mehr mut zur weiblichkeit

Weiblicher denn je: So finden Sie Ihre Stärken als Frau

Promi-Vorbilder wie die Schauspielerinnen Susan Sarandon und Tilda Swinton zeigen, wie unterschiedlich schön die Weiblichkeit sein kann. | © Getty Images | Frazer Harrison | Sylvain Lefevre
© Getty Images | Frazer Harrison | Sylvain Lefevre
Promi-Vorbilder wie die Schauspielerinnen Susan Sarandon und Tilda Swinton zeigen, wie unterschiedlich schön die Weiblichkeit sein kann.

Es gibt diese Frauen, bei denen wir sofort denken: „Wow!“ Und bei uns selbst? Dürfte es manchmal ruhig etwas mehr sein. Mehr Ausstrahlung, mehr Sinnlichkeit, mehr Lebensfreude. Also: Worauf warten wir eigentlich?

Manchmal sind wir offenbar unsichtbar. Wie sonst lässt es sich erklären, dass man uns in der U-Bahn beiseite drängelt, im Café oder an der Bar ignoriert und selbst auf unser charmantestes Lächeln nullkommanull Reaktion zeigt. „Hallo??“, möchte man an diesen Tarnkappen-Tagen gern mal rufen, „hier ist übrigens ein weibliches Wesen, das Aufmerksamkeit verdient!“

Nun ja, den Rest der Menschheit können wir leider nicht umerziehen und für unser Glück sollten wir ihn erst recht nicht verantwortlich machen. Scheinbar ist es also mal wieder an uns, zu ändern, was uns ärgert – und uns, selbstkritisch wie wir sympathischerweise sind, zu fragen: Könnte es, nur mal so theoretisch, ganz eventuell, vielleicht sein, dass wir uns die Tarnkappe selbst aufgesetzt haben? Dass wir uns gern auf dem Gewohnten und darum Bequemen ausruhen, Experimente lieber anderen überlassen – und uns damit ungewollt ausbremsen?

Wie oft standen wir schon morgens vor dem Schrank, griffen zu dem geblümten Kleid mit dem etwas zu tiefen Ausschnitt – und zogen dann doch wieder den dunkelblauen Pulli und die Jeans heraus. Was nicht heißen soll, dass dunkelblaue Pullis nicht wahnsinnig weiblich wirken können – wenn man sie mit der richtigen Haltung trägt. Aber da fängt es schon an: Was bitte ist denn die „richtige“ Haltung? Was ist überhaupt „weiblich“?

Im modebewussteren Italien oder Frankreich beantwortet man diese Frage schon mal ganz anders als bei uns, spielerischer, mutiger. Hier wird „feminin“ ja gern als Synonym für „chic, aber harmlos“ verwendet (und „sexy“ für „doof“). Aber ohnehin: Eine allgemeingültige Wow-Definition ist quasi unbestritten. Weiblichkeit hat heute so viele Facetten, so viele Gesichter. Eine Tilda Swinton ist genauso weiblich wie eine Susan Sarandon, nur eben völlig anders.

„Könnte da nicht noch mehr gehen?“

Was diese zwei Promi-Frauen ganz nebenher zeigen: Jenseits der 50, 60, 70 gewinnen wir nicht nur an Erfahrung, sondern auch an Sinnlichkeit und Lebensfreude – wenn wir uns das zugestehen können. Wenn wir aufrecht durch die Welt spazieren, ihr zeigen, dass wir stolz auf unseren eigenwilligen Körper sind. Wenn wir unserer Stimme Raum geben und darauf vertrauen, dass sie ganz leicht entzücken kann.

Und da sind wir wieder bei uns, der Tarnkappe und der Frage, wer sie uns denn aufsetzt. Unbestritten, jede von uns bringt Prägungen und Neigungen mit, keine kann sich von heute auf morgen neu erfinden. Muss auch gar nicht sein. Denn jede von uns hat das Potenzial, ihre weiblichen Seiten noch stärker zu entfalten.  In jedem Fall hilft es, sich erst mal zu fragen: „Was habe ich bisher eigentlich unter Weiblichkeit verstanden?“ Und: „Könnte da nicht noch mehr gehen?“

Zu theoretisch? Dann kommt hier noch ein SOS-Trick von Kollegin N.: „Nagellack. Roter Nagellack. Damit fühle ich mich sofort divenhafter, selbst wenn ich gerade das Klo putze.“ Banal, vielleicht. Aber höchst effektiv. Hält zwar nur eine knappe Woche (mit Shellac immerhin drei), aber, ganz ehrlich: Das ewig Weibliche kann auf Dauer auch ganz schön anstrengend sein, oder?