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10 Tipps, die erfolgreiche Businessfrauen für ihren Look nutzen

reife Frau im Business-Look | © filadendron, Getty Images
© filadendron, Getty Images
10 Tipps, die erfolgreiche Businessfrauen für ihren Look nutzen

Gut gekleidet im Büro? Mit dem richtigen Know-How ist es gar nicht schwer, ein professionelles und gleichzeitig modisches Job-Outfit zu finden. Stilberaterin Stefanie Diller gibt Tipps, wie Sie Ihren Business-Look optimieren können.

Schon mehrfach bin ich gefragt worden, ob ich Modetipps für die neue Generation der „Businesswoman“ geben könnte. Gerne! Denn dank der Frauenquote werden künftig immer mehr weibliche Führungskräfte und Managerinnen in der Berufswelt zu sehen sein. Das zeigt sich auch in den Medien – und spiegelt sich in mehr Farbe, Vielfalt und bunter Weiblichkeit.

Wie Frauen in Wirtschaft und Politik auftreten, hat sich in den letzten 20 Jahren gewandelt und viele Styling-Regeln, die es früher gab, sind heute überholt. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Frauen uns heutzutage im beruflichen Kontext so zeigen dürfen, wie es zu unserer persönlichen Kompetenz und unseren Anlässen passt. Dennoch gibt es ein paar Empfehlungen, die – egal, welchen Stil Sie bevorzugen – einen guten Business-Look ausmachen. Welche Outfits funktionieren also im Job und was bringt die Karriereleiter ins Schwanken?

Im Video erfahren Sie mehr über unsere Kolumnistin, Stilberaterin Stefanie Diller aus Hamburg:

Dress for Success: 10 Tipps für einen stilvollen Business-Look

1. Weniger ist mehr: Qualität statt Quantität

In Ihrem Kleiderschrank sollte sich eine Reihe von guten Basics befinden: Hosenanzüge, körpernahe Kleider, fließende Blusen, einfarbige Shirts und gut kombinierbare Blazer. Einen Wochensatz braucht es schon und damit Sie lange etwas von Ihren Kleidungsstücken haben, lohnt es sich, in Qualität zu investieren. Also sollten Sie sich lieber drei gute Teile als fünf von minderer Qualität anschaffen. Kaufen Sie hochwertig im Sale und gezielt das ein, was Sie wirklich täglich tragen.

2. Modern, aber nicht modisch

Als Frau in einer Führungsposition sollten Sie mit Ihrer Kleidung zeigen, dass Sie mit der Zeit gehen und auch wissen, was gerade modern ist. Ihr Outfit in 2018 kann also durchaus moderne Attribute beinhalten, sollte aber nicht modisch wie bei einer Fashion Bloggerin sein. Sie arbeiten in der Modebranche? Dann ist das sicherlich etwas anderes. Ansonsten gilt: Kombinieren Sie zeitlose Klassiker mit modernen Kleidungsstücken. In manchen Branchen geht zum Beispiel ein Business Casual Look: schlichte, saubere Sneaker zum dunkelblauen Hosenanzug.

Alternativen zum Blazer gibt es nicht, zumindest nicht für repräsentative Auftritte. In einer Strickjacke werden Sie nie so kompetent wahrgenommen wie in einem Sakko. Dieses betont Ihre Schultern, der Kragen signalisiert „angezogen und seriös“. Aber es gibt Blazer mit Rundhals-Ausschnitten, oftmals aus melierten Materialien im Chanel-Look, die sich mit eleganten Shirts hochwertig kombinieren lassen.

