Anders als schwarzer Hautkrebs kann weißer Hautkrebs vollständig geheilt werden – vorausgesetzt, er wird rechtzeitig erkannt. DONNA informiert über die verschiedenen Formen des weißen Hauttumors – und darüber, an welchen Anzeichen Sie diese frühzeitig erkennen können.
Unsere Haut ist ein Spiegel der Gesundheit und verändert sich im Laufe der Jahre mit uns: Neue Muttermale, Leberflecke oder Altersflecke (Lentigo solaris) können auftauchen. Grundsätzlich sind solche Veränderungen nicht bedenklich. Wenn die Hautflecke jedoch ihr Aussehen verändern, größer werden oder sogar Schmerzen verursachen, sollten Sie aufmerksam werden: Veränderte Hautmale können erste Anzeichen einer Hautkrebs-Erkrankung sein. Spätestens nach vier bis acht Wochen sollten Hautveränderungen unbedingt von einem Hautarzt überprüft werden, wenn sie nicht verschwinden.
Wie sich weißer von schwarzem Hautkrebs unterscheidet, wie die Krebsform therapiert werden kann und mit welchen Maßnahmen Sie frühzeitig vorbeugen können, lesen Sie hier.
Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs – die Medizin unterscheidet zwischen zwei Grundformen, dem schwarzen und dem weißen Hautkrebs. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass der weitaus aggressivere schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) aus den Melanozyten entsteht, also den pigment-produzierenden Stellen unserer Haut. Dort angesiedelt kann der schwarze Hautkrebs bereits in einem frühen Stadium über die Lymph- und Blutbahnen eine Vielzahl an Tochtergeschwülsten, sogenannte Metastasen, streuen und gilt daher als besonders gefährlich. Unter dem Sammelbegriff weißer Hautkrebs werden verschiedene Formen eines Hauttumors verstanden, der zwar ebenfalls zu den bösartigen Tumoren gehört, jedoch bei frühzeitiger Erkennung gute Chancen für eine vollständige Heilung mit sich bringt. Wird der weiße Hautkrebs erst spät oder gar nicht erkannt, kann jedoch auch diese Form des Hauttumors tödlich enden.
Der Hauptauslöser für beide Hautkrebs-Formen ist UV-Strahlung: Während die Wissenschaft davon ausgeht, dass eine kurzzeitige, sehr starke Belastung durch die schädliche UV-Strahlung schwarzen Hautkrebs auslösen kann, soll die jahrelange Aussetzung gegenüber UV-Strahlen für den bösartigen weißen Tumor verantwortlich sein. Daher sind Menschen, die in Berufsleben und Freizeit häufig stundenlang der Sonne ausgesetzt sind – also Bauarbeiter und Profisportler, aber auch Cabriofahrer – stärker für eine Erkrankung an weißem Hautkrebs gefährdet. Denn der weiße Hauttumor gilt als typische Alterserkrankung, die in den meisten Fällen bei Patienten mit 60 Jahren oder älter auftritt und sich damit über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg allmählich entwickelt.
Unter weißem Hautkrebs versteht die Medizin gleich mehrere Formen der Hauttumore: Das Basalzellkarzinom, auch als Basalzellkrebs oder Basaliom bekannt, ist die häufigste Ausprägung der Hauttumore, an denen alleine in Deutschland jährlich mindestens rund 150.000 Menschen neu erkranken. Am häufigsten tritt eine Erkrankung mit dem Basalzellkarzinom bei Menschen zwischen 50 und 60 Jahren auf, jedoch werden auch immer häufiger Betroffene im Alter zwischen 30 und 40 Jahren registriert. Unter den Erkrankten sind Männer und Frauen etwa in gleichem Ausmaß betroffen.
Der zweithäufigste bösartige Hauttumor ist das Plattenepithelkarzinom, das in der Medizin auch als Spinaliom, Stachelzellkrebs oder spinozelluläres Karzinom bezeichnet wird. Pro Jahr gibt es in Deutschland nach Erkenntnissen der Deutschen Krebshilfe aus dem Jahr 2017 rund 98.000 Erkrankungen. Durchschnittlich sind die Patienten bei Erkrankung etwa 70 Jahre alt, Männer sind dabei etwas häufiger betroffen als Frauen.
Vergleichsweise selten kommt glücklicherweise die aggressivste Form von Hautkrebs, der schwarze Hauttumor, vor. Dennoch gibt es laut Studien der Deutschen Krebsgesellschaft etwa 18.000 Neuerkrankungen pro Jahr.
