Ist die Nasenschleimhaut chronisch gereizt, wird Schnupfen zum lästigen Dauerbegleiter. Betroffene können nicht gut schlafen, fühlen sich erschöpft und sind anfälliger für andere Erkrankungen. Weshalb chronischer Schnupfen überhaupt auftritt wie Sie den lästigen Dauerschnupfen endlich loswerden, verraten wir Ihnen hier.
Unsere Nase ist ein echtes Multitalent: Sie versorgt die Lunge mit Luft und eröffnet uns unzählige Geruchswelten. Meistens wird uns ihre Bedeutung jedoch dann erst bewusst, wenn ihre Funktion durch eine Erkältung oder Entzündung der Nasennebenhöhlen beeinträchtigt ist. Im Herbst und Winter ist Schnupfen zwar keine Seltenheit, normalerweise klingen die Beschwerden aber nach einer Woche wieder ab. Dauern die Symptome allerdings über mehrere Monate an oder kommen immer wieder, sprechen Mediziner von einer chronischen Rhinitis. Was die Ursachen für den Dauerschnupfen sind und was wirklich hilft, wenn der Schnupfen einfach nicht weggeht, verraten wir in diesem Artikel. Inklusiver so mancher Geheimtipps!
Auch wenn eine andauernd verstopfte Nase nicht schmerzt, ist sie dennoch lästig. Und: Betroffene mit einer permanent angegriffenen Nasenschleimhaut sind deutlich anfälliger für Infektionen und entwickeln schnell auch eine Nasennebenhöhlenentzündung. Daher sollten Sie Schnupfen nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern ihn frühzeitig behandeln.
Dauerschnupfen kann vielfältige Ursachen und Auslöser haben. Häufig tritt er im Rahmen einer Erkältung auf oder weist auf eine allergische Reaktion unseres Körpers hin. Auch Patienten, die sehr häufig an einem grippalen Infekt erkranken, können ein chronisches Krankheitsbild entwickeln. Nicht selten geht eine chronische Rhinitis mit einer Entzündung der Nasennebenhöhlen einher.
Ebenso können anatomische Engstellen in der Nase und den Nasennebenhöhlen, zum Beispiel eine verkrümmte Nasenscheidewand, der Auslöser sein. Auch gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut, sogenannte Polypen, können den dauerhaften Schnupfen verursachen.
Menschen mit besonders sensiblen Nasen reagieren auf Umweltreize wie Staub, Rauch oder Abgase mit einer ständig rinnenden Nase. Außerdem können Medikamente der Grund für eine verstopfte Nase sein. Es gibt einige Medikamente, die als Nebenwirkung eine verstopfte Nase verursachen können. Lesen Sie dazu am besten den Beipackzettel und fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder informieren Sie sich in der Apotheke Ihres Vertrauens.
Es klingt paradox: Vorsicht ist zum Beispiel bei abschwellenden Nasensprays geboten. Diese können zwar für schnelle Linderung sorgen, bei zu häufiger Anwendung stellt sich jedoch ein Gewöhnungseffekt ein. In Folge schwillt die Nasenschleimhaut auch mit dem Arzneimittel nicht mehr ab – zudem kann der häufige Gebrauch von Nasensprays nachweislich süchtig machen.
