Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist wichtig, damit unser Körper einwandfrei funktionieren kann. An welchen Anzeichen Sie einen zu sauren oder zu basischen Körper erkennen und mit welchen Lebensmitteln Sie einer Übersäuerung entgegenwirken können.
Alkalose und Azidose – bitte was? Ärzte nehmen diese Begriffe in den Mund, wenn Ihr Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das heißt, wenn Ihr Blut und somit Ihr ganzer Körper übersäuert oder säurearm ist. Das passiert nicht von Jetzt auf Gleich – der Prozess ist schleichend. Um die Zusammenhänge zu verstehen, müssen Sie wissen, dass der Körper einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt benötigt, um den pH-Wert im Blut im Normalbereich, also zwischen 7,37 und 7,45, zu halten. Nur mit einem pH-Wert in diesem Bereich können Stoffwechsel-Abfallprodukte abtransportiert und ausgeschieden werden. Unser Körper gerät aus dem Gleichgewicht, wenn wir uns falsch ernähren und zu wenig bewegen – und das trifft auf rund achtzig Prozent aller Deutschen zu. Mittlerweile wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass Rheuma, Migräne, Krebs, Herzinfarkte und Diabetes mellitus, Psychosen und Neurosen immer auch mit einem übersäuerten Säure-Basen-Haushalt in Verbindung stehen. Doch wie erkenne ich ohne Test, dass mein Säue-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist – und welche Lebensmittel wirken basisch?
„Alkalose“ lautet die Diagnose, wenn der Säure-Basen-Haushalt zu basisch wird. Anders als bei einer Übersäuerung können Sie hier nur bedingt selbst etwas zur Genesung beitragen. Die Ärzte unterscheiden zwei Alkalosen: Die atembedingte und metabolische Alkalose. Letztere ist stoffwechselbedingt und liegt im Verantwortungsbereich der Niere. Bei einer Alkalose bekommen Sie kaum noch Luft – dabei geht die Atemnot teils sogar mit Todesangst einher. Da der Kaliumspiegel bei Betroffenen rasch absinkt, fühlen sie sich müde und der Körper kann zu krampfen beginnen. Zusätzlich zu den ärztlichen Maßnahmen können Sie zur Heilung und zum Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts beitragen, indem Sie kaliumhaltige Lebensmittel wie Kiwis, Avocados, Weintrauben, Erdbeeren und kaliumhaltiges Mineralwasser zu sich nehmen.
Sehr viel häufiger tritt eine Übersäuerung des Körpers auf. Zunächst bemerkt man diese nicht wirklich. Wenn Sie vermehrt unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit leiden, sich abgeschlagen und andauernd müde fühlen, macht es Sinn, den Hausarzt den Säuregehalt Ihres Blutest testen zu lassen. Vorab schafft auch ein schneller Test aus der Apotheke Klarheit – der Säuregehalt wird dabei mittels Urin-Stäbchenprobe gemessen. Lautet das Ergebnis „Übersäuerung“, können Sie mithilfe bestimmter Lebensmittel und mit einem speziellen Basenpulver aus der Apotheke regulierend eingreifen und den Säuren-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht bringen.
Wir können nicht am Geschmack erkennen, ob Lebensmittel basisch oder sauer sind. Gerade bei Zitrusfrüchten täuschen wir uns häufig. Für die Säure-Basen-Balance ist wichtig, aus welchen Nährstoffen sich Lebensmittel oder Speisen zusammensetzen. So wirken in allen Nahrungsmitteln vorhandene Bestandteile wie beispielsweise Eiweiße, schwefelhaltige Aminosäuren, Phosphat und Nukleinsäuren „säuernd“. Fruchtsäuren, Kalium oder Hydrogencarbonat dagegen wirken eher basisch. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass vor allem die Kombination aus dem Verzehr von viel Fleisch, das überwiegend aus säuernden Eiweißen besteht, und zu wenig Obst und Gemüse zu einem Säureüberschuss im Körper führt. Verstärkt wird das Säure-Basen-Ungleichgewicht durch den Genuss von Weißmehl und Zucker, die beide als „Basendiebe Nummer 1“ gelten. Auch Milchprodukte gehören zu den säurebildenden Lebensmitteln. Milch und Joghurt bilden allerdings weniger Säure als zum Beispiel Käse. Und Molke wirkt sogar leicht basisch. Es kommt also auf die Zusammensetzung bei der Ernährung an. Wer viel Milch trinkt, kann mit reichlich basisch wirkenden Lebensmitteln (wie zum Beispiel Kartoffeln) wieder ausgleichen.
Die andauernde Einnahme von ACC-haltigen Medikamenten wie beispielsweise Aspirin
Rauchen: Ein ausgeglichener Sauerstoffgehalt im Blut ist wichtig. Durch Rauchen entsteht zu viel Kohlendioxid, dessen Abbau die Bildung von Säure verursacht.
Stress: Adrenalin und Noradrenalin müssen verarbeitet werden, dabei entsteht Säure.
Zu wenig Wasser trinken.
Alkohol
Kaffee
Fertiggerichte
Verdauungsprobleme: Gerät der Verdauungsprozess ins Stocken, wird der Stuhlgang nicht schnell genug abtransportiert und es entsteht durch Fäulnis und Gärung ebenfalls Säure.
Zu wenig Gemüse und Obst und zu viel Fleisch und Wurstwaren
Blumenkohl
Brokkoli
Gurken
Karotten
Kartoffeln
Kohlrabi
Lauch
Sellerie
Spargel
Spinat
Tomaten
Zucchini
Ananas
Avocado
Apfel
Banane
Birne
Erdbeere
Feige
Heidelbeeren
Himbeeren
Limetten
Mango
Weintrauben (getrocknet)
Zwetschgen
Basilikum
Brennessel
Dill
Eisbergsalat
Frischer Löwenzahn
Haselnüsse (eigentlich gute Säurebildner, in eingeweichtem Zustand jedoch leicht basisch)
Koriander
Kreuzkümmel
Liebstöckel
Mandeln
Oregano
Petersilie
Rosmarin
Rucola
Salbei