So erkennen und behandeln Sie Hautkrankheiten richtig
Obwohl die Heilungschancen bei weißem Hautkrebs gut stehen, sind Formen des weißen Hauttumors tückisch, da sie von vielen Betroffenen nicht als bösartige Hautveränderung erkannt werden. An diesen Anzeichen können Sie eine Form des weißen Hautkrebses erkennen:
Bei einer Erkrankung mit dem Basalzellkarzinom bilden sich vorrangig in der Kopf-Hals-Region hautfarbene, örtlich begrenzte Knötchen. Dabei handelt es sich nicht um eine harmlose Hautkrebs-Vorstufe: Bereits bei den ersten Hautknötchen liegt eine bösartige Tumorgeschwulst vor, die umgehend entfernt werden muss. Zwar bildet der Basalzellkrebs keine Metastasen, jedoch kann er bei ungehindertem Wachstum in tiefere Hautschichten gelangen und zu einem großen Tumor anwachsen.
In anderen Varianten kann sich das Basaliom durch porzellanartige Pickel bemerkbar machen, die von feinen Blutgefäßen durchzogen sind. Im weiteren Krankheitsverlauf sinkt die Mitte des Pickels ein, es bildet sich eine Mulde, die verkrustet und teilweise bluten kann. Wenn die Wunde immer wieder kurzzeitig verheilt und dann aufs Neue blutet, deutet dies darauf hin, dass der bösartige Hauttumor wächst. Neben dem Bereich rund um Hals und Kopf treten die Geschwüre des Basalzellkrebses in seltenen Fällen an den Händen, Beinen und am Oberkörper auf.
Teilweise kann das Basaliom auch als klar abgegrenzte, rote oder rosa Stelle auftreten, die sich rau und schuppig anfühlt. Ebenfalls kann diese Form des weißen Hautkrebses wie ein weißliches, blasses Narbengewebe aussehen, das daher fatalerweise oft nicht als bösartige Hautveränderung erkannt wird.
Vor einer Erkrankung mit dem bösartigen Plattenepithelkarzinom entsteht eine Vorstufe (Präkanzerose), die nicht bösartige aktinische Keratose oder solare Keratose: Bei dieser Frühform des Stachelzellkrebses bildet sich auf der Haut – meist an Unterlippe, Ohrenkante, Mundschleimhaut oder den Geschlechtsteilen – eine kleine Rötung mit scharfer Begrenzung, die sich an der Oberfläche wie feines Sandpapier anfühlt. Der Hautfleck kann zeitweise wieder verschwinden und neu zurückkehren. Wird dieses Vorstadium nicht behandelt, kann sich daraus ein bösartiges Plattenepithelkarzinom bilden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass im Verlauf von fünf bis zehn Jahren aus rund zehn Prozent der aktinischen Keratosen ein bösartiges Plattenepithelkarzinom entsteht.
Ebenfalls ein Symptom eines Stachelzellkrebses sind bräunlich bis gelblich verfärbte Hautareale und verkrustete, schorfige Hautflecken, die teilweise bluten. Spinaliome entstehen dabei häufig auf Narbengewebe oder chronischen Wunden, können jedoch genauso auf bis dahin gesunder Haut auftreten.
Das Problem dieser Form von Hautkrebs: Da sich ein Spinaliom meist mit unauffälligen Anzeichen äußert, wird der Hauttumor oftmals lange oder gar nicht erkannt. Kleinere Plattenepithelkarzinome können normalerweise recht unproblematisch von einem Hautarzt entfernt werden. Ist der Hauttumor jedoch schon größer, kann er die gefürchteten Metastasen bilden, die benachbarte Lymphknoten befallen. In seltenen Fällen bildet der Stachelzellkrebs Metastasen in Knochen, Knorpeln und Muskeln.
Die wirksamste Therapiemethode bei Hautkrebs ist eine operative Entfernung des Tumorgewebes. Dabei wird mit einem Sicherheitsabstand zum gesunden Hautgewebe sichergestellt, dass der Tumor vollständig entfernt wird. Sind die betroffenen Stellen jedoch bereits so groß, dass eine problemlose Heilung und Neubildung der Haut nicht mehr garantiert werden kann, arbeiten Mediziner gegebenenfalls mit einer Hauttransplantation.
