Pizza geht einfach immer! Und man muss dafür längst nicht immer den Lieferdienst strapazieren – auch selbst gebacken wird der italienische Klassiker zum Gaumenschmaus! Nun ja, insofern man alles richtig macht, versteht sich. Es gibt nämlich eine Menge, was dabei schieflaufen kann. Wir verraten Ihnen, welche typischen Fehler beim Pizzabacken immer wieder passieren – und wie Sie diese verhindern können.
Vermutlich hat jeder eine Dose mit klassischem Weizenmehl Type 405 im Vorratsschrank. Das kann man doch einfach zum Pizzabacken nehmen – oder etwa nicht? Tatsächlich verwenden Italiener für Ihre Pizza ganz andere Mehlsorten. Zum einen Mehl 0, in Italien Tipo 00 genannt. Diese Sorte verhindert, dass der Teig eine zu elastische Struktur bekommt und schön soft wird. Gemischt wird dieses Mehl meist mit Manitoba-Mehl. Ein Mehl mit hohem Glutengehalt, das perfekt für alle Backwaren geeignet ist, die lange gehen müssen. Auch dieses Mehl sorgt für eine elastische, geschmeidige Textur, die den Teig schön locker und feinporig macht.
In gut sortierten Fachgeschäften, Online und auch bei einigen Bäckereien gibt es dieses besondere Mehl zu kaufen. Wer häufiger mal Pizza backt, für den lohnt sich diese Anschaffung allemal. Und vergessen Sie dabei nicht: Ein gelungener Teig ist quasi das Fundament für eine gelungene Pizza!
Wasser ist eine essenzielle Zutat für den Pizza-Teig. Dabei gilt es vor allem, das optimale Verhältnis von Mehl und Wasser zu finden – und das ist gar nicht mal so einfach. In vielen Rezepten besteht ein Pizza-Teig zu 2/3 Mehl und 1/3 Wasser. Das ist allerdings zu wenig! Der Teig wird so hart und trocken.
Perfekt ist es hingegen, wenn Mehl nur 55 Prozent der Masse ausmacht, Wasser wiederum 45 Prozent. Ist nicht gerade leicht zu händeln, dafür wird der Teig aber so knusprig und lecker.
Hefe gehört wie Mehl und Wasser zum neapolitanischen Pizza-Teig dazu. Reguläre Hefe ist hier geeignet, wenn auch italienische Mutterhefe noch besser ist. Es geht aber längst nicht nur um die Wahl der optimalen Sorte. Auch die Menge ist entscheidend! Zwar ist Hefe sehr wichtig für einen klassischen Pizza-Teig, doch sie hat auch einen nicht zu ignorierenden Eigengeschmack.
Achten Sie auf die Faustregel: Auf 500 g Mehl genügen 3 g frische Hefe oder 1 g Trockenhefe!
Ein Hefe-Teig braucht Zeit zum Ruhen – und gerade hier ist eine Menge zu beachten. Für das optimale Ergebnis sollte Pizzateig gut zwölf Stunden abgedeckt an einem Ort ruhen, an dem es etwa 22 Grad warm ist. Ja, das ist ganz schön lang – aber gut Ding will eben auch Weile haben.
Tipp: Wie heimgourmet.com berichtet, gibt es da einen brandheißen Geheim-Tipp von einem bekannten neapolitanischen Pizzabäcker. Demnach sollte der Teig am besten auf einem Schneidebrett aus Holz ruhen. Darauf könne er sich die austretende Flüssigkeit auch wieder zurückholen. Klingt doch mal spannend!
Wer eine original italienische Pizza backen will, der verbrennt schon bei der Zubereitung eine Menge Kalorien, die er sich später in Form der Pizza wieder zu Gemüte führt. Für den optimalen Teig reicht es nämlich nicht, einfach alle Zutaten zusammenzukneten.
20 Minuten lang (!) sollte der Teig optimalerweise geknetet werden, damit die Konsistenz perfekt ist. Puuuh...
Nun, da wären wir bei einem Fehler, den man mit einer normal eingerichteten Küche kaum verhindern kann. Viele backen ihre Pizza mit den Standard-Temperaturen, die die heimischen Öfen so hergeben. Die perfekte Temperatur ist das allerdings nicht. Perfekt wird die Pizza bei (sage und schreibe) 400 Grad – und die erreicht man am besten im Steinofen. Den hat der Ottonormalbürger jetzt freilich überaus selten im eigenen Haushalt.
Wenn Ihre Passion für Pizza völlig grenzenlos ist, so können Sie sich einen Stein- oder Holzofen anschaffen, der sich überaus gut neben einem Grill auf der Terrasse macht. Oder aber, Sie nehmen dieses Manko in Kauf und backen im normalen Ofen, wenn auch das Ergebnis natürlich nicht vergleichbar sein wird, wie bei Ihrem Lieblingsitaliener. Aber wäre ja auch schade, wenn es so gar keinen Grund mehr gäbe, diesem ab und an einen Besuch abzustatten...
Ohne Soße wäre selbst der beste Pizza-Teig ganz schön öde. Neben Käse, Gemüse und Wurst muss da eine schmackhafte Soße her! Viele bereiten diese aber mit Tomatenmark zu. Das kann am Ende aber ganz schön trocken werden.
Besser: Bereiten Sie Ihre eigene Tomatensoße zu. Wählen Sie zum Beispiel gehackte Tomaten aus der Dose und versehen sie mit Gewürzen. Freilich können Sie auch frische Tomaten verwenden – diese sollten aber zuvor "entwässern". Dafür einfach gründlich putzen, Strunk entfernen und das Fruchtfleisch hacken. Das gehackte Fruchtfleisch in ein Sieb geben und salzen. So verliert die Tomate überschüssiges Wasser und das wiederum weicht dann den Teig nicht auf.
Pizza ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil man sie nach Herzenslust belegen kann. Aber: Man sollte es nicht übertreiben! Das gilt zum einen für die blanke Menge an Belag. Ist die Pizza zu üppig belegt, bleibt der Teig lappig. Zum anderen gilt das auch für die Menge an verwendeten zutaten. Eine Faustregel besagt: Mehr als drei Zutaten sollten es nicht sein. Nur so können die Zutaten auch gut miteinander harmonieren und die einzelnen Aromen kommen zur Geltung.
Teig ausrollen, Soße auftragen, Belag drapieren und das Ganze mit Käse bestreuen – und ab in den Ofen damit. Das wäre natürlich die einfachste Methode – aber leider führt dieser Weg nicht zum besten Ziel. Da die meisten (wie bereits erwähnt) keinen eigenen Steinofen ihr Eigen nennen, führt dieser Weg nicht selten dazu, dass der Käse verbrannt ist, ehe der Teig durch ist. Die Zutaten unter dem Käse sind wiederum gern ver- oder zerkocht. Nicht eben ideal.
Für das beste Ergebnis gehen Sie besser anders vor: Erst den Teig mit Tomatensoße backen – und nach der Hälfte der Backzeit den Belag verteilen. Der Käse wiederum sollte erst auf der Pizza landen, wenn diese fast fertig gebacken ist, wobei sich Mozzarella am besten eignet. Auf diesem Weg ist der Teig gar, die Zutaten "gut gebräunt" und der Käse herrlich sahnig und zart schmelzend. Perfekt!
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