Rund 70.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Brustkrebs . Mammakarzinom ist damit die am häufigsten vorkommende Krebserkrankung. Dabei kann der Knoten in der Brust bei jedem Menschen auftreten, unabhängig vom Geschlecht. Allerdings sind alle mit einem weiblichen Hormonspiegel deutlich häufiger davon betroffen. Hormone beeinflussen das Krankheitsrisiko nämlich ganz wesentlich.
Die zuletzt erhobene Inzidenzraten des Robert Koch Instituts zeigen, dass eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankt. Drei von zehn sind zu diesem Zeitpunkt unter 55 Jahre alt. Die Sterberaten gehen zwar vor allem unter den jüngeren Patient*innen kontinuierlich zurück, trotzdem lohnt es sich, alle Risikofaktoren zu kennen, die die Chance einer Neuerkrankung vergrößern würden.
Zunächst, was sind überhaupt Risikofaktoren? Alles, was das Risiko, an einer Krankheit zu erkranken, erhöht, wird als Risikofaktor bezeichnet. Das können zum einen Dinge sein, die man tut, vor allem die man täglich tut, also Lifestyle-Entscheidungen und zum anderen aber auch Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Risikofaktoren, die vielleicht angeboren oder vom Umfeld bestimmt sind.
Vor allem nach der Menopause beeinflusst Übergewicht das Brustkrebsrisiko deutlich. Aber auch Männer haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, wenn sie übergewichtig oder fettleibig sind. Ab wann man übergewichtig ist, wird in der Regel vom sogenannten Body-Mass-Index bestimmt. Der BMI berechnet sich anhand von Größe und Gewicht. Wenn dieser Schnitt über 25 liegt, spricht man schon von leichtem Übergewicht. Bei einem BMI über 30 kann man schon von starkem und wirklich gesundheitlich bedenklichem Übergewicht sprechen.
In Deutschland erkranken rund 7 von 100 Brustkrebspatient*innen in Folge von übermäßigem Alkoholkonsum. Umso mehr Alkohol man konsumiert, desto höher das Risiko, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken. Aber auch kleine Mengen an Alkohol können zum Problem werden, wenn man zum Beispiel täglich trinkt.
Alkohol lässt nämlich den Östrogenspiegel im Blut ansteigen und erhöht die Anzahl der Östrogenrezeptoren auf der Brustdrüse. Während der Körper Alkohol abbaut, entstehen zudem krebserregenden Substanzen wie zum Beispiel Acetaldehyd. Stoffe wie dieser können das Erbgut beschädigen.
Während man die Antibabypille nimmt, steigt das Brustkrebsrisiko. Sobald man die Pille absetzt, sinkt dieses zwar wieder, ist aber erst 10 Jahre nach Absetzen wieder auf einem Normalwert.
Hormontherapien oder Hormonersatztherapie werden häufig während der Wechseljahre eingesetzt, um die Symptome zu lindern. Die Einnahme von Hormonen kann aber das Brustkrebsrisiko steigern. Dabei unterscheidet man zwei Therapieformen: Eine reine Östrogentherapie oder eine kombinierte Hormonbehandlung. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, steigt bei postmenopausalen Frauen, und beide Arten von Hormontherapien lassen es weiter steigen. Am höchsten ist es jedoch bei einer kombinierten Hormonbehandlung oder wenn die Therapie länger als fünf Jahre dauert.
Schon relativ wenig Bewegung kann das Risiko an Brustkrebs zu erkranken senken. Dabei kommt es noch nicht mal darauf an, wie schwer man sich anstrengt, sondern viel mehr wie regelmäßig und häufig man sich bewegt. Zwanzig Minuten am Tag sind effektiver als zwei Stunden Sport an einem Tag in der Woche. Alles, was den Blutkreislauf in Schwung bringt, das Herz etwas schneller schlagen und uns stärker atmen lässt, zählt schon als moderate Aktivität und kann gut in den Alltag eingebaut werden.
Nun gibt es noch weitere Risikofaktoren, die man selbst nicht beeinflussen kann, welche das Risiko an Brustkrebs zu erkranken weiter erhöhen. Auch wenn wir diese nicht selbst in der Hand haben, lohnt es sich, sie zu kennen, um bei erhöhtem Risiko öfter zur Vorsorge zu gehen und die eigene Gesundheit öfter zu checken.
Veranlagung, Familiengeschichte und vererbte Gene
Ionisierende Strahlung: Dazu gehören Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen und CT-Scans, aber auch Behandlungen wie die Strahlentherapie. Eine Strahlentherapie zur Behandlung von Brustkrebs oder einer anderen Krebsart erhöht das Risiko, in der zweiten bisher gesunden Brust auch an Brustkrebs zu erkranken. Allerdings nur um ein geringes Maß.
Diabetes
Ein dichtes Brustgewebe
Eine gutartige Brusterkrankung: Knoten, die nicht wachsen, stellen kein Risiko dar, aber solche mit Zellvermehrung, auch ohne abnorme (atypische) Zellen, erhöhen das Brustkrebsrisiko.
Alter zu Beginn und Ende der Periode: Wenn die Periode besonders früh eingesetzt hat, also vor dem 12. Lebensjahr, besteht ein höheres Brustkrebsrisiko. Aber auch eine späte Menopause, nach dem 55. Lebensjahr kann ein Indiz sein.