Sie leiden unter Koliken nach dem Schweinebraten? Dann streikt vielleicht Ihre Gallenblase. Wir erklären, woran Sie Gallensteine und Co. erkennen, welche Lebensmittel schlecht für die Galle sind und was man bei Gallensteinen lieber nicht essen sollte.
Zunächst ist es nur ein leichtes Stechen im rechten Oberbauch. Später können Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen: Gallenprobleme sind oft sehr schmerzhaft. Doch mit der richtigen Ernährung muss es gar nicht erst soweit kommen. Wir erklären, an welchen Beschwerden Sie Probleme mit der Gallenblase erkennen und wie Sie mit gesunden Lebensmitteln frühzeitig vorbeugen können.
"Ich wurde an der Galle operiert", diesen Satz haben Sie vermutlich schon mal in Ihrem Freundeskreis gehört. Ganz korrekt ist er allerdings nicht. Denn die Galle ist kein Organ, sondern eine Flüssigkeit, die in den Zellen der Leber produziert wird. Sie wird für die Fettverdauung im Zwölffingerdarm benötigt. Ohne sie könnten wir Sahnetorte und Co. also nicht genießen. Operiert werden kann man nur an der Gallenblase, wenn sich Gallensteine gebildet haben, die nicht auf anderem Wege, zum Beispiel durch Medikamente, aufgelöst werden können.
Völlegefühl, Schmerzen im Bereich des rechten Rippenbogens, Übelkeit, Erbrechen, dunkelbrauner Urin oder eine Gelbfärbung der Augen und Haut sprechen für Gallenprobleme. Wenn Sie unter diesen Symptomen leiden, dann ab zum Arzt. Der kann herausfinden, ob sich Gallensteine gebildet haben, die entstehen, wenn sich die Zusammensetzung der Galle ändert und Cholesterin, Gallenfarbstoffe und Kalzium verklumpen. Wenn die Steine aus der Gallenblase in die feinen Kanäle rutschen, die der Gallensaft durchqueren muss, kann es zu schmerzhaften Koliken kommen.
Sind die Gallenprobleme erst mal da, ist strikte Schonkost angesagt – oft ein Leben lang. Besser also, Sie beugen vor und fordern den Gallensaft nicht zu oft mit schweren, fettigen Speisen heraus.
Vollkornbrot ist gesund, klar. Allerdings sollten Sie es bei akuten Gallenproblemen oder, wenn Sie Ihre Galle schonen wollen, lieber meiden. Setzen Sie stattdessen auf Weißbrot, Zwieback, Knäcke- und Toastbrot und fettarmen (!) Kuchen. Ebenfalls okay sind Haferflocken, Nudeln, Pellkartoffeln und Grieß.
Für eine gesunde Galle ist bei Obst fast alles erlaubt. Greifen Sie zu geschälten Äpfeln und Birnen, Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, Grapefruits, Mandarinen, Bananen und Melonen. Auch bei Gemüse sind beinahe alle Sorten gut verträglich (außer denen, die wir weiter unter aufführen).
Bei Milchprodukten müssen Sie sich kaum einschränken. Milch mit maximal 1,5 Prozent Fett, Quark (Magerstufe) und milder Käse mit höchstens 30 Prozent Fettgehalt sind auch bei Gallenbeschwerden in Ordnung. Mageres Fleisch, etwa Hähnchen, Reh und Hase, sowie Fischsorten wie Rotbarsch, Kabeljau, Scholle und Zander dürfen Sie ebenfalls essen. Alternativ sind auch magerer Schinken, Kalbfleisch, Schweinefilet und mageres Rindfleisch erlaubt, wenn sie nicht mit Fett zubereitet werden.
Haushaltszucker, Honig, Marmelade oder Süßstoff zum Verfeinern von Speisen sind okay.
Achtung bei Vollkornbrot, fettigem Gebäck und Pfannkuchen. Kartoffeln sind zwar erlaubt – allerdings nicht in Form von Bratkartoffeln, Pommes oder Salat mit Mayo.
Finger weg von unreifem Obst! Auch auf Pflaumen, Johannisbeeren, Weintrauben, Nüsse und getrocknetes Obst sollten Sie verzichten. Fast alle Gemüsesorten sind erlaubt. Ausnahmen: Kohl, Zwiebeln, Wirsing, Paprika, Hülsenfrüchte, Rettich, Sauerkraut und Radieschen.
Fettreiche Nahrungsmittel sind tabu: Schlagsahne, Kondensmilch und Käse wie zum Beispiel Camembert. Dasselbe gilt für Ente, gebratene und geräucherte Fische wie Makrelen, Aal und Lachs. Auch Schweinefleisch, gebratenes Rind, geräucherten Schinken, Brat- und Mettwurst sollten Sie meiden.
Bye bye Schoki, Nougat und Eis. Fettige Desserts dürfen bei Gallenproblemen leider nicht mehr auf den Tisch.
Gastroskopie: Wann eine Magenspiegelung sinnvoll ist