Viele kennen es: Manchmal fehlen einem einfach die Worte. Bei einer Wortfindungsstörung geht das aber deutlich weiter. Betroffene leiden oft sehr unter dieser Störung. Häufig sind Wortfindungsstörungen harmlos, manchmal stecken jedoch auch ernste Ursachen dahinter. Welche das sind, was hilft und wann man professionelle Hilfe braucht, liest du hier.
Wortfindungsstörungen bezeichnen Schwierigkeiten beim Abrufen und Produzieren von Wörtern. Ihnen können harmlose Ursachen, wie zum Beispiel Ermüdung oder Stress, zugrunde liegen. Sie sind aber auch ein häufiges Symptom bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen, wie z.B. Schlaganfall, Demenz oder nach einer Schädel-Hirn-Verletzung.
Symptome einer Wortfindungsstörung können sein:
Verzögerungen beim Sprechen, während die Person nach dem richtigen Wort sucht.
Verwendung von Füllwörtern wie beispielsweise "ähm" usw.
Umschreibungen wie "das Ding", weil das exakte Wort nicht einfällt.
Es werden ganz neue Wörter gebildet.
Es kann auch zum völligen Ausbleiben des Wortes kommen.
Die Behandlung der Störung hängt von ihrer Ursache ab. Eine Wortfindungsstörung kann die verschiedensten Gründe haben. Viele davon sind harmlos, andere können ernsthafter Natur sein. Dass einem Wörter nicht mehr einfallen, kann vor allem im Alter häufiger vorkommen.
Harmlose Ursachen können sein:
Andauernde Schlafprobleme
Stress
Wechseljahre
Bestimmte Medikamente
Altersbedingte Sprachausfälle
Wortfindungsstörungen können auf diese Erkrankungen hindeuten:
Der Fachbegriff für dieses Beschwerdebild ist Aphasie. Ursächlich für solche aphasische Störungen können z.B. folgende Erkrankungen sein:
Schlaganfall
Demenz
Tumor im Gehirn
Gehirnerschütterung oder anderes Schädel-Trauma
Migräne
Epilepsie
psychische Erkrankungen
uvm.
Da Wortfindungsstörungen verschiedenste Ursachen haben können, ist es schwierig zu sagen, ab wann man genau professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Du solltest aber auf jeden Fall einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen, wenn...
...es sehr häufig zu Beschwerden kommt.
...die Störung sehr plötzlich auftritt.
...die Wortfindungsstörung von alleine nicht mehr verschwindet.
...weitere Beschwerden und Symptome auftreten und/oder ein Unfall oder eine andere Erkrankung vorausging.
Sprachtherapie: Ein*e Logopäd*in kann mit Betroffenen individuelle Strategien erarbeiten, um die Wortfindung zu verbessern. Dazu gehören Übungen zur Sprachproduktion, semantischen Assoziation und Wortschatzerweiterung.
Kognitive Stärkung/Wiederherstellung: Bei Patient*innen mit Hirnverletzungen oder degenerativen Erkrankungen können spezielle Trainingsprogramme dazu beitragen, die kognitiven Fähigkeiten zu stärken.
Stressreduktion: Entspannungstechniken, wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Sport können helfen, Stress abzubauen und dadurch die mentale Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Achtsamkeitstraining: Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, konzentrierter und fokussierter im Gespräch zu sein, was wiederum die Wortfindung verbessern kann.
Was viele nicht wissen: Im Laufe des Lebens schwinden ungefähr zehn Prozent der Gehirnzellen, was die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und dazu führen kann, dass Betroffene häufiger nach Wörtern suchen müssen. Eine Wortfindungsstörung kann im Alter deshalb häufiger auftreten.
Auch eine nachlassende Blutzirkulation im Gehirn, die bei älteren Menschen vermehrt auftritt, kann zu mehr Vergesslichkeit führen. Doch es gibt einiges, was man tun kann, um nicht nur körperlich, sondern auch geistig lange leistungsfähig zu bleiben:
Gesunder Lebensstil: Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige körperliche Aktivität können das allgemeine Wohlbefinden steigern und somit auch die kognitive Leistung.
Kognitives Training: Gehirntrainingsspiele oder speziell entwickelte Übungen können dazu beitragen, die Wortfindungsfähigkeit zu verbessern.