Festsitzende Blähungen und ein Blähbauch können nicht nur schmerzhaft und unangenehm, sondern für viele Betroffene auch ein emotionales wie optisches Problem sein. Hier bekommen Sie Tipps, wie Sie einen Blähbauch in den Griff bekommen, welche Hausmittel gegen einen Blähbauch helfen und mit welchen Übungen Sie festsitzende Blähungen lösen können.
Zunächst muss man zwischen zwei Erscheinungsformen unterscheiden: Wer unangenehm riechende Darmgase ausstößt, leidet unter Blähungen, die medizinisch als Flatulenzen bezeichnet werden. Diese entstehen durch blähende Lebensmittel sowie ballaststoffreiche Lebensmittel, große Kohlenhydrat-Mengen oder Eiweiß. Bei der Zersetzung durch Darmbakterien entstehen Kohlenstoffdioxid, Methan und Wasserstoff. Diese können oft durch einfache Hausmittel gegen Blähungen behoben werden. Wenn die Darmgase jedoch nicht ausweichen können und sich im Verdauungstrakt sammeln, spricht man von Meteorismus – oder umgangssprachlich von einem Blähbauch, dem meist ein unangenehmes Völlegefühl vorangeht.
Wenn Darmbeschwerden wie Blähungen bei Ihnen bereits zum Alltag gehören und Sie nach jeder Mahlzeit unter Beschwerden leiden beziehungsweise Hausmittel gegen Blähungen keine Wirkung zeigen, sollten Sie einen Arzt zurate ziehen. Denn wiederkehrende Blähungen oder Meteorismus können ein Anzeichen für Unverträglichkeiten wie Laktose-, Fruktose- oder Glutenintoleranz (Zöliakie), Aufnahmestörungen des Darms (Maldigestion oder Malabsorption) sowie ernste Erkrankungen (z.B. Reizdarm-Syndrom oder Darmkrebs) sein.
Vor allem Fenchel und Kümmel sind bekannte Hausmittel gegen Blähungen, um die Beschwerden zu lindern. Diese Helfer aus der Natur eignen sich perfekt als Tee und haben eine wohltuende Wirkung.
Feuchte Wärme entspannt den Darm und kann bei Blähungen guttun. Eines der ältesten und wirksamsten Hausmittel gegen Blähungen ist der sogenannte Leibwickel. Dafür benötigen Sie eine Wärmflasche und drei Tücher, idealerweise eines aus Frottee und zwei aus Baumwolle oder Leinen. Ein Leinentuch wird in heißem Wasser getränkt und um den Bauchbereich gelegt oder je nach Größe gewickelt. Anschließend legen Sie die Wärmflasche auf den schmerzenden Bereich und umwickeln ihren Bauch erst mit dem zweiten Baumwolltuch, dann mit dem Frotteetuch. Besonders wirksam ist der Wickel, wenn Sie etwa eine Stunde lang damit ruhen.
Ingwer ist nicht nur ein Booster für das Immunsystem, sondern auch bei Bauchbeschwerden hilfreich und somit ein super Hausmittel gegen Blähungen. Durch die enthaltenen Gingerole und Shogaole entspannt sich die Darmmuskulatur, die übermäßige Produktion von Darmgasen lässt nach. Kauen Sie ein frisches Stück der Wurzel einige Minuten lang. Wem roher Ingwer zu scharf ist, der kann einen Tee aus frischer Ingwerwurzel zubereiten. Als Alternative können Sie auch die asiatische Variante Galgant nutzen, die durch ihre Zugehörigkeit zur Familie der Ingwergewächse denselben, beruhigenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt hat.
Innerlich angewendet kann Aloe Vera einen positiven Beitrag zur Gesundheit leisten, da es verdauungsfördernde Fermente enthält. Aloe Vera-Saft, den Sie in Reformhäusern trinkfertig kaufen können, hilft dem Darm dabei, Gift- und Schadstoffe auszuschwemmen. Dauerhaft sollten Sie jedoch nicht zu Aloe Vera-Saft greifen, da er aufgrund seiner abführenden Wirkung über längere Zeit hinweg dem Körper wichtige Nährstoffe entzieht.
