Wer spät schlafen geht oder eine besonders stressige Lebensphase durchlebt, fühlt sich manchmal energielos und müde. Wenn die Müdigkeit jedoch zum Dauerzustand wird und Sie sich ständig schlapp und ausgelaugt fühlen, wird die Müdigkeit zur Belastungsprobe im Alltag. Ständige Müdigkeit kann viele Ursachen und Auslöser haben, manchmal steckt auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Zehn Gründe, warum Sie immer müde sind und wie Sie wieder fit werden.
Sie haben eigentlich gut geschlafen, aber fühlen sich trotzdem wie gerädert? Oder Sie haben schon vier Tassen Kaffee intus und könnten trotzdem direkt einschlafen? Es fällt Ihnen schwer, sich im Job zu konzentrieren und Ihnen fehlt die Energie für alltägliche Dinge? Die meisten Menschen können eine dieser Fragen vermutlich mit Ja beantworten. Vor allem in den Wintermonaten fühlen wir uns oftmals müde, schlapp und antriebslos. Wenn es sich dabei nur um ein paar Tage handelt, ist das nicht weiter tragisch. Ständige Müdigkeit hingegen kann auf Dauer belastend sein und den Alltag enorm beeinträchigen. Hält die Energielosigkeit länger an, leidet nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Lebensqualität und Lebensfreude. Um andauernde Müdigkeit zu bekämpfen, ist es zunächst wichtig, die Ursachen dafür zu kennen.
Hinter Müdigkeit können viele Ursachen stecken - manche sind harmlos, andere bedenklich. Es muss auch nicht immer nur eine Ursache dahinter stecken, manche Faktoren hängen zusammen.
Der wohl einfachste Grund für ständige Müdigkeit ist zu wenig Schlaf. Wer immer lange aufbleibt und zu spät ins Bett geht, kommt morgens nicht nur schwer aus den Federn, sondern ist oft den ganzen Tag über schlapp und müde.
Wer zu spät noch schwere Mahlzeiten zu sich nimmt, schläft in der Regel schlechter. Aber auch hungrig zu Bett gehen, ist keine gute Idee für einen erholsamen Schlaf.
Kaffee ist ein Wachmacher, doch zuviel davon kann das Gegenteil bewirken, denn zuviel Koffein erweitert die Blut- und Atemgefäße – dadurch werden Sie müde.
Wenn man im Herbst und Winter eine verstärkte Müdigkeit bemerkt, kann ein Vitamin D-Mangel die Ursache sein. Vor allem in Deutschland sind die meisten Menschen von einem Vitamin D-Mangel betroffen, da wir hierzulande nur im Sommer ausreichende Mengen über die Sonne aufnehmen können.
An einer Schilddrüsenunterfunktion leiden ebenfalls überwiegend Frauen. Wenn Ihr Körper nur wenig des Schilddrüsenhormons produziert, fühlen Sie sich ständig müde und schlapp. Auch hier kann ein Arztbesuch helfen – eine Fehlfunktion der Schilddrüse muss unbedingt von einem Arzt therapiert werden.
Diabetes kann eine weitere Ursache von Dauermüdigkeit sein. Ob Sie darunter leiden, können Sie ebenfalls durch einen Arztbesuch abklären.
Ihr Kreislauf kann auch aufgrund eines Bewegungsmangels schlappmachen. Sie kennen es vermutlich selbst: Verbringt man den ganzen Tag auf der Couch, spiegelt sich das auch im Energielevel wider. Bei zu wenig Bewegung kommt der Stoffwechsel nicht in die Pushen.
Wenn Sie permanent müde sind, sollten Sie darauf achten ausreichend über den Tag verteilt zu trinken. Dehydration, sprich ein Wassermangel des Körpers, kann Müdigkeit noch verstärken.
Möglicherweise sind Sie dauergestresst. Durch Stress wird Adrenalin freigesetzt, das wiederum für eine Ausschüttung von Speicherzucker sorgt, um dem Körper mehr Energie bereitzustellen. Es liegt auf der Hand, dass sich die Speicher bei permanentem Stress „leeren“. Es kann eine chronische Erschöpfung entstehen, durch die der Körper Mühe hat, seine normalen Funktionen (wie Verdauung, Gewebeaufbau, Hormonsynthese, etc.) aufrechtzuerhalten. Ständiger Energieabfluss stört auch die Denkprozesse.
