wer sich selbst immer zurücknimmt, erhöht das eigene Stresslevel. Anspannung, Unzufriedenheit und Überforderung sind nicht selten das Ergebnis. 

Dabei ist Selbstfürsorge keinesfalls egoistisch. Denn auch wenn es oftmals so interpretiert wird, bedeutet das nicht, dass die Bedürfnisse der Mitmenschen weniger wert sind. Ganz im Gegenteil: Wer seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse respektiert und dementsprechend ruhig und gelassen handelt, erntet dadurch ausreichend Energie, um sich auch um die Anliegen der Menschen um sich herum zu kümmern. 

Lernen Sie ihre eigenen Bedürfnisse kennen

Von Mensch zu Mensch kann Selbstfürsorge ganz unterschiedlich ausfallen. Jeder weiß für sich am besten, was er in bestimmten Situationen benötigt, wo die eigenen Grenzen sind, was für den nötigen Ausgleich sorgt und wie sich der persönliche Akku am besten wieder aufladen lässt. Vor allem Achtsamkeit ist dabei eine besondere Hilfe. Stellen Sie sich folgende Fragen und hören Sie auf Ihre innere Stimme:

  • Wie geht es mir?

  • Wie fühle ich mich gerade? Was fühle ich?

  • Wie fühlt sich mein Körper an?

  • Welche Gedanken beschäftigen mich?

  • Was brauche ich jetzt, um entspannen zu können?

Folgende Fragen können dabei auch von Bedeutung sein:

  • Achte ich genug auf mich und meine Gefühle?

  • Achte ich ausreichend auf meinen Körper und behandle ich ihn gut?

  • Habe ich genug Zeit für mich, zur Erholung und Entspannung?

  • Was tut mir gut? Was macht mich glücklich?

  • Was gibt mir Kraft und Energie?

Bei der Selbstfürsorge auf die Grundbedürfnisse achten

Selbstfürsorge kann für jeden von unterschiedlicher Bedeutung sein. Dennoch sind die Grundbedürfnisse wie Schlaf, Ernährung und Bewegung immer gegeben und können die Ausgangspunkte für die Selbstfürsorge bilden. Stellen Sie sich also folgende Fragen:

  • Schlaf: Schlafen Sie genug? Nach wie vielen Stunden Schlaf fühlen Sie sich wirklich erholt? Folgen Sie den Signalen Ihres Körpers und gehen schlafen, sobald Sie müde sind? Abendliche Routinen wie Lesen, Musik hören oder eine Meditation können dabei helfen, schneller in den Schlaf zu finden und ausgeruht in den nächsten Tag zu starten.

  • Ernährung: Achten Sie auf die Lebensmitel, die Sie zu sich nehmen oder essen Sie einfach darauf los? Wie viel Fast Food und Zucker sind Teil Ihres Speiseplans? Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für ein gesundes Leben und schenkt dem Körper die nötige Energie, um über den Tag hinweg so zu funktionieren, wie Sie sich das wünschen. 

  • Körperliche Bewegung: Wie steht es mit Ihrer Sportlichkeit? Bewegen Sie sich im Alltag ausreichend? Bewegung ist nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig. Zudem kann sie bei der Stressbewältigung helfen. Dabei ist vor allem die innere Einstellung wichtig: Machen Sie Sport nur, um ein paar Pfunde zu verlieren? Oder merken Sie, dass Sport auch Balsam für das Wohlbefinden sein kann und Sie somit für sich sorgen? Finden Sie für sich selbst heraus, welche Sportart bei Ihnen für Spaß und Wohlbefinden sorgt.

So lässt sich Selbstfürsorge in den Alltag integrieren

Um Selbstfürsorge in den Alltag zu integrieren, ist ein Bewusstsein dafür besonders wichtig. So kann es anfangs helfen, sich aktiv Zeit für sich selbst zu nehmen. Auch wenn es zu Beginn schwierig erscheint - tragen Sie sich feste Zeiten für diese Me-Time in Ihren Kalender ein und überlegen Sie sich bewusst, was Sie in diesem Zeitfenster unternehmen möchten. Bereits kleine Aktivitäten wie bei einer Tasse Tee ein Buch lesen, Sport oder ein Spaziergang an der frischen Luft können dabei helfen, das Wohlbefinden zu steigern. So können bereits 15 Minuten ausreichen, um Sie tief durchatmen zu lassen und in sich hineinzuspüren. 

Die eigenen Bedürfnisse sind ausschlaggebend

Am Ende geht es bei der Selbstfürsorge darum, den eigenen Körper sowie seine Bedürfnisse zu kennen und im diese auch zu erfüllen. Auch wenn es womöglich ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt, sich selbst zu beobachten und daraus die eigenen Bedürfnisse zu filtern, ist genau diese Selbsteinschätzung wichtig. Nur so können Sie sich selbst so behandeln, wie Sie es verdienen und genug Kraft und Energie tanken, um sich um Ihre Mitmenschen zu kümmern. Ganz ohne dass man sich selbst zurückstellen muss. 

Nicht ohne Grund beinhaltet Selbstfürsorge auch die Begriffe Selbstrespekt und Selbstwertschätzung. Die Basis ist es, das eigene Selbstvertrauen zu stärken und so zu mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden zu gelangen. Am Ende sorgt das für mehr Lebensqualität. 

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