Das Fermentieren von Obst und Gemüse ist ein Food-Trend, der eigentlich gar nicht neu ist: Die natürliche Konservierungstechnik ist die Älteste der Welt. Fermentierte Lebensmittel sind nicht nur lange haltbar, sondern auch sehr gesund – das gilt auch für Kimchi. Was genau in dem koreanischen Nationalgericht steckt und wie Sie es ganz einfach selber zubereiten können.
Als „Kimchi“ wird in der koreanischen Küche sowohl die Zubereitung von Gemüse durch Milchsäuregärung als auch das auf diese Art zubereitete Gemüsegericht genannt. Die Fermentation ist eine der ältesten Konservierungsmethoden der Welt, um Lebensmittel haltbar zu machen. Das Besondere daran: Die Zutaten werden nicht erhitzt, wodurch alle enthaltenen Nährstoffe erhalten bleiben.
Prinzipiell kann man alle Gemüsesorten fermentieren. Die bekanntesten fermentierten Gemüsegerichte sind Sauerkraut (konservierter Weißkohl) und eben Kimchi. Im Laufe der Zeit sind viele verschiedene Kimchi-Gerichte entstanden, unter anderem mit Gurken, Lauch und Rettich. Das gängige Rezept basiert allerdings auf eingelegtem Chinakohl, der mit der Zugabe von Knoblauch, Ingwer und Fischsauce einen intensiven Geschmack entwickelt.
Mittlerweile erfreut sich Kimchi nicht nur in Korea, sondern auch bei uns großer Beliebtheit. So kann das Nationalgericht als Beilage zu fast allen Speisen, vor allem zu Reis, Fisch, und Fleisch, aber auch in Suppen und Salaten, gereicht werden. Als Snack für zwischendurch ist das exotische Gericht genauso lecker.
Übrigens: In seinem Herkunftsland Korea hat Kimchi auch einen großen kulturellen Wert. Im Herbst, traditionell im September, ist die Kimjang-Zeit, in der sich die Frauen einer Familie zur gemeinsamen Zubereitung von Kimchi treffen. An diesen Tagen lernen junge Mädchen nicht nur, wie das Gericht zubereitet wird, sondern werden zugleich in die sozialen Bünde integriert. Der frisch eingelegte Chinakohl wird als Zeichen des Respekts außerdem gerne an andere Familien verschenkt. 2013 nahm die UNESCO Kimchi und Kimjang sogar in ihre „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ auf.
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Kimchi wird vorrangig als Vitaminspeicher für den Winter eingemacht. Davon stecken in dem Trend-Gericht jede Menge, unter anderem Vitamin B und C sowie Folsäure, Kalium und Magnesium. Die gesunde Gemüsemischung ist gut für Haut und Haare, unsere Nerven sowie Blutbildung und stärkt außerdem das Immunsystem. Durch die Milchsäuregärung bilden sich zudem Probiotika, die wiederum wichtig für die menschliche Darmflora sind. Somit ist der eingelegte Chinakohl traditionelles Nationalgericht und Superfood in einem.
Da selbstgemachtes Kimchi einfach besser schmeckt (und auch die Schärfe nach Belieben abgeschmeckt werden kann), stellen wir Ihnen hier ein klassisches Kimchi-Rezept zum Ausprobieren vor.
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Der Behälter sollte sich fest verschließen lassen, um Luft fernzuhalten. In Korea wird für gewöhnlich ein Tongefäß verwendet. In Deutschland eignen sich für die Zubereitung auch Sauerkrauttöpfe oder andere Einmachgläser aus Glas.
Verwenden Sie für die Kimchi-Fermentation am besten naturbelassenes, unraffiniertes Salz. Es wandelt den Zucker während der Fermentation in Milchsäure um und verhindert so die Vermehrung schädlicher Bakterien.
2 Köpfe Chinakohl
2 TL Salz
2 Knoblauchzehen, gehackt
1/2 TL Zucker
1 EL Ingwer, fein gehackt
2 EL Fischsoße (im Asia-Laden erhältlich)
2 EL Chilli-Flocken
1 Bund Frühlingszwiebeln, in Stücke geschnitten
2 Möhren, geschält und in feine Stifte geschnitten
1 kleine Zwiebel, in Stücke geschnitten
Den Chinakohl teilen, den Strunk entfernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Den geschnittenen Kohl gründlich waschen, in einem Sieb abtropfen lassen, in eine Schüssel geben, mit Salz bestreuen und verrühren. Etwa eine bis drei Stunden ruhen lassen und dabei alle 30 Minuten wenden. Danach gründlich waschen und zum Abtropfen in ein Sieb geben.
Knoblauch, Ingwer, Zucker, Fischsoße und Chili in einer Schüssel mischen. Dann zusammen mit den fein geschnittenen Frühlingszwiebeln, Möhren und Zwiebeln zum Kohl geben und mit den Händen kräftig mischen, sodass alles mit der Paste bedeckt ist. Einweghandschuhe sind dabei empfehlenswert!
Die Kohlmischung jetzt in den/die vorgesehenen Behälter füllen bzw. drücken. Achten Sie darauf, dass sich dabei keine Luftlöcher bilden und der Saft das Gemüse komplett bedeckt.
Das geschlossene Gefäß etwa drei Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen. Wichtig: Wenn Sie ein Bügelglas für die Zubereitung verwenden einmal täglich kurz den Bügel öffnen, um Gärgase entweichen zu lassen.
Wenn die Gärung nach zwei bis drei Tagen begonnen hat, wird das Kimchi immer saurer. Sobald der Fermentationsprozess abgeschlossen ist, können Sie das Kimchi essen oder zur Aufbewahrung in den Kühlschrank stellen. Dort ist es etwa zwei bis drei Monate haltbar.
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