Fühlt man sich ständig müde, kraftlos und erschöpft, können dies auch Anzeichen einer Depression oder eines Burnouts sein. Diese Symptome sollten Sie keinesfalls ignorieren, sondern ernst nehmen. Wird die Müdigkeit von Ängsten, ständigem Grübeln, negativen Gedanken, Schlafstörungen oder ählnichem begleitet, sprechen Sie lieber mit einem*r Experten*Expertin. Oder vertrauen Sie sich in einem ersten Schritt einem guten Freund an.
Wie bereits erwähnt, kann ein Vitamin D-Mangel Müdigkeit auslösen. Aber auch zu wenig Vitamin B12, Eisen oder Folsäure können dazu führen, dass man sich immer müde und erschöpft fühlt. Ein Vitaminmangel in Kombination mit einseitiger Ernährung und wenig Schlaf verstärken die Müdigkeitssymptome. Bevor Sie jedoch auf eigene Faust Vitamin D oder B12 supplementieren, machen Sie vorher lieber einen Bluttest bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin. Diese*r kann feststellen, ob wirklich ein Mangel vorliegt.
Schlafgewohnheiten ändern: Wenn Sie dazu neigen, zu spät ins Bett zu gehen, sollten Sie darauf achten, trotzdem genug zu schlafen. Finden Sie heraus, welche Schlafdauer Sie mindestens benötigen, um am Morgen fit zu sein und gewöhnen Sie sich gegebenenfalls einen anderen Schlafrhythmus an. Das individuelle Schlafbedürfnis unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, Erwachsene fühlen sich im Schnitt aber nach sieben bis acht Stunden erholt. Ideal ist, wenn Sie die Tiefschlafphase vor Mitternacht erreichen. So lautet zumindest die Theorie, die zu einer Zeit entstanden ist, als man noch „mit den Hühnern“ schlafen ging. Als sicher gilt jedoch, dass die Tiefschlafphase die erholsamste Schlafphase ist. Der Körper entspannt vollständig und verarbeitet die Eindrücke des Tages. Diese Phase beginnt nach etwa 30 bis 60 Minuten Schlaf und dauert bis zu zwei Stunden.
Power-Nap: Kommt der Schlaf in der Nacht doch mal zu kurz, können Sie sich mit einem kurzen Power-Nap oder dem guten alten Mittagsschläfchen durch den Tag retten. Inzwischen gibt es genügend Studien, die belegen, dass ein 20 bis 30-minütiger Nap effektiv ist, um wieder fokussierter und effektiver zu arbeiten.
Ernährung umstellen: Um sich nicht ständig müde zu fühlen, nehmen Sie abends leichte Kost zu sich und achten Sie generell auf genügend Vitamine und Mineralstoffe. Lassen Sie sich zum Beispiel von diesen Low-Carb-Rezepten inspirieren.
Kaffeekonsum ändern: Beschränken Sie Ihren Kaffeekonsum lieber auf die Morgenstunden und trinken Sie nur wenig Kaffee. Medizinische Studien belegen, dass die meisten Erwachsenen 400 Millligramm Koffein pro Tag gut vertragen, ohne dass die Gesundheit leidet – das entspricht in etwa vier Tassen Kaffee. Und für alle Kaffee-Liebhaber ...
Energie-Booster suchen: In Maßen sind Wachmacher wie Kaffee, Energy Drinks, Matcha oder Grüner Tee natürlich erlaubt. Finden Sie heraus, was am besten für Sie funktioniert (vor allem langfristig), ohne dass es Ihren Blutdruck und Herzschlag in die Höhe treibt.
Tipp: Probieren Sie es mal mit Kaffe mit Zitrone. Bringt den Stoffwechsel in Schwung!
In Bewegung bleiben: Bauen Sie so viel Beweglichkeit in Ihren Alltag wie nur möglich. Morgens eine Runde Yoga, mittags ein Spaziergang im Park und abends nochmal mit dem Hund raus. In Zeiten von Homeoffice, in denen sogar der Weg zu Bus und U-Bahn wegfällt, bewegen wir uns weniger denn je, was unser Energielevel stark beeinflusst. Sie werden merken: Je mehr Sie sich körperlich betätigen, desto besser fühlen Sie sich.
Stress abbauen: Leichter gesagt als getan - dennoch sollten Sie für sich einen Weg finden, mit Stress gut umzugehen.
Wichtig: Dauermüdigkeit sollten Sie nicht hinnehmen – zumal sie kein Normalzustand ist, denn ein gesunder Körper ist nicht ständig übermüdet. Wenn Sie sich über die Ursachen Ihrer Müdigkeit unsicher sind, ist es ratsam, sich ärztlichen Rat zu holen und einmal durchchecken zu lassen.