Nonverbale Signale

Körpersprache: Wie Sie nonverbale Signale richtig deuten

Die Gestik umfasst sämtliche Bewegungen der Hände, Füße und des Kopfes. Aber auch wie jemand geht, steht oder sitzt ist Teil der nonverbalen Kommunikation. | © WESTEND61 GETTY IMAGES
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Die Gestik umfasst sämtliche Bewegungen der Hände, Füße und des Kopfes. Aber auch wie jemand geht, steht oder sitzt ist Teil der nonverbalen Kommunikation.

Ein strahlendes Lächeln oder enttäuschtes Kopfschütteln sagen oft mehr als tausend Worte. Denn jeder Mensch sendet Signale aus, die seine verbale Kommunikation unterstützen oder ersetzen. DONNA Online erklärt, wie Sie die Körperhaltung und Gestik Ihres Gegenübers richtig interpretieren.

Bei einem Gespräch nehmen wir nicht nur die gesprochenen Worte unseres Gegenübers wahr. Auch der Gesichtsausdruck und die begleitenden Bewegungen unterstreichen das, was sie oder er sagt. Der Körper zeigt ehrlich, wie wir uns fühlen – ob wir das wollen oder nicht. Deshalb kann die Körpersprache ebenso zum Verräter werden, beispielsweise indem sie eine Lüge signalisiert. Was Sie über nonverbale Signale und ihre Bedeutung wissen sollten? DONNA Online hat die wichtigsten Basics zur nonverbalen Kommunikation für Sie zusammengefasst.

Was unser Körper und seine Bewegungen verraten

Studien belegen, dass schon Babys die Körpersprache ihrer Eltern lesen können. Das würde erklären, warum wir den unbewussten Signalen des Körper oft mehr trauen als verbalen Aussagen. Denn während wir nicht immer sagen, was wir denken oder fühlen, tut unser Körper genau das: Winzige Gesten, etwa ein spontanes Naserümpfen oder das Hochziehen einer Augenbraue, verraten schnell unsere wahren Gefühle. Harmonieren die nonverbalen Zeichen mit den ausgesprochenen Worten, entsteht Glaubwürdigkeit und Authentizität. Darum spielt auch die Sprache des Körpers in der Kommunikation eine entscheidende Rolle.

Körpersprache lesen – ein Überblick

Wer sich mit der Körpersprache auseinandersetzt und ihr im Alltag bewusst mehr Beachtung schenkt, kann Erstaunliches entdecken. Da die bewussten und unbewussten Signale des Körpers aber ein komplexes Thema sind, ist es hilfreich, sich anfangs an den Indikatoren der folgenden zwei Grundstimmungen zu orientieren:

  • Positive Gefühle und Wohlbefinden äußern sich meist in aufgerichteten, offenen Haltungen und ausladenden Gesten.

  • Negative Gefühle und Unbehagen zeigen sich durch angespannte, sich klein machende Stellungen und hektische Bewegungen.

Darüber hinaus lassen sich die Anzeichen der nonverbalen Kommunikation auf fünf Regionen aufteilen:

1. Gesicht

Dem Menschen sind an die 10 000 Gesichtsausdrücke angeboren – was es unmöglich macht, alle zu kennen und richtig zu deuten. Die gängigsten Beispiele bieten aber einen guten Anhaltspunkt. So zeigt jemand, der seine Augenbrauen hebt, Überraschung oder Skepsis. Ein Gesprächspartner mit einem ehrlichen Lächeln wirkt sofort sympathisch und aufgeschlossen. Auch unsere Augen sprechen ihre eigene Sprache. Blicke können zustimmen, fragen, zweifeln, Freude oder Ablehnung ausstrahlen. Mit jemandem Blickkontakt aufzunehmen und diesen beständig zu halten, signalisiert Interesse und Selbstbewusstsein. Sieht Ihr Gegenüber Ihnen nicht direkt in die Augen oder senkt öfter den Blick, kann das auf Unsicherheit und Desinteresse hinweisen.

2. Torso

Wer aufrecht sitzt oder steht, strahlt Selbstsicherheit und Ruhe aus. Durch die gerade Körperhaltung fällt die Atmung leichter, was wiederum eine kräftige Stimme und positive Ausstrahlung unterstützt. Personen mit gebeugtem Rücken oder einer krummen Haltung dagegen signalisieren Unsicherheit und Unbehagen. Auch die Neigung unseres Oberkörpers gibt einiges preis: Ist uns ein Gesprächspartner sympathisch, lehnen wir uns automatisch in seine Richtung, ist er uns unsympathisch, neigen wir uns von ihm weg.

3. Arme

Auch wie wir unsere Arme während eines Gespächs halten und bewegen, verrät viel über unsere tatsächlichen Gefühle. Angespannte, nahe am Körper anliegende Arme signalisieren Unsicherheit beziehungsweise Angst. Hängen die Arme dagegen locker herab, wirken wir souverän und gelassen. Verschränkt eine Person ihre Arme, erscheint sie verschlossen und ablehnend. Auch bei ausufernden Gesten mit Armen und Händen ist Vorsicht geboten. Sie haben schnell einen übertriebenen und unehrlichen Effekt auf unser Gegenüber.

4. Hände

Schon beim Kennenlernen oder bei der Begrüßung kann man einiges über einen Menschen herausfinden: Ein starker oder etwas zu langer Händedruck lässt auf einen selbstbewussten Charakter oder Verärgerung schließen. Unsichere oder schwache Menschen hingegen haben oft einen zurückhaltenden Händedruck. Auch die Position der Hände während des Gesprächs ist von Bedeutung: Das Berühren des Gesicht mit der Hand beispielsweise kann ein Anzeichen für Stress, psychischen Druck und Frustration sein. Das Berühren der Nase oder Verdecken des Mundes lassen sich als Hinweise auf Unehrlichkeit interpretieren – und wirken zudem schnell unhöflich.

5. Beine und Füße

Seien wir mal ehrlich: Wie oft achtet man während eines Gesprächs auf die Füße der gegenüberstehenden Person? Richtig, so gut wie nie. Dabei verraten die Beine und Füße am „ehrlichsten”, wie es um die eigentliche Intention eines Menschen bestellt ist – anders als etwa als die Gesten von Gesicht oder Händen, die wir am leichtesten und häufigsten manipulieren. Sind die Beine im Gespräch gestreckt und zeigen die Füße in die Richtung des Gesprächspartners, bedeutet das Aufmerksamkeit und Wohlbefinden. Weggedrehte oder um ein Stuhlbein gewundene Füße hingegen signalisieren Angespannung. Sind wir glücklich oder ungeduldig, wippen oder hüpfen wir auch gerne mit den Füßen.

Körpersprache richtig interpretieren: Kontext nicht vergessen

Jede nonverbale Geste ist nur ein Mosaikstein eines großen Ganzen. Es gibt weder ein Patentrezept für die korrekte Deutung von Körpersignalen, noch eine hundertprozentige Garantie, dass man mit seiner Interpretation richtig liegt. Zudem verhalten Männer sich bei Gestik, Mimik und Co. anders als Frauen, Erwachsene anders als Kinder. Auch kulturelle Unterschiede, Status und Rolle einer Person haben Auswirkungen auf ihr Auftreten und Verhalten. Und: Wie viele andere Dinge auch lasst sich die eigene Körpersprache gezielt verbessern. Diese Punkte sollten Sie bei einer Einschätzung Ihres Gegenübers immer im Hinterkopf haben.