Eine Kleinigkeit genügt, um Sie völlig aus der Ruhe zu bringen? Leichte Stimmungsschwankungen sind in der Regel absolut normal und jeder hat ein solches Gefühlschaos schon einmal erlebt. Häufen sich die Gefühlsausbrüche, kann das jedoch ganz schön belastend sein – nicht nur für den Betroffenen selbst. Besonders in den Wechseljahren sind Frauen oftmals von Stimmungsschwankungen betroffen, denn die Hormonveränderungen fördern depressive Verstimmungen und Antriebslosigkeit. Das können Sie tun, wenn Ihre Hormone und die Laune verrückt spielen.
Gerade noch könnten Sie freudestrahlend die ganze Welt umarmen und im nächsten Moment möchten Sie sich betrübt auf der Couch zurückziehen? Stimmungsschwankungen zeichnen sich durch einen plötzlichen Wechsel der Laune aus. Dabei schlägt die Stimmung innerhalb kürzester Zeit vom Positiven ins Negative um – oder umgekehrt. Tritt ein solch abrupter Gefühlsumschwung häufiger und besonders intensiv auf, spricht man von Stimmungslabilität oder Affektlabilität. In der Regel gehen auch Symptome wie innere Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit, allgemeine Unzufriedenheit, Traurigkeit und depressive Stimmungen mit Stimmungsschwankungen einher. Nichts, wofür man sich schämen sollte. Ganz im Gegenteil, sprechen wir ganz offen über das Frauenleiden!
Das Karussell der Emotionen kann viele Ursachen haben. Oftmals sind die Auslöser psychischer Natur wie Stress, emotionale Ausnahmesituationen oder Probleme im Job oder der Partnerschaft. Aber auch hormonelle Veränderungen sorgen bei Frauen oftmals für ein Auf und Ab der Gefühle, beispielsweise Stimmungsschwankungen durch Periode, Schwangerschaft oder Wechseljahre. Stimmungsschwankungen können auch durch die Pille, also eine Umstellung der Verhütung auftreten. Grund für die emotionale Berg- und Talfahrt in den Wechseljahren ist, dass weniger Hormone produziert werden, sich der Körper umstellt und Frauen sich erst einmal an die Situation und den „neuen“ Körper gewöhnen müssen. Sind die Stimmungsschwankungen hormoneller Natur, treten Reizbarkeit, Hitzewallungen, sexuelle Unlust, Schwindelgefühle, Schmierblutungen oder Blutungen trotz Wechseljahre als typische Begleiterscheinungen auf.
Da auch körperliche Erkrankungen wie Schilddrüsenfehlfunktionen, Mangelerscheinungen (z.B. Natrium, Magnesium) oder Tumore ursächlich für Stimmungsschwankungen sein können, sollten besonders ausgeprägte und häufige Stimmungsschwanken von einem Arzt untersucht werden.
Ob Sie an Stimmungsschwankungen leiden, können Sie im Grunde ganz einfach selbst herausfinden. Schlägt Ihre Laune immer mal wieder von sehr euphorisch zu zutiefst betrübt um, ist das ein klares Anzeichen. Kleinere Verstimmungen sind jedoch ganz normal – schließlich können Sie nicht immer gut gelaunt sein. Solange sich Ihre Gefühlsausbrüche nicht negativ auf Partnerschaft, Freundschaften, Familie oder Job auswirken, besteht kein Grund zur Sorge. Treten die Stimmungsschwankungen allerdings immer öfter und intensiver auf oder halten die emotionalen Tiefs über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie sich ärztliche Hilfe suchen. Dabei hilft es, sich vorab Notizen zu machen, wann und in welchen Situationen die Stimmungsschwankungen auftreten und welche Symptome damit einhergehen. Das macht die Diagnose für den behandelnden Arzt einfacher. Ob Mangelerscheinungen oder andere körperliche Ursachen hinter den Verstimmungen stecken, wird anhand eines Bluttests festgestellt.
Eine Therapie ist in der Regel nur notwendig, wenn die Stimmungsschwankungen besonders ausgeprägt sind oder immer wiederkehren. Insbesondere bei Hormonumstellungen wie zum Beispiel während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren sind emotionale Verstimmungen normal. Liegt die Ursache jedoch in einer körperlichen Erkrankung wie beispielsweise einer Schilddrüsenfehlfunktion, sollten die Stimmungsschwankungen medizinisch behandelt werden. Auch bei anhaltenden Depressionen oder psychischen Problemen, die zu einer Stimmungslabilität führen, sollten Sie unbedingt ärztliche Hilfe aufsuchen.
Für viele sind die Wechseljahre und die damit einhergehenden Beschwerden noch immer ein Tabuthema. Doch Sie sind nicht allein: Sprechen Sie offen darüber und vertrauen Sie sich Ihrer besten Freundin, Ihrem Partner oder Ihrer Familie an. Sich darüber auszutauschen erleichtert sowohl Ihnen als auch den Menschen, die Ihnen nahestehen, den Umgang mit Ihrem Gefühlschaos.
Tanken Sie Vitamin D: Sonne und Bewegung an der frischen Luft erhöhen den Serotoninspiegel und helfen gegen Stimmungstiefs.
Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Lebensmittel mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wie zum Beispiel Fisch und Nussöle wirken stabilisierend auf die Laune. Nüsse enthalten wichtige Aminosäuren, aus denen der Körper Serotonin bilden kann. Verzichten Sie außerdem auf Lebensmittel, die reich an Zucker und kurzkettigen Kohlenhydraten sind. Greifen Sie lieber auf komplexe Kohlenhydrate (Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse) zurück.
Vor allem in stressigen und emotional anstrengenden Phasen gilt: Genügend und vor allem erholsamer Schlaf ist wichtig. Schaffen Sie einen Ausgleich und bringen Sie sich mit Yoga oder Meditation zur Ruhe. Wer sich richtig auspowern muss, kann dies beim Joggen oder Fahrradfahren tun. Beim Sport werden die Glückshormone Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, welche zur Stimmungsaufhellung beitragen.
Machen Sie regelmäßig das, was Ihnen Spaß macht. Gerade dann, wenn es Ihnen nicht gut geht, können Sie sich dadurch ablenken und womöglich aufkommenden Stimmungsschwankungen entgegenwirken.
Gönnen Sie sich ein intensives Entspannungsbad – am besten mit einem beruhigenden Lavendelduft. Ein warmes Bad steigert das körperliche Wohlbefinden und hilft, Stress abzubauen. Die Muskeln entspannen und die Nerven beruhigen sich.