Die Nase läuft, der Hals kratzt – und zu allem Überfluss setzt auch noch der quälende Husten ein. Etwa so kündigt sich jede akute Bronchitis an. Eine Bronchitis zählt zu den häufigsten Atemwegserkrankungen. Kinder sind noch häufiger betroffen als Erwachsene. Die Symptome und Ursachen einer Bronchitis sind unterschiedlich und auch die Krankheitsdauer kann variieren. Worauf Sie achten sollten, um schnell wieder gesund und hustenfrei zu werden.
Bei einer Bronchitis sind die Schleimhäute in den Bronchien, den unteren Atemwegen, entzündet. Die Bronchien stellen eine Verlängerung der Luftröhre dar. Diese teilt sich am Ende in zwei Hauptbronchien, die dafür zuständig sind, Atemluft in die Lungenflügel zu pumpen. Bronchien haben also eine wichtige Funktion für den Körper. Auch die oberen Atemwege, sprich der Nasen- und Rachenraum, sind bei einer Bronchitis entzündet. Man unterscheidet zwischen zwei Formen der Bronchitis: der akuten und der chronischen.
Eine akute Bronchitis äußert sich vor allem durch eins: Husten. Anfangs handelt es sich um starken, trockenen Reizhusten, der sich insbesondere in der Nacht sowie morgens nach dem Aufstehen bemerkbar macht. Betroffene können aufgrund des Hustenreizes nicht gut schlafen und verspüren zudem einen unangenehmen Schmerz hinter dem Brustbein. Im weiteren Krankheitsverlauf fangen die Bronchien meist an, vermehrt Sekret zu produzieren. Dadurch entwickelt sich aus dem Reizhusten ein Husten mit zähflüssigem Schleim-Auswurf. Der medizinische Fachbegriff dafür lautet produktiver Husten. Der Körper möchte den Schleim durch das Abhusten loswerden. Bei einer viralen Infektion ist der Schleim durchsichtig oder weiß. Handelt es sich um einen bakteriellen Infekt, ist der Auswurf eher gelblich bis grün. Eine Bronchitis ist aber auch mit unproduktivem Husten möglich – also ohne Schleimbildung.
Neben dem Hauptsymptom Husten wird eine akute Bronchitis in der Regel durch typische Erkältungssymptome begleitet. Dazu zählen:
Schnupfen
Halsschmerzen
Schluckbeschwerden
Müdigkeit
Kopf- und Gliederschmerzen
leichtes Fieber (eher selten)
Warum bekommt man eine Bronchitis? Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein und bestimmte Faktoren begünstigen eine Ansteckung:
Bronchitis durch Viren: In den meisten Fällen sind Erkältungsviren der Auslöser für eine Bronchitis-Erkrankung. Hat man sich angesteckt, befallen die Viren zuerst die oberen Atemwege, das heißt, den Nasen- und Rachenraum. Aus diesem Grund melden sich bei Erkrankten zuerst Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen oder Halsschmerzen. Dann dringen die Viren weiter in die unteren Atemwege vor und schädigen dort die Schleimhaut der Bronchien – der Hustenreiz setzt ein.
Bronchitis durch Bakterien: Eine Bronchitis kann auch durch Bakterien ausgelöst werden, was aber seltener der Fall ist. Die bakterielle Bronchitis betrifft meist Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit einer bereits vorliegenden Schädigung der Lunge. Bakterien können die Bronchien übrigens auch dann befallen, wenn bereits eine Virus-Infektion vorliegt. Ärzte sprechen hierbei von einer bakteriellen Superinfektion. Daher ist es wichtig, dass der Schleim abgehustet wird und nicht in den Bronchien festsitzt.
Weitere Risikofaktoren: Eine Entzündung der Bronchien ist besonders wahrscheinlich, wenn bereits eine Vorbelastung gegeben ist. Einer hohen Luftverschmutzung oder Feinstaubbelastung ausgesetzt zu sein, kann etwa eine akute Bronchitis begünstigen. Auch Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und reizt die Atemwege. Kälte stellt ebenfalls einen Risikofaktor für Bronchitis dar, weshalb vermehrt Menschen in den Herbst- und Wintermonaten krank werden.