Je nach Art und Größe der Tumore wird eventuell eine Schildwächter-Lymphdrüsen-Operation angesetzt: Durch eine leicht radioaktive Substanz, die um das Tumorgewebe gespritzt wird, können Lymphknoten lokalisiert werden. Anhand des Zustands der für das betroffene Areal zuständigen Lymphknoten können Ärzte dann feststellen, wie fortgeschritten die Krebserkrankung ist und anhand dieser Informationen die passende Therapie entwickeln.
Wenn der Hauttumor auf dem operativen Weg nicht beseitigt werden kann, werden bei Formen des Basalzellkarzinoms oder bei aktinischen Keratosen alternativ Methoden wie die Kältechirurgie angewendet. Hierbei wird bei die betroffene Hautstelle über wenige Sekunden hinweg mit flüssigem Stickstoff behandelt, der die Tumorzellen mit einer Temperatur von -196 Grad Celsius bekämpft.
Bei einer aktinischen Keratose, also der Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms, und bei kleineren Basalzellkarzinomen (außer im Gesicht) kann mit einer sogenannten photodynamischen Therapie gearbeitet werden. Dabei wird dem Patienten ein Medikament gegeben, das sich in den Krebszellen anreichert und diese dadurch lichtempfindlich macht. Anschließend werden die Zellen bestrahlt, wobei photochemische Prozesse ausgelöst werden, die zum Zelltod des Tumors führen. Der Vorteil dieser Therapieform ist, dass die kranke Haut abgestoßen wird und sich wieder eine ganz neue, gesunde Haut bilden kann. Auf diese Weise kommt es zu keiner Narbenbildung. Unmittelbar während und nach der Behandlung ist die Haut jedoch extrem lichtempfindlich und muss besonders gut gegen Sonnenstrahlung geschützt werden.
Ist der Hautkrebs bereits fortgeschritten und hat Metastasen gebildet, muss in den meisten Fällen mit einer Bestrahlungstherapie oder Chemotherapie vorgegangen werden. Zusätzlich zur Chemotherapie muss der Betroffene Medikamente einnehmen, die den Tumor an seinem weiteren Wachstum hindern.
Um einen erneuten Ausbruch der Krebserkrankung zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen, müssen Patienten mit einer Hautkrebs-Krankheitsgeschichte unbedingt regelmäßige Nachsorge-Untersuchungen wahrnehmen.
Leider kann das Auftreten von weißem Hautkrebs nicht mit Medikamenten, Hautpflege oder ähnlichem verhindert werden. Eine regelmäßige Untersuchung bei hautärztlichen Hautkrebs-Sreenings hilft jedoch dabei, den Hauttumor frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen gesetzliche Krankenkassen alle zwei Jahre die Hautkrebs-Vorsorge. Gab es in der Vergangenheit in Ihrer Verwandtschaft bereits Hautkrebs-Erkrankungen, sollten Sie unbedingt einmal jährlich zum Check gehen.
Überprüfen Sie neben regelmäßigen Haut-Screenings beim Arzt selbst regelmäßig Ihren gesamten Körper und lassen Sie sich von Familie, Partner oder Freunden an für Sie nicht sichtbaren Stellen durchsehen. Lieber einmal zu häufig zum Hautarzt gehen, wenn Ihnen Hauveränderungen unnormal erscheinen!
Meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und tragen Sie unbedingt ausreichend UV-Schutz auf, wenn Sie sich der Sonne aussetzen.
Versuchen Sie nicht, Hautveränderungen mit ominösen Wundercremes und Kosmetikmitteln selbst zu therapieren. Wenn Hautmale immer wieder auftreten oder größer werden, ist ein Besuch beim Hautarzt unbedingt anzuraten.
Ist Ihre Immunabwehr aufgrund einer Erkrankung oder nach einer Organtransplantation geschwächt, sollten Sie sich noch häufiger untersuchen lassen – für Hautkrebs sind Sie damit besonders gefährdet.
Vor allem schwarzer Hautkrebs kann aus Leberflecken oder Muttermalen entstehen, die sich bereits jahrelang gutartig auf der Haut befunden haben. Daher gilt: Auch dunkle Muttermale sollten regelmäßig auf Veränderungen geprüft werden.
Weitere Informationen zum Thema Hautkrebs-Vorsorge, -Therapie und -Diagnose finden Sie auf der Website der Deutschen Krebshilfe.