KRANKHEITEN & SYMPTOME

Thrombose: So können Sie vorbeugen

Ältere Frau fährt Rad. | © istock; Cecilie_Arcurs
© istock; Cecilie_Arcurs
Radfahren hält im Alter jung und schützt gegen Thrombosen.

Auslöser für eine tödliche Lungenembolie kann in vielen Fällen eine Thrombose sein: verschleppte Blutgerinnsel, die nicht oder zu spät erkannt wurden. DONNA erklärt, wie Sie Ihr Thrombose-Risiko verringern können und welche Warnsignale Sie unbedingt beachten sollten.

Trotz den Fortschritten der Medizin bleibt die Thrombose oder eine dadurch verursachte Lungenembolie in Deutschland ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Rund 100.000 Menschen sterben hierzulande jährlich an den Folgen einer Lungenembolie, womit diese nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung ist, die zum Tode führt. Wir erklären, wie es zur Entstehung einer Thrombose kommt und wie Sie das Risiko eines Blutgerinnsels verringern können.

Was ist ein Blutgerinnsel?

Die Blutgerinnung ist eigentlich ein Schutzmechanismus des Körpers: Nach einer äußeren Verletzung, zum Beispiel einer Schnittwunde, sorgt das Gerinnungssystem dafür, dass das Blut sich verdickt, die Wunde verschlossen wird und durch einen schützenden Schorf in Ruhe abheilen kann. Wenn sich solche Thromben jedoch in gesunden Gefäßen bilden, kann es zu einem gefährlichen Gefäßverschluss – einer sogenannten Thrombose – kommen. Thrombose stammt vom griechischen Wort „thrombus“ – es bedeutet Pfropf oder Klumpen. Bei einer Thrombose wird also ein Gefäß, etwa eine Vene, durch klumpendes Blut verstopft.

Was macht Thrombose so gefährlich?

Blut muss flüssig sein, um ungehindert fließen zu können. Sobald es jedoch verklumpt, wird der normale Blutkreislauf gestoppt. Wenn diese Klumpen sich dann teilweise lösen und mit dem Blutfluss weiterwandern, wird es gefährlich: Über das Herz etwa gelangen solche Blutklumpen in die Lunge, wo die Gerinnsel lebenswichtige Adern verstopfen und durch die Blockierung der Sauerstoffversorgung eine Lungenembolie verursachen können. Die häufigsten Thrombose-Arten sind die der Bein- und Beckenvenen, grundsätzlich können Thrombosen jedoch in allen Adern des Körpers entstehen.

Wer ist thrombosegefährdet?

Leider gibt es viele Faktoren, die das Thromboserisiko erhöhen, dazu gehören:

  • Blutgerinnungsstörungen
  • größere Operationen – Blutgerinnsel gehören zu den häufigsten Komplikationen eines Krankenhausaufenthalts – und die damit verbundene, eingeschränkte Beweglichkeit
  • Krebserkrankungen
  • Schwere und chronische Entzündungen, z.B. eine Lungenentzündung
  • Herzschwäche
  • Übergewicht
  • Veränderungen des Hormonhaushalts, z.B. durch Schwangerschaft, die Einnahme der Antibabypille oder von Hormonpräparaten gegen Wechseljahresbeschwerden
  • Rauchen
  • Krampfadern
  • Stundenlanges Sitzen, z.B. bei Langstreckenflügen oder Bettlägerigkeit

Menschen mit Thromboserisiko werden vom Arzt gegebenenfalls blutverdünnende Medikamente, sogenannte Antikoalgulanzien, und Kompressionsstrümpfe verschrieben. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie zu den gefährdeten Personengruppen gehören, sollten Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten lassen.

Auf diese Warnsignale sollten Sie achten

Thrombose wird gerne als „unsichtbare Gefahr“ beschrieben – denn viele Blutgerinnsel bleiben lange unbemerkt, ohne spürbare Symptome aufzuweisen. Wenn Sie jedoch eines oder mehrere der folgenden Warnsignale erkennen, sollten Sie unbedingt Ihren Hausarzt aufsuchen, um eine Thrombose auszuschließen:

  • Schwellung des Beins, Fußknöchels, Unterschenkels oder am gesamten Bein
  • Bläuliche Verfärbungen (Zyanose)
  • Spannungsgefühl am Bein
  • Ungewöhnliche Wärmebildung am betroffenen Körperteil, z.B. dem Bein
  • Wadenschmerz beim Auftreten
  • anhaltende Rückenschmerzen
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Atemnot oder Schmerzen beim Einatmen – diese Symptome sind besonders ernst zu nehmen, da sie auf eine Lungenembolie hindeuten können!

Thrombose-Risiko verringern: So beugen Sie vor

Auch in Hinblick auf Thrombose gilt: Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung kann das Risiko für Blutgerinnsel deutlich verringern. Um die gefürchtete Bein- und Beckenthrombose zu verhindern, ist viel Bewegung der Fuß- und Beinmuskeln essentiell. Weitere Faktoren zur Vorbeugung gegen Thrombose sind:

  • Sportarten wie Wandern, Joggen, Walking, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen
  • Bewegung im Alltag: Treppensteigen statt Aufzug, Spazieren statt Busfahren, Fahrradfahren statt Auto
  • Ausreichend Trinken – eineinhalb bis zwei Liter täglich fördern den Blutfluss
  • Verzicht auf Rauchen
  • Langes Sitzen und Stehen vermeiden: Bei Bürojobs mit Fußgymnastik unterm Schreibtisch für regelmäßige Bewegung der Beinmuskulatur sorgen. Ist stundenlanges Sitzen unvermeidlich (z.B. bei langen Reisen im Auto oder Flugzeug), sollten Sie vorbeugend Stützstrümpfe aus der Apotheke tragen
  • Eingeschnürte Venen vermeiden: Enge Kleidung, stark angewinkelte Knie oder übereinandergeschlagene Beine können bei langer Dauer Venen abschnüren
  • Auf eine gesunde und ballaststoffreiche Ernährung achten

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Diese Lebensmittel helfen gegen Thrombose

Nicht nur bei erhöhtem Thromboserisiko bekommen Patienten den ärztlichen Hinweis, auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten zu müssen. Diese Lebensmittel sind besonders reich an Ballaststoffen und deshalb besonders gut für Patienten mit Thromboserisiko geeignet:

Getreideerzeugnisse

  • Roggen- und Weizenbrot
  • Vollkorn-Haferflocken
  • Grünkern
  • Dinkel
  • Weizenkleie

Gemüsesorten

  • Artischocken
  • Schwarzwurzel
  • Grünkohl
  • Paprika
  • Möhren
  • Brokkoli

Obst

  • Avocado
  • schwarze Johannisbeeren
  • getrocknetes Obst wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Sultaninen

Hülsenfrüchte und Kerne

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Kichererbsen
  • Linsen
  • Sojabohnen
  • Chia- und Leinsamen
  • Kokosraspel
  • Pistazien- und Haselnusskerne
  • Macadamianüsse
  • Pekannüsse