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Grüne Mode: Diese deutschen Labels setzen auf Nachhaltigkeit

Helle Kleider auf einer Kleiderstange | © istock; suteishi
© istock; suteishi
Deutsche Labels setzen auf Nachhaltigkeit

Mode aus umweltfreundlichen Textilien, die zu fairen Bedingungen hergestellt wird, ist ein großes Thema. Doch bei welchen Marken gibt es nachhaltige Basics und extravagante Teile, die auch noch „Made in Germany“ sind? Wir stellen sieben deutsche Labels vor, die auf grüne Mode setzen.

Von wegen olle Öko-Klamotte: Nachhaltige Mode, die unter fairen Bedingungen für Umwelt und Produzenten hergestellt wird, sieht heute genauso modisch wie die Entwürfe von Fast Fashion Labels oder Luxus-Designern aus – und sorgt beim Käufer zusätzlich für ein gutes Gewissen. Ein Blick auf die deutsche Textilbranche zeigt, dass Sie grüne Mode gar nicht erst in ausländischen Shops – online oder offline – suchen müssen: Wir stellen Ihnen sieben deutsche Labels für faire Fashion vor und erklären, welche Teile sich für den Einstieg in Eco Friendly-Mode lohnen.

Lokal shoppen: Diese deutschen Fashion-Labels produzieren faire Mode

Vom renommierten Traditionsmarken für Mode aus Naturfasern bis hin zum hippen Großstadt-Label: DONNA zeigt sieben deutsche Modeproduzenten, die für ihre faire – und optisch ansprechende – Kleidung bekannt sind:

1. ARMEDANGELS

Das Kölner Modelabel ARMEDANGELS beweist, dass faire Mode heutzutage auch sehr abwechslungsreich und trendig sein kann: Verspielte Print-Blusen, lässige Oversized-Hemdkleider und Slogan-T-Shirts gehören zu den typischen Stücken in den Kollektionen des Labels. Für die Verarbeitung der Kleidung setzt Armed Angels auf Baumwolle, Wolle und Leinen aus kontrolliert biologischem Anbau. Außerdem werden für viele Produkte Garn aus recyceltem Plastik sowie die besonders ressourcenfreundlichen Fasern Lyocell, Modal und die aus europäischen Hölzern gewonnene Faser EcoVero™ verwendet.

  • gegründet: 2007 in Köln

  • Kauftipp: das Loose-Fit Longsleeve „Judy“, das lässig zu Jeans, aber auch elegant zum Bleistiftrock kombiniert werden kann

2. Folkdays

Das Berliner Label Folkdays hat es sich zur Aufgabe gemacht, handgefertigte Fairtrade-Accessoires und Interior-Stücke zu verkaufen – und erweiterte sein Sortiment jüngst mit einer Selektion an Fair Fashion-Kleidungsstücken wie Kimonos, Cardigans, Kleider und Hosen. Oberstes Ziel bei der Produktion der nachhaltigen Design-Stücke ist es dabei, möglichst originalgetreu die traditionelle Handwerkskunst der jeweiligen Länder beizubehalten und diese mit einer modernen, minimalistischen Optik zu kombinieren. Im Folkdays-Online-Shop finden die User zu jedem Stück eine detaillierte Information zur Hersteller-Manufaktur – diese Transparenz ist Folkdays-Gründerin Lisa Jaspers und ihrem Team besonders wichtig. 

  • gegründet: 2013 in Berlin

  • Kauftipp: camelfarbene Tote Bag „Mira“, die als Business-Tasche genauso praktisch wie zum Einkaufen ist

3. hessnatur

Nach der Geburt ihres Sohnes 1976 wollten Heinz und Dorothea Hess ihren Nachwuchs ausschließlich in Textilien natürlichen Ursprungs und frei von Chemie kleiden. Aus diesem Wunsch – und dem Mangel an entsprechenden Produkten auf dem Mode-Massenmarkt – entstand im selben Jahr das Modelabel hessnatur, das das Ehepaar damals noch aus seinem eigenen Wohnhaus heraus betrieb. Inzwischen ist das Unternehmen ein Paradebeispiel für hochwertig und fair produzierte Mode aus Deutschland. 1991 folgte ein weiterer Meilenstein des Labels, als Gründer Heinz Hess in Ägypten das weltweit erste Bio-Baumwollprojekt startete. Bis heute stellt die Modemarke Kleidung her, die natürliche Ressourcen schont und dabei klassische Designs mit hochwertiger Qualität verbindet.