Wer fit und gesund ist, hat die akute Bronchitis normalerweise nach etwa zwei Wochen überstanden. In den meisten Fällen klingen die Erkältungssymptome zuerst ab und der Husten bleibt noch etwas bestehen. Bis der Husten verschwindet, kann es schon mal 3-4 Wochen dauern. Bei einer Bronchitis mit unproduktivem Husten ist die Erkrankung schneller überstanden als mit produktivem Husten. Bestimmte Faktoren können eine Bronchitis jedoch in die Länge ziehen: Dazu zählen zum Beispiel kalte Witterungsverhältnisse, eine hohe Staubbelastung oder trockene Heizungsluft. Dauert die Erkrankung länger, fragen sich Betroffene oft: Ist meine Bronchitis schon chronisch?
Bei einer chronischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO handelt es sich um eine chronische Bronchitis, wenn der produktive Husten länger als drei Monate am Stück in zwei aufeinanderfolgenden Jahren auftritt. Betroffene klagen dabei häufig über einen Hustenreiz am Morgen und eine eingeschränkte Atmung.
Hat man das Gefühl, der Husten hält sich hartnäckig und wird einfach nicht besser, sollte man allerspätestens nach sechs Wochen einen Arzt aufsuchen. Das gilt besonders dann, wenn Symptome wie hohes Fieber oder Luftnot dazukommen. Wer anfängt Blut zu husten, sollte sofort zum Arzt gehen. Hier besteht die Gefahr, dass sich aus der Bronchitis eine Lungenentzündung entwickelt hat. Besonders anfällig dafür sind ältere Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder einer Lungenvorerkrankung.
Da eine Bronchitis in 90 Prozent der Fälle durch Erkältungsviren ausgelöst wird, ist sie auch sehr ansteckend. Die Krankheitserreger können durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden. Eine Ansteckung kann also beim Sprechen, Niesen, Husten oder über die Hände erfolgen. Daher ist es wichtig, sich an die Nies- und Husten-Etikette zu halten, um niemanden anzustecken – in Zeiten von Corona noch wichtiger denn je.
Eine Bronchitis lässt sich in der Regel gut behandeln. Viele Betroffene sind jedoch ungeduldig und fordern beim Arzt eine Antibiotika-Behandlung, in der Hoffnung, dass damit die Symptome schneller abklingen. Dabei sind Antibiotika in den allermeisten Bronchitis-Fällen wirkungslos, da sie nicht gegen Viren wirken. Mit hustenstillenden oder schleimlösenden Medikamenten aus der Apotheke können die Symptome einer Bronchitis gut behandelt werden. Zudem sind folgende Maßnahmen hilfreich, um die Genesung zu unterstützen:
Trinken Sie viel Wasser oder ungesüßte Tees. Dadurch wird das Sekret in den Bronchien verflüssigt und lässt sich besser abhusten.
Inhalieren mit Kamille oder Eukalyptus ist sehr hilfreich, denn die feuchten Dämpfe wirken beruhigend auf die Schleimhäute.
Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, indem Sie etwa feuchte Tücher aufhängen oder eine Wasserschüssel im Zimmer aufstellen – das beruhigt den Hustenreiz.
Pflanzliche Wirkstoffe lindern die Beschwerden einer Bronchitis. Bewährte Wirkstoffe sind zum Beispiel Thymian, Primelwurzel sowie die Schlüsselblume.
Falls Sie Raucher sind, sollten Sie während einer Bronchitis auf Zigaretten verzichten, um keinen chronischen Verlauf der Entzündung zu provozieren.
Gegen den lästigen Husten gibt es viele natürliche Hausmittel gegen Husten. Diese beruhigen den Hustenreiz und wirken schleimlösend.