Bei Ohrenschmerzen muss man in den meisten Fällen nicht sofort medikamentös behandeln. Häufig können schon natürliche Mittel eine erste Linderung bringen. Bewährt haben sich vor allem Omas Hausmittel gegen Ohrenschmerzen, die uns schon als Kind gegen Schmerzen geholfen haben und auch noch im Erwachsenenalter begleiten. Wir stellen die besten natürlichen Mittel gegen Ohrenschmerzen vor.
Unser Hörorgan ist sehr komplex und vor allem in den äußeren und mittleren Bereichen besonders schmerzempfindlich. Entsprechend vielfältig können die Ursachen für Ohrenschmerzen sein. Häufig werden Ohrbeschwerden durch Entzündungen oder Verletzungen ausgelöst, sie können aber auch mit ganz anderen Körperstellen wie dem Rachenraum bei einer Mandelentzündung oder den Kiefergelenken, etwa nach einer Zahnoperation, verbunden sein.
Besonders Kinder haben häufig Ohrenweh. Die Ursache dafür ist meist eine akute Mittelohrentzündung, die mit Fieber einhergeht. Wer im Erwachsenenalter unter Ohrenschmerzen leidet, hat nicht selten Probleme mit dem äußeren Ohr beziehungsweise dem äußeren Gehörgang. Generell gilt: Eine Mittelohrentzündung, die plötzliche, starke Schmerzen und Fieber mit sich bringt, sollte immer fachärztlich untersucht und behandelt werden. Sofern ernste Erkrankungen ausgeschlossen wurden, können verschiedene Hausmittel wirkungsvoll gegen Ohrenschmerzen helfen.
Brennen, Stechen oder dumpfes Drücken: Ohrenschmerzen können sehr unangenehm sein, müssen aber nicht immer gleich mit Medikamenten behandelt werden. Eine sanftere und natürlich Methode sind Omas Hausmittel gegen Ohrenschmerzen:
1. Omas Zwiebelsäckchen
Nicht umsonst ist das Auflegen von Zwiebelsäckchen eins der bekanntesten Oma-Hausmittel gegen Ohrenschmerzen. Die Zwiebel wirkt nämlich antibakteriell und ist deshalb ein wirksamer Helfer gegen Entzündungen. Dafür eine Zwiebel klein schneiden und ohne Zugabe von Öl erhitzen. Die Stückchen anschließend in ein Geschirrhandtuch wickeln und leicht zusammendrücken, damit etwas Zwiebelsaft austritt. Das vorbereitete Päckchen nicht zu heiß, aber noch warm auf das schmerzende Ohr legen. Mit einer Mütze oder einem Stirnband fixieren und 20 bis 30 Minuten einwirken lassen. Die entstehende Wärme und die ätherischen Öle der Zwiebel, die übrigens auch für tränende Augen beim Zwiebelschneiden verantwortlich sind, lindern den Schmerz. Alternativ können Sie auch eine heiße, zerdrückte Kartoffel einwickeln und auflegen. Zwiebelpäckchen können auch kalt aufgelegt werden. Schneiden Sie dazu die Zwiebel in kleine Stücke und geben Sie diese in ein Taschentuch. Zerdrücken Sie die Zwiebel langsam, bis sich das Taschentuch mit dem Saft vollgesaugt hat. Das Taschentuch anschließend für eine halbe Stunde ans Ohr legen.
Knoblauch kann eine Alternative zur Zwiebel bei Ohrenschmerzen sein. Man schneidet ihn ebenfalls in kleine Stücke und erhitzt sie. Eingewickelt in ein Baumwolltuch platziert man das Päckchen dann auf dem betroffenen Ohr. Oder man presst den Saft aus den Zehen und gibt ihn auf ein Tuch, das man anschließend auf das schmerzende Ohr legt.
Auch Wärme ist ein gutes Hausmittel gegen Ohrenschmerzen, auf das schon unsere Oma geschworen hat. Achten Sie darauf, schmerzende Ohren stets warmzuhalten, denn Wärme lindert das unangenehme Ziehen und Brennen im Gehörgang. Es spricht nichts dagegen, auch im Haus eine Mütze oder ein Stirnband zu tragen. Das betroffene Ohr kann auch mit einer Rotlichtlampe bestrahlt werden. Dabei sollte der Abstand zwischen Lampe und Ohr mindestens 50 Zentimeter betragen und die Bestrahlung über einen Zeitraum von maximal zehn Minuten erfolgen. Auch mit einem in Backofen oder Mikrowelle erwärmten Kirschkernkissen können Sie schmerzende Ohren wärmen. Die Wärme sollte sich jedoch immer angenehm anfühlen, sodass es nicht zu Verbrennungen kommt.