3. Weiblich, aber nicht Weibchen

Sie können und sollten Ihre Weiblichkeit zeigen. Die Zeiten, in denen sich Frauen wie Männer in strenge Hosenanzüge mit hellblauen Oberteilen hüllten, sind vorbei. Das bedeutet, dass sie beispielweise schmale Röcke tragen und Ihre Taille betonen können. Übertreiben sollten Sie aber nicht: Im geschäftlichen Umfeld enden Röcke maximal eine Handbreit über dem Knie. Wenn Sie sich hinsetzen, sollten Sie keine Reize offenbaren – das ist außerdem unpraktisch für längere Meetings. Vermeiden Sie also Rockschlitze, zu kurze Modelle oder transparente Zonen, die Einblick in Dinge gewähren, die von Ihrer Kompetenz ablenken.

Dasselbe gilt für Ausschnitte: Enge Blusen lenken den Blick auf die falschen Stellen, der Brustansatz sollte niemals zu sehen sein. Transparenz geht nur da, wo sie keinerlei Intimität zulässt.

4. Kontur statt hauteng

Die Silhouette ist für eine Geschäftsfrau sehr wichtig. Mit körpernaher Kleidung zeigen Sie, dass Sie kein Problem mit sich haben – das strahlt Selbstbewusstsein aus. Mit hautenger Kleidung, die spannt, erreichen Sie das Gegenteil. Das gilt vor allem für enge Hosen und Röcke, die den Po nachzeichnen. Im Idealfall formt Ihre Kleidung Ihre Silhouette, die die Körperlinie nachzeichnet.

Ihre Kleidung sollte auch in der Länge passen. Ein zu langer Ärmel am Blazer erweckt den Eindruck, dass Sie zu klein sind oder zu wenig auf sich achten, weil Sie es nicht schaffen, die Ärmel zu kürzen. Sollten Sie regelmäßig Änderungen an gekaufter Kleidung vornehmen lassen müssen, lohnt es sich, über Maßanfertigung nachzudenken. In jedem Fall ist ein guter Schneider viel wert.

Wenn Sie oben enge Teile tragen, kombinieren Sie unten etwas weitere Hosen und umgekehrt. So funktioniert zum Beispiel die Marlenehose mit einem schmalen, hellen Oberteil an vielen Frauen.

Vermeiden Sie Kleidung, an der Sie ständig herumzupfen müssen, weil sie sonst nicht richtig sitzt. Zu enge Hosen, die nach dem Aufstehen an der Wade kleben, Blusen, die aus dem Bund rutschen und Ausschnitte, die von der Schulter fallen, lassen Sie beim Herumnesteln unsicher erscheinen. Sie sollten daher unbedingt vermieden werden. Ihre Kleidung ist Ihre „Rüstung“, Sie sollten sich wohl darin fühlen sowie gut und sicher bewegen können! Dann haben Sie auch diese souveräne Ausstrahlung, die man so toll findet.

5. Farben und Muster strategisch nutzen

Im Gegensatz zu Männern können Frauen hier punkten. Für einen unübersehbaren Auftritt können Sie zu Farben wie Rot, Türkis, Grün, Knallblau oder Pink greifen. Kombinieren Sie diese auffälligen Farben mit gedeckten Tönen wie Grau, Dunkelblau und Schwarz. Der Schnitt Ihrer Kleidung sollte aber klare Konturen und Linien haben und nichts Verspieltes aufweisen.

Natürlich sind auch Muster möglich, aber es kommt auf die Menge und Größe an. Grundsätzlich ist Zurückhaltung für Karrierefrauen besser. Das bedeutet: Wählen Sie gedeckte Farben mit kleineren Akzenten und keine plakativen, bunten Prints. Klassiker sind Pünktchen oder Nadelstreifen, kleine Blumenmuster funktionieren auch. Accessoires wie Tücher, Gürtel, Krägen oder Schuhe können ebenfalls als Farbakzente genutzt werden. Generelle Vorsicht ist geboten bei romantischen Akzenten, Streublümchen und Tüll – sie verkörpern das Sinnbild „verträumt und schutzbedürftig“, also keine Assoziation, die eine Karrierefrau hervorrufen will.

