Das vietnamesische Sandwich Bánh Mì hat sich zum Streetfood-Liebling gemausert. Wie man das Sandwich selbst zubereitet und welche Varianten es gibt, lesen Sie hier.
Bánh Mì bedeutet auf Vietnamesisch nichts anderes als Brot. Der Grund dafür, dass ausgerechnet ein Baguette in Asien zum beliebten Foodtrend wurde, liegt in der Vergangenheit: Während der Kolonialzeit brachten die Franzosen das Baguette mit nach Indochina und damit auch nach Vietnam. Die Franzosen sind gegangen, das Brot ist geblieben.
Auch wenn das Sandwich vom französischen Baguette inspiriert wurde, ist es anders als der Klassiker aus Europa. Da sich Menschen in Asien vor allem von Reis ernähren, wird das Baguette traditionell aus Reismehl gebacken. Dadurch ist es luftiger und die Kruste nicht so hart wie bei seinem europäischen Pendant. Wer allerdings keinen Asia-Markt mit Backwaren in der Nähe hat und nicht die Zeit aufbringen kann selbst zu backen, kann alternativ zu einem klassischen Baguette greifen.
Während zu Beginn das Sandwich, damals noch Bánh mì pa-tê genannt, mit Pastete belegt wurde, wird es heute mit gebratenem, kräftig gewürzten Schweinefleisch (Bánh Mì Thịt Nguội), Rind- oder Hühnerfleisch (Bánh mì Ga) belegt und mit Möhren, Rettich, Gurken, Kräutern und Mayonnaise ergänzt. Fleisch und Gemüse wird dabei zu gleichen Teilen verwendet. Mittlerweile gibt es zudem noch zahlreiche Abwandlungen, zum Beispiel vegetarisch mit Tofu und Seitan oder Ei. Früher war das Sandwich übrigens, genau wie die vietnamesische Suppe Pho, ein typisches Frühstücksgericht. Heute isst man es als Snack zu jeder Tageszeit.
Auch wenn ein Bánh Mì „nur“ ein Sandwich ist, ist es, wenn man alle Komponenten selbst zubereiten möchte, etwas zeitaufwendig. Wenn es schnell gehen soll, können Sie im Asia-Markt oder einem gut sortierten Supermarkt bereits fertige Baguettes und das eingelegte Do Chua Gemüse kaufen. Schneller als die traditionellen Fleisch-Varianten sind die vegetarischen Sandwiches mit angebratenem Tofu oder Seitan.
150 g Mehl (Reis- oder Weizenmehl)
20 g Roggenmehl
80 g Wasser
10 g Hefe
10 g Zucker
10 g Salz
Die Hefe zusammen mit Wasser, Salz und Zucker verrühren und circa zehn Minuten gehen lassen. Das Mehl unterkneten und zu einem flexiblen Teig verarbeiten. Den Teig 60 Minuten gehen lassen und anschließend in vier bis sechs Stücke aufteilen. Diese zu Baguettes rollen, mit Wasser einpinseln und für 30 Minuten im Ofen backen.
Mayonnaise
Saucenwürze (z.B. Sojasoße, Maggi)
Das Baguette der Länge nach aufschneiden und beide Seiten mit Mayonnaise bestreichen. Einige Tropfen Saucenwürze auftropfen. Traditionell wird übrigens „Maggi“ verwendet. Das Liebstöckelgewürz wurde ebenfalls in der Kolonialzeit von den Europäern importiert.
Karotten
Weißer Rettich
Reisessig
Salz
Zucker
Traditionell kommt zu der fleischigen Füllung Do Chua-Gemüse. Dafür werden fein geschnittene oder gehobelte Möhren und Rettiche wie „Pickles“ eingelegt. Für die Herstellung des typischen Gemüses wird im Verhältnis 1:1 Reisessig (alternativ geht auch Weißweinessig) und lauwarmes Wasser vermischt, Zucker und Salz hinzugegeben und alles für circa 30 Minuten ziehen gelassen. Die Pickles lassen sich auch gut vorbereiten, denn im Kühlschrank sind sie mehrere Wochen haltbar.
Gurken
Asiatische Kräuter, z.B. Thai-Basilikum, Koriander, Minze
Füllung nach Wahl: z.B. Schweinebauch, Wurst, in Sojasoße und mit Gewürzen mariniertes und gebratenes Fleisch, Omelette oder Tofu
Optional: Chili oder Jalapeños
Zusätzlich zu den eingelegten Pickels gehören dünne Gurkenscheiben, asiatischen Kräuter und bei Bedarf noch Chilis für die Schärfe in die Füllung. Die Zutaten werden gemeinsam mit dem eingelegten Gemüse auf das mit Soße bestrichene Baguette gegeben, bevor es mit der Fleischfüllung oder vegetarischen Variante zu gleichen Teilen belegt wird.