Chronischem Schnupfen liegt also eine ständig gereizte oder entzündete Nasenschleimhaut zu Grunde, in der Fachsprache als Rhinitis bezeichnet. Ziehen sich die Beschwerden über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten und länger, sprechen Mediziner von einer chronischen Erkrankung. Dieser Zustand schwächt die Abwehrkräfte. Zu den typischen Symptomen eines chronischen Schnupfens gehören:
eine verstopfte und laufende Nase
eine beeinträchtigte Nasenatmung sowie eingeschränktes Riechvermögen
eine gerötete oder geschwollene Nasenschleimhaut
Druckgefühl in den Nasennebenhöhlen
Niesreiz
ständig wiederkehrende Infekte
wunde Nasenflügel aufgrund des ständigen Schnäuzens
Schlafstörungen und damit einhergehende Tagesmüdigkeit
Abgeschlagenheit bis hin zu Erschöpfung
Kopfschmerzen
Für eine effektive Behandlung der chronischen Rhinitis ist eine präzise Ursachenforschung nötig. Mit der passenden Diagnose kann der chronische Schnupfen dann in der Regel gut behandelt werden. Ein Termin beim Hals-Nasen-Ohrenarzt verschafft Klarheit, welche Faktoren individuell zu der Atemwegserkrankung geführt haben. Bei der Kontrolle von Nase und Nasennebenhöhlen kann der HNO-Arzt sich einen Eindruck von möglichen Reizungen oder Schwellung der Nasenschleimhaut, anatomischenVeränderungen oder einer fortgeschrittenen Polypenbildung machen. Ermöglicht die Erstuntersuchung keine präzise Diagnose, können eine Ultraschall-Untersuchung oder ein Allergie-Test weiterhelfen. Letzterer wird dann ausgeführt, wenn der Patient regelmäßig zu bestimmten Zeiten oder nach dem Kontakt mit speziellen Substanzen Beschwerden des Schnupfens aufweist. Ein Experte kann die Ursache der allergischen Reaktion finden und gezielt behandeln.
Wird eine chronische Entzündung diagnostiziert, sind die Basis der Therapie meist Inhalationen und Nasenduschen mit einer Kochsalzslösung, die zwei bis dreimal täglich durchgeführt werden. Dieses Prozedere beseitigt Schmutz, Viren und Bakterien oder auch Allergene. Zudem pflegt die Dusch-Anwendung die gereizten Schleimhäute.
Ärzt*innen empfehlen zur Behandlung einer chronisch verstopften Nase schleimlösende Medikamente. Unser Tipp: Diese können Sie als Erstes verwenden, um die Nase freizumachen. Anschließend kann ein warmes Dampfbad helfen, da es abschwellend wirkt.
Unterstützend können örtlich wirkende Kortisonsprays oder Antibiotika als Therapiemaßnahme eingesetzt werden. Aber Vorsicht bei Nasensprays! Die enthaltenen Wirkstoffe, sogenannte „Sympathomimetika“, bergen Risiken: Bereits nach etwa einer Woche regelmäßiger Anwendung bei Schnupfen verändert sich die Nasenschleimhaut. Das Spray muss dann häufiger und in höheren Dosen eingenommen werden, um noch eine spürbare Wirkung zu erzielen. Bei langfristigem Missbrauch können dauerhafte Schäden an der Schleimhaut auftreten, was zu chronischem Schnupfen führen kann. Daher sollte abschwellend wirkendes Nasenspray niemals über einen längeren Zeitraum oder vorbeugend verwendet werden.
Bleiben alle Behandlungen erfolglos oder wird die Erkrankung durch anatomische Veränderungen hervorgerufen, bleibt bei der chronischen Atemwegserkrankung meist nur noch ein operativer Eingriff. Das kann zum Beispiel bei Nasenpolypen der Fall sein oder bei einer schiefen Nasenscheidewand. Lassen Sie sich in diesen Fällen von einem HNO-Arzt oder einer HNO-Ärztin beraten.
Dampfinhalationen – zum Beispiel mit Kamille – lösen zähen Schleim und begünstigen so das Abfließen.
Hängen Sie angefeuchtete Handtücher über die Heizung oder investieren Sie in einen Luftbefeuchter. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit ist eine Wohltat für trockene und angegriffenen Nasenschleimhäute.
Regelmäßige Nasenspülungen mit Kochsalzlösung reinigen die Nase von innen, Schmutz und Fremdkörper werden dabei aus der Nase gespült.
Stärken Sie Ihr Immunsystem und achten Sie auf ausreichend Schlaf und körperliche Betätigung an der frischen Luft.
Sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Erwachsene sollten mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich trinken.
Ganz wichtig: Verwenden Sie Nasenspray nur sparsam und sehr selten. Und sollte Ihr Dauerschnupfen daher rühren, stoppen Sie die Verwendung und holen Sie sich ggf. Expertenrat.