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Die besten Mode-Tipps für Frauen mit androgyner Figur

Die Schauspielerinnen Tilda Swinton und Gwyneth Paltrow haben ein gutes Händchen für vorteilhafte Stylings: Ihre androgyne Figur kaschieren sie mit femininer, taillierter Mode. | © Alessandra Benedetti, Jon Kopaloff, Getty Images
© Alessandra Benedetti, Jon Kopaloff, Getty Images
Die Schauspielerinnen Tilda Swinton und Gwyneth Paltrow haben ein gutes Händchen für vorteilhafte Stylings: Ihre androgyne Figur kaschieren sie mit femininer, taillierter Mode.

Androgyne Frauen mit einer sogenannten H-Figur – also oben wie unten eher sportlich und kantig geformt – haben bei Kleidung oft das Problem, mit vielen Stylings eher maskulin zu wirken. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Schnitten, Stoffen und Tricks Sie trotz androgynem Körperbau weiblich und vorteilhaft angezogen sind.

Groß, schlank, sportlich: Frauen mit einer Figur, die in der Typberatung als H-Typ bezeichnet wird, bringen die Voraussetzungen für jegliche Styling-Varianten mit. Denn als androgyner Typ stehen Ihnen prinzipiell sämtliche Schnitte, Stoffe und Kleidungsstücke, und auch Mode-Trends lassen sich hervorragend umsetzen. Manche Frauen dieses Figurtyps vermissen jedoch die weiblichen Kurven, die an einem androgynen Körper oftmals nicht oder nur wenig vorhanden sind. Durch gewisse Stylings wirken vor allem kleinere bis mittelgroße Frauen mit androgynem Körperbau burschikos und kindlich.

Mit gewissen Mode-Tricks können Sie sich allerdings ganz einfach und stilsicher eine feminine Silhouette schummeln – oder gar mit Trend-Teilen und extravaganten Schnitten Ihrer kantigen Figur mehr Aufmerksamkeit verleihen. Denn als Frau mit H-Figur gilt es, sich für eine von zwei Stil-Varianten zu entscheiden – entweder Sie betonen Ihre sportlich-schlanke Figur mit den richtigen Teilen noch mehr oder Sie lenken von ihr ab und heben Ihre weibliche Seite hervor. Wir zeigen Ihnen die Do's und Don'ts für Frauen mit androgyner Figur – für beide Styling-Vorlieben.

Styling-Do's für Frauen mit androgyner Figur

Taillierte Unterteile

Wenn Sie sich als Frau mit androgyner Figur gerne mehr weibliche Kurven wünschen, gilt es, mit Kleidungsstücken die Illusion einer Sanduhr-Silhouette zu erzeugen. Dies gelingt Ihnen, indem Sie Ihre kaum oder spärlich vorhandene Taille hervorheben – durch taillierte Schnitte und High-Waist-Hosen oder Röcke mit hoch geschnittenem Taillenbund. Besonders vorteilhaft, um Rundungen vorzutäuschen, sind Röcke und Hosen in A-Linie: Schlag-, Marlene- oder Palazzohosen. Auch sogenannte Paperback-Hosen – die ihren Namen durch den Hosenbund erhalten, der an eine zugeschnürte Papiertüte erinnert – schmeicheln dem H-Typ und schummeln eine Taille herbei. Eine Betonung der Rundungen an den Hüften erreichen Sie mit einem femininen Bleistiftrock mit hoher Taille. Styling-Tipp: Für ausgewogene Proportionen bei taillierten Unterteilen die Oberteile hineinstecken.

Voluminöse Oberteile

Um bei taillierten Unterteilen die Proportionen trotz Ihres sportlich gebauten Oberkörpers harmonisch zu halten, sorgen Sie mit Oberteilen, die Volumen erzeugen, für eine ausgewogene Mischung. Dazu gehören Carmenoberteile, Shirts mit voluminösen Ärmeln wie Puffärmeln, Oberteile mit U-Boot-Auschnitten oder drapierte Shirts und Wickeltops.

Retro-Kleider

Der Schnitt klassischer Kleider kommt für androgyne Frauen mit dem Wunsch nach mehr Weiblichkeit gelegen: Kleider mit einem Hauch Retro – etwa im Stil der 50er-Jahre – zeichnen sich meist durch eine betonte Taille, ausladende, schwingende Röcke und eine Form aus, die der so begehrten Sanduhr-Silhouette nachempfunden ist. Weiter hervorgehoben wird Ihre Taille mit einem dünnen Gürtel als Accessoire, der den Fokus auf Ihre Taille lenkt.

Eng plus locker

Wer keine oder eine nur wenig ausgeprägte Taille besitzt, kann diese mit einem einfachen Styling-Trick umspielen: Tragen Sie die Kombination aus einem locker fallenden Teil und einem eng anliegenden Kleidungsstück – zum Beispiel ein figurbetontes Top mit V-Ausschnitt, das die Brust betont, zur hochtaillierten Marlenehose aus einem fließenden Stoff. Mit einem Blazer und Sling-Ballerinas kombiniert ist dieser Look auch wunderbar bürotauglich oder passend für elegante Anlässe.

 

Feminine Details

Wenn Sie optisch für mehr Weiblichkeit sorgen wollen: Tragen Sie typisch feminine Kleidung! Während weiblich geformte Frauen mit sehr femininen Details wie Rüschen, Volants, Raffungen oder Spitze unvorteilhaft wirken können, dürfen Sie diese Mode für sich entdecken. Für androgyne Frauen sind die genannten Details oder auch Schleifen und Drapierungen ideal – in Kombination mit einem eher schlicht gehaltenen Unterteil erzeugt eine Schößchen-Bluse die für Sie begehrenswerte Sanduhr und lässt auch dort eine Taille vermuten, wo nur wenig vorhanden ist.

