Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff. Bei einem Kaliummangel (Hypokaliämie) scheidet der Körper zu viel davon aus oder nimmt zu wenig über die Nahrung auf. Wie Sie einen Kaliummangel feststellen und was wirklich dagegen hilft.
Plus: Welche Lebensmittel reich an Kalium sind.
Kalium ist ein lebensnotwendiges Mengenelement im Körper. Es ist mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks in den Zellen, die Elektrolyt-Homöostase und für die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts. Zudem spielt das Element eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen und beeinflusst dadurch die Muskelkontraktionen, Herzfunktion und Regulation des Blutdrucks. Folglich steuert Kalium in entscheidender Weise die Aktivität der Herzmuskelzellen.
Darüber hinaus stimuliert Kalium die Insulinausschüttung in den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Als Cofaktor von Enzymen ist Kalium an der Bildung von Protein und Glykogen beteiligt und somit von großer Bedeutung für das Wachstum. Da Kalium für so viele Stoffwechsel- und Körperfunktionen mitverantwortlich ist, kann ein dauerhafter Kaliummangel weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben.
Von einem Kaliummangel (Hypokaliämie) sprechen Ärzte, wenn der Kaliumspiegel im Blutserum unter den Normbereich absinkt. Um dies zu verhindern, sollten Sie Ihren Körper immer im Auge behalten und auf die typischen Symptome bei Kaliummangel achten. Dazu zählen:
Müdigkeit
Appetitlosigkeit
Erhöhte Nervosität
Kopfschmerzen
Kreislaufprobleme
Übelkeit
Darmträgheit
Hauttrockenheit mit erhöhter Neigung zu Akne
Wundheilungsstörungen
Die Symptome eines Kaliummangels sind sehr allgemein und können daher auch auf andere Erkrankungen oder körperliche Beschwerden hinweisen. Sollten Sie eines oder mehrere der oben genannten Anzeichen bei sich beobachten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann mittels eines einfachen Bluttests feststellen, ob eine Unterversorgung mit Kalium vorliegt.
Ein ausgeprägter Kaliummangel kann mitunter lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Dazu gehören:
Herzrhythmusstörungen (Tachykardie, Extrasystolen, Vorhofflimmern, Kammerflimmern)
erhöhte Urinausscheidung (Polyurie)
Muskelschwäche
Muskelkrämpfe & Muskelschmerzen
Lähmungserscheinungen
Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe
Darmverschluss, Darmlähmung (paralytischer Ileus)
Bewusstseinsstörungen
Im Bereich von Nerven und Muskulatur sind Kraftlosigkeit, Muskelschwäche und Muskelkrämpfe die ersten Anzeichen. Bei einem anhaltenden Kaliummangel steigern sich die Beschwerden bis hin zu Lähmungserscheinungen und Bewusstseinsstörungen. Auch das Herz-Kreislauf-System kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Herzrhythmusstörungen sind für herzkranke Menschen besonders gefährlich. Zusätzlich leiden die Blutgefäße, was Atherosklerose begünstigt und folglich auch Alzheimer, Herzinfarkt und Schlaganfall auslösen kann.
Je nach Ausprägung des Kaliummangels reicht eine kaliumreiche Ernährung aus, um den körpereigenen Kaliumhaushalt wieder zu normalisieren. Ist der Kaliumwert zu niedrig, können spezielle Kaliumpräparate eingesetzt werden. Diese sollten allerdings nicht ohne ärztliche Anweisung eingenommen werden. In besonders schweren Fällen wird Kalium mit Injektionslösungen verabreicht.
Bei gesunden Menschen wird ein Kaliumdefizit meist ohne Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen. Dazu reicht eine frische, abwechslungsreiche Ernährung, in die gezielt kaliumhaltige Speisen integriert werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. schätzt den durchschnittlichen Kaliumbedarf eines Erwachsenen auf 4000 Milligramm pro Tag. Kinder im Alter von zehn Jahren benötigen etwa die Hälfte. Bei stillenden Frauen steigt der tägliche Bedarf auf 4400 Milligramm Kalium an.
Gesunde kaliumreiche Lebensmittel sind zum Beispiel:
Bananen
Aprikosen
Himbeeren
Rhabarber
Avocado
Kohlgemüse (alle Sorten)
Kartoffeln
Karotten
Kohlrabi
Tomaten
Hülsenfrüchte
Getreide: Dinkel, Roggen, Buchweizen
Nüsse: Haselnüsse, Cashewkerne, Erdnüsse, Mandeln
Bitterschokolade
Tipp: Besonders hoch ist der Kaliumgehalt in konzentrierten Lebensmitteln wie Tomatenmark, getrockneten Früchten, Gemüse- und Obstsäften.
Kommt Kalium mit Wasser in Kontakt, verbindet es sich mit der Flüssigkeit. Das heißt: Wenn kaliumreiche Gemüsesorten zu lang in Wasser gelagert oder gekocht werden, löst sich das Kalium aus ihnen heraus. Die Folge ist, dass der Mineralstoff im Kochwasser zurückbleibt und den Körper gar nicht erst erreicht.
Daher gilt: Je weniger Wasser Sie zum Kochen verwenden, umso mehr Kalium und andere Nährstoffe bleiben in den Lebensmitteln. Essen Sie Gemüse wenn möglich roh oder blanchieren bzw. dünsten Sie es nur kurz und schonend. Kartoffeln und viele andere Gemüsesorten können auch im Backofen gebacken oder in der Pfanne angebraten werden. Wenn Sie kaliumreiche Lebensmittel in Wasser kochen, sollten Sie das nährstoffreiche Kochwasser zumindest weiterverwenden. Beim Kochen von Kartoffeln kann das mit Kalium angereicherte Kochwasser zum Beispiel als Basis für Brühen oder Suppen verwendet werden.
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