6. Unterwäsche

Ihre Dessous sollten in keinem Fall sichtbar sein. Weder Slips unter engen Hosen oder Röcken, noch farbige BHs unter weißen Blusen oder BHs mit aufwendiger Spitze, die sich durch feine Stoffe leicht abzeichnen. Ihre Unterwäsche sollte in jedem Fall unsichtbar sein.

7. Accessoires und Schmuck

Schaffen Sie sich eine gute Basisausstattung mit ein paar wenigen, aber guten Schmuckstücken an. Dazu gehören eine Uhr, ein Ring und ein paar Ketten. Je höher Ihre Position ist, desto wertvoller sollte auch Ihr Schmuck sein – zarter Echtschmuck ist dann fast immer passend. Großer, dekorativer Modeschmuck muss sehr genau ausgewählt werden, wogegen kleinerer, hochwertig verarbeiteter Modeschmuck auch eine Möglichkeit ist, wenn er sich optisch kaum von Echtschmuck unterscheidet.

Vermeiden Sie alles, was klimpert oder klappert und individualisieren Sie Ihren Look eher mit besonderen Ringen und interessanten Ohrsteckern – denn dort geht auch im Gespräch die Aufmerksamkeit hin.

Tücher sind zwar eine Möglichkeit, Leben in ein eher langweiliges Outfit zu zaubern, können aber auch leicht bieder aussehen: Viele Schals hängen Frauen regelrecht zu und lenken ab, der Blick des Gegenübers kreist dann auf dem Muster herum. Insbesondere Loops aus Baumwolle können ein an sich gutes Outfit degradieren.

8. Handtaschen

Runde, knautschige und weiche Handtaschen vermitteln einen eher lässigen Charakter und passen nicht zu formellen Anlässen. Daher sollten Sie als Businessfrau zu eckigen, stabil geformten und großen Handtaschen greifen, in denen Sie alles unterbringen. Alternativen sind Shopper oder Laptoptaschen in einem femininen Stil und bestenfalls aus Leder.

9. Schuhe

Die richtigen Schuhe für Geschäftsfrauen sind in erster Linie die, auf denen sie gut laufen können, denn ein fester Gang vermittelt Sicherheit und Macht. Wenn es für Sie möglich ist, sind Pumps oder Stiefel mit drei bis acht Zentimetern Absatz passend. Höhere Schuhe lassen Sie zu leicht stöckeln, flache Ballerinas bringen einen latschenden Gang mit sich und wirken eher mädchenhaft.

Bei hohen Temperaturen kommt es auf Ihre Branche an, aber generell sind sichtbare Zehen in einem professionellen Umfeld zu vermeiden – hier sind Sling-Backs eine mögliche Alternative.

10. Make-up und Haare

Für Businessfrauen ist ein gepflegtes Auftreten unabdingbar. Weder pinker Nagellack, noch puppenartiges Make-up unterstreichen Ihre Seriösität und Kompetenz. Etwas Concealer, Rouge und Wimperntusche sowie ausdrucksstarke Augenbrauen unterstützen einen frischen Ausdruck. Dazu passt ein Lippenstift in Rosenholz-Nuancen oder zu Ihrem Hauttyp passenden, dezenten Tönen. Wenn Sie mehr Präsenz und Selbstbewusstsein zeigen möchten, können Sie knalligen, roten Lippenstift tragen. Das hat in jedem Fall Signalwirkung.

Auch Ihre Business-Frisur sollte natürlich und niemals künstlich wirken – ungefärbte Haaransätze und voluminös aufgetürmte Frisuren sind ein No-go. Bei langen Haaren empfiehlt es sich, sie hochzustecken – ein Grund, warum viele Karrierefrauen zu halblangen Haarschnitten übergehen.

Sie wollen noch mehr Fashion-Inspirationen? Auf Stefanie Dillers Blog lesen Sie regelmäßig neue Beiträge zu Styling- sowie Mode-Know How – und erfahren, wie Sie Ihren ganz eigenen Stil finden.