  • gegründet: 1976 in Bad Homburg, Hessen

  • Kauftipp: klassische Chino-Hose aus Bio-Baumwolle mit Elasthan-Anteil für besonders hohen Tragekomfort

4. IVY & OAK

Nach beruflichen Stationen im Fast Fashion-Bereich gründeten Caroline von Stieglitz und Steven Tran ihr eigenes Label – mit der Idee, mit langlebigen, klassischen Designs ein Zeichen gegen den Trend zu kurzlebiger Wegwerf-Mode zu setzen. Seither hat sich das Berliner Label den Ruf als modisches Fair Fashion Label erarbeitet, das nachhaltige Abendmode und hochwertig verarbeitete Basics in Bio-Qualität produziert. Schlichte Kleider in Midi- oder Maxilänge, zeitlose Farben wie Dunkelgrün, Marineblau oder Anthrazit und elegante Business-Teile sind typisch für IVY & OAK. Das Berliner Label ist noch kein reines Fair Fashion-Label, legt mit der Hauptproduktion in Bulgarien, der Verwendung vieler Naturfasern und recycelten Stoffen jedoch den Grundstein für die geplante Weiterentwicklung der eigenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

  • gegründet: 2016 in Berlin

  • Kauftipp: klassischer Bleistiftrock in Schwarz, der Trends überdauert

5. JAN ‘N JUNE

Juliana Holtzheimer und Anna Bronowski beschlossen 2013 bei einer Flasche Wein, ihr eigenes Eco Fashion-Label zu gründen. Der Auslöser: Die beiden Hamburgerinnen wünschten sich fair produzierte Mode, die auch optisch ihren Vorstellungen entspricht und noch dazu bezahlbar ist. Alle Produkte von JAN ‘N JUNE werden in einem Familienbetrieb in Polen gefertigt. Dabei sind den beiden Gründerinnen regelmäßige Besuche in ihrer Produktionsstätte sowie ein enger Austausch mit den Kleidungsproduzenten wichtig. Die Designs des Hamburger Mode-Labels begeistern Frauen mit minimalistischem Stil genauso wie Kundinnen, die auf der Suche nach hochwertigen Basics sind.

  • gegründet: 2013 in Hamburg

  • Kauftipp: „Nancy“, eine kragenlose Hemdbluse mit versteckter Knopfleiste als Allround-Talent im Schrank

6. Maas Natur

Maas Naturwaren ist ein Familienbetrieb, der in den 80er-Jahren mit der Herstellung von Öko-Windeln startete. Mit dem Älterwerden der Kinder der Gründer Gisela Kaufmann-Maas und Reinhard Maas entwickelte sich auch das Unternehmen weiter und begann mit der Produktion von Bekleidung aus Naturfasern. In den 90er-Jahren gelang der Modemarke mit einem eigenen Onlineshop der Schritt ins World Wide Web. Mittlerweile bietet das Traditionslabel neben Kleidung für Damen, Herren, Kinder auch ökologische Heimtextilien, Hauswaren und Wohnaccessoires an.

  • gegründet: 1985

  • Kauf-Tipp: Bundfaltenhose aus Jersey-Material, perfekt für Büro und Freizeit

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7. WIEDERBELEBT

Das nachhaltige Label WIEDERBELEBT hat Upcycling zu seiner Unternehmensphilosophie gemacht: Bereits vorhandene Textilien werden wiederverwertet, um daraus ganz neue Teile entstehen zu lassen. Für seine Designs verwendet das Stuttgarter Label ausschließlich Stoffe, Reißverschlüsse und Knöpfe, die andere Textilunternehmen weggeworfen haben, oder Materialien, die durch eine Überproduktion entstanden sind. Nach Kleidung aus Müll sehen die Endergebnisse absolut nicht aus – im Gegenteil: Cleane Blusen, geradlinige Mäntel und Kleider mit raffinierten Details erinnern optisch an den Mode-Minimalismus aus Skandinavien – kommen aber aus dem Süden Deutschlands.

  • gegründet: 2015 in Stuttgart

  • Kauftipp: schlichtes Basic-Shirt mit extravagantem Rückenausschnitt

Hier geht es zu Teil 2 der deutschen Labels.