Wenn der Darm eigenständig nicht mehr reibungslos funktioniert und mit Völlegefühl, Blähbauch oder Blähungen reagiert, kann eine Bauchmassage wohltuend sein und festsitzende Blähungen lösen. Verwenden Sie etwas Massageöl, das Sie auf Ihre Fingerspitzen geben. Anschließend bewegen Sie die Fingerkuppen mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn in Kreisen um den Bauchnabel. Mit jeder Umrundung wird der Massageradius größer, bis Sie schließlich wieder neu in der Mitte beginnen.
Durch seine antibakterielle Wirkung kann Apfelessig Fäulnisbakterien im Darm eindämmen. Zugleich wird die Produktion von Magensaft angeregt, der für eine gesunde Verdauung notwendig ist. Für den Apfelessig-Trunk zwei Teelöffel naturtrüben Apfelessig mit lauwarmem Wasser mischen und das Getränk nach Belieben mit einem Teelöffel Honig süßen. Auch als vorbeugende Maßnahme fördert die Apfelessig-Mischung eine reibungslose Verdauung, wenn Sie sie etwa fünf bis zehn Minuten vor einer Mahlzeit zu sich nehmen.
Bitterstoffe regen die Produktion von Magen- und Gallensaft an und können so die Verdauung anregen und sind somit ein gutes Hausmittel gegen Blähungen. Natürliche Bitterstoffe können Sie in Form von Arnika-, Enzian- oder Tausendgüldenkrautsaft aus der Apotheke einnehmen.
Zu guter Letzt bietet sich auch Heilerde als ein gutes Hausmittel gegen Blähungen. Das Pulver hat eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und wirkt überschüssigen Gasen im Bauch entgegen.
Wenn die überschüssige Luft im Bauch nicht entweichen kann, der Blähbauch schmerzt und Sie sich immer die Frage "Was hilft gegen Blähungen?" stellen, müssen Sie nicht zu Medikamenten greifen. Bereits ein paar ganz einfache Übungen können dabei helfen, Ihren Darm zu lockern. Hauptsächlich handelt es sich dabei um wirksame Yoga-Übungen, mit denen Sie Ihre Verdauung auf natürliche Weise wieder aktivieren und sich festsitzende Blähungen lösen lassen.
Der halbe Drehsitz, Ardha Matsyendrasana, ist nicht nur für die Beweglichkeit gut, sondern massiert sanft Ihre Bauchorgane. Dazu setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen im Fersensitz auf den Boden, ziehen den rechten Fuß zu sich heran und stellen ihn auf die Außenseite Ihres linken Oberschenkels auf den Boden.
Auch die Yoga-Übung "Katze/Kuh" ist eine sehr gute Übung, um die Verdauung anzuregen und festsitzende Blähungen zu lösen. Dazu begeben Sie sich in den Vierfüßlerstand. Die Hände befinden sich unter den Schultern, die Knie unter den Hüften, die Arme sind komplett gestreckt - und machen mit fließenden Bewegungen mit dem Rücken abwechselnd einen Buckel und ein Hohlkreuz. Dabei wird der Bauch im Wechsel gestreckt und zusammengedrückt, was den Darm aktiviert und hilft dabei, dass die Luft im Bauch entweichen kann.
Eine weitere besonders gute Übung, um die überschüssige Luft im Bauch loszuwerden, ist die Kniepresse. Dazu legen Sie sich auf den Rücken und machen Ihren Körper ganz lang. Dann greifen Sie zu Ihren Knien und ziehen diese ganz nah zu Ihrer Brust. Umarmen Sie Ihre Schienbeine, damit der Druck auf den Bauch stärker wird. Der Kopf bleibt auf dem Boden liegen. Nach zehn tiefen Atemzügen lösen Sie diese Haltung und entspannen im Liegen. Zwei Wiederholungen.
Übrigens: Auch der Sonnengruß ist eine gute Yoga-Routine, die Ihrem Körper guttut und einem Blähbauch entgegenwirken kann.