Trenchcoats

Für Frauen mit H-Figur ist ein Trenchcoat der perfekte Jacken- bzw. Mantelschnitt: Durch den charakteristischen Taillengürtel können Sie auch eine schmale Taille betonen. Details wie aufgesetzte Taschen, Schulterklappen und Knöpfe sorgen für ausgeglichene Proportionen am Oberkörper, sodass Sie nicht zu kantig oder maskulin wirken. Besonders vorteilhaft sind Kurztrenchs oder klassische Modelle mit großem Revers, der zusätzlich mehr Oberweite hinzumogelt.

Tiefe V-Ausschnitte

Während Frauen mit mehr Oberweite mit tiefen Einblicken sparsam umgehen sollten, können Sie hier besonders gut Haut zeigen. Longsleeves und T-Shirts, Kleider und Blusen mit tiefem V-Ausschnitt verlängern die Halslinie, betonen das Dekolleté und sorgen für einen Hauch eleganter Sinnlichkeit.

Muster und Farben

Bitte Mut zu Farb-Experimenten und extravaganten Mustern! Durch Karos, Punktemuster, Blütenprints, horizontalen Streifen oder grafische Muster betonen Sie Ihre obere Körperhälfte und täuschen mehr Oberweite vor. Auch bei Farben müssen Sie sich nicht zurückhalten: Wagen Sie Colour-Blocking und farbenfrohe Looks.

Aufgesetzte Taschen

Kleider in A-Linie mit aufgesetzten Taschen sind ein toller Büro-Look für androgyne Frauen. Durch das Extra-Detail der Taschen brechen Sie die starren Linien des schlichten Kleides und erzeugen mehr Form. Toller Kombi-Partner: eine kurze, leicht kastig geschnittene Blazer-Jacke und Kitten Heels.

Taillengürtel

Viele Stylisten raten Frauen mit H-Figur von Taillengürteln ab – gekonnt kombiniert können Sie die Wirkung des Accessoires jedoch hervorragend nutzen. Styling-Tipp: Für einen modernen Büro-Look tragen Sie einen Blazer mit schmalem Revers zur Bundfaltenhose und Pumps mit kleinem Absatz. Ihr Outfit erhält durch einen schmalen Ledergürtel auf Taillenhöhe mehr Kontur. Genauso gut funktioniert dieser Tipp über modischen Blazer-Westen und leichten Mänteln im Herrenstil.

 

Flache Schuhe und Mid-Heels

Frauen mit androgyner Figur haben oftmals nicht nur eine kastige, athletische Figur, sondern zugleich lange Beine. Betonen Sie diese körperlichen Vorzüge auf die falsche Weise, wirkt Ihr gesamter Körper noch schlaksiger und maskuliner. Eine gute Alternative mit femininer Note sind daher flache Schuhe mit verspielten Details oder sogenannte Mid- und Kitten-Heels – Pumps mit minimalem Absatz von wenigen Zentimetern.

Spiel mit Androgynität

Wenn Sie nicht unbedingt weiblicher wirken wollen, können Sie bewusst mit Ihrer androgynen Figur spielen. Besonders modisch gelingt dies mit Retro-Kleidern im Twiggy-Stil, also mit geradlinigem Schnitt und hohem Halsausschnitt. Ebenso eignen sich Hängerchen-Kleider und Tops, die Ihre schlanke Figur hervorheben. Für das Spiel mit Androgynität sind zudem Teile wie Bundfaltenhosen, Blazer im Herrenstil, Männerhemden und Schnürer ideal – und durch ihre klassische Optik auch noch nach vielen Jahren in Ihrem Kleiderschrank bewährt.

 

Accessoire-Opulenz

Als androgyne Frau können Sie getrost zu auffälligen Accessoires greifen: Statement-Ketten, Collier-Ohrringe oder wild gemusterte Halstücher und Schals lenken den Blick nach oben und weg vom sportlichen Gesamtbild. Ein Volantschal etwa lässt Ihr schlichtes Outfit auf einfache Weise weiblicher erscheinen und eignet sich gut als Accessoire für Ihren Look im Job.

 

Styling-Don'ts für Frauen mit androgyner Figur

Betonte Schultern

Kantige Blazer, Schulterpolster und Cap Sleeves (sehr kurze Ärmel, die leicht überstehen) sollten Sie möglichst vermeiden: Diese Details heben Ihren ohnehin breiteren Schulterbereich hervor und lassen ihn noch kantiger wirken.

Einfarbige Looks

Kleider-Kombinationen, die komplett in dunklen Farben wie Grau, Dunkelgrün, Marineblau oder Schwarz gehalten sind, lassen Ihre Statur noch kantiger und maskuliner wirken. Besser sind Kombinationen aus einem gemusterten Oberteil zur schlichten Hose oder einem neutralen Rock.

Pumps mit Blockabsatz

Wenn Sie trotz Ihrer Große und Körperform nicht auf Absätze verzichten wollen, sollten Sie dennoch auf klobige Absätze wie Blockabsätze verzichten – diese verstärken Ihre kantige, maskuline Seite nur noch mehr. Schmale Absätze wirken femininer.

Doppeltes Volumen

Während die Kombination aus einem figurbetonten Teil und einem Kleidungsstück mit Volumen Ihrer Figur schmeichelt, sollten Sie keinesfalls Volumen mit Volumen kombinieren. Das heißt: Auf Outfits wie Oversized-Pulli zur Marlenehose, extreme XL-Mäntel, Herrenhemd zur Culotte oder sehr weit und lose geschnittenen Kleider mit viel Stoff sollten Sie verzichten. In derartigen Looks wirken Sie schnell verloren und Ihre Proportionen sind kaum mehr vorhanden.

 

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