Während Wärme bei einer Mittelohrentzündung guttut, wird bei einer Entzündung im äußeren Gehörgang Kälte meist als angenehmer empfunden. In diesem Fall sollten Sie einen feuchtkalten Wickel am Ohr vorziehen. Dazu ein Tuch aus Baumwolle oder Leinen mit sehr kaltem Wasser tränken und gut auswringen. Das Tuch zusammenfalten und mit einem weiteren trockenen Tuch einschlagen. Den kühlen Wickel mithilfe einer Mütze am Ohr befestigen. Die Füße und der Rest des Körpers dabei gut warm halten.
Die ätherischen Öle der Kamille wirken schmerzlindernd und wundheilend. Ein Kamillendampfbad hilft bei einer leichten Mittelohrentzündung. Dafür zwei Esslöffel Kamillenblüten in kochendes Wasser geben und zugedeckt für circa fünf Minuten ziehen lassen. Die Ohrmuschel anschließend für einige Minuten über den Wasserdampf halten. Sie können auch einen Kamillenteebeutel über Wasserdampf erhitzen und warm auf das schmerzende Ohr legen. Kamille hilft übrigens nicht nur als Hausmittel gegen Ohrenschmerzen: Inhaliert entfaltet die Heilpflanze ihre positive Wirkung auch bei Halsbeschwerden, einer Nebenhöhlenvereiterung oder als Tee gegen Magenverstimmung.
Ein weiteres von Oma bewährtes Hausmittel gegen Ohrenschmerzen ist ein Senfumschlag, denn ähnlich wie Zwiebeln wirkt auch Senf antibakteriell. Für den Wickel etwas fein gemahlenes Senfmehl (in der Apotheke erhältlich) mit warmen Wasser zu einem Brei vermischen und in die Mitte eines Baumwolltuches streichen. Die Seitenränder des Tuches einschlagen und die Senfpackung auf das Ohr drücken. Maximal zehn Minuten einwirken lassen, um die Haut mit den intensiven ätherischen Ölen des Senfkorns nicht zu reizen. Entfernen Sie den Wickel sofort, wenn sich die Haut während der Anwendung stark rötet oder brennt. Nicht öfter als einmal täglich anwenden.
Ruhe und Schlaf: Unterschätzen Sie nicht die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers. In den meisten Fällen werden Ohrenschmerzen von Erschöpfung und Erkältungssymptomen wie Kopfschmerzen oder leichtem Fieber begleitet. Darum empfiehlt es sich, den Organismus zu entlasten und seine Selbstheilungskräfte zu unterstützen. Mit viel Ruhe und Schlaf erholen wir uns am schnellsten. Um den Heilungsverlauf bei Ohrenschmerzen zu beschleunigen, sollten Sie außerdem möglichst viel trinken. Haben Sie Fieber, verliert Ihr Körper Flüssigkeit, weshalb ein Ausgleich des Wasserhaushalts besonders wichtig ist.
Viel trinken: Darf bei Ohrenschmerzen auf keinen Fall zu kurz kommen: viel Flüssigkeit, bestenfalls stilles Wasser und ungesüßte Tees. Eine hohe Flüssigkeitsaufnahme unterstützt den Heilungsverlauf von akuten Infekten. Zudem sorgt man dafür, dass die Schleimhäute feucht gehalten werden, und sich Entzündungen sich nicht so schnell manifestieren können.
Inhalieren mit ätherischen Ölen: Ohrenschmerzen treten in einigen Fällen bei Erkältungen auf, wenn das Sekret nicht gut abfließen kann, denn dann wird das Ohr nicht ausreichend belüftet. Hier kann eine Inhalation mit ätherischen Ölen helfen: Eukalyptus, Rosmarin, Thymian und Tannenöle eignen sich besonders gut.
Eine Selbstbehandlung bei Ohrenschmerzen mit natürlichen Hausmitteln ist nur über einen kurzen Zeitraum zur Linderung der Beschwerden empfehlenswert. Sollten die Schmerzen nicht innerhalb von zwei Tagen nachlassen, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Bei starken Schmerzen und Begleitsymptomen wie hohem Fieber oder bei Babys und Kindern mit Ohrenschmerzen ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich.
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