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Amaryllis pflegen und pflanzen: So blüht die Schönheit in ihrer vollen Pracht

Amaryllis | © Getty Images/Johner Images
© Getty Images/Johner Images
Wenn Sie diese Tipps beachten, können Sie viele Jahre Freude an ihrer Amaryllis haben.

Mit ihren prächtigen, farbenfrohen Blüten schmückt die Amaryllis viele Fensterbänke und Wohnungen. Damit die Zimmerpflanze blühen kann und Sie lange Freude an ihr haben, kommt es auf die richtige Pflege an.

Amaryllis oder Ritterstern?

Die Pflanze, die in Blumengeschäften unter dem Namen Amaryllis verkauft wird, ist genau genommen gar keine echte Amaryllis. Eigentlich handelt es sich dabei um den Ritterstern ("Hippeastrum"). Die eigentliche Amaryllis wird auch Belladonna-Lilie genannt, allerdings ist sie schwer zu kultivieren. Daher werden noch heute beide Pflanzen als Amaryllis bezeichnet und auch im Handel unter dem Namen Amaryllis angeboten. Noch mehr Pflanzen-Wissen findest du in unserem Buch „Wohnen mit Pflanzen“ auf Amazon*

Amaryllis: Pflanzenpflege in 7 Schritten

Der Ritterstern beziehungsweise die Amaryllis wird besonders gern zur Vorweihnachtszeit gekauft, da die Pflanze in der Winterzeit blüht – vorausgesetzt, die Amaryllis wird richtig gepflegt. Über das Jahr hinweg durchlaufen die Pflanzen drei Vegetationsphasen, an die sich die Pflege anpassen muss: Von Frühjahr bis Sommer befinden sich die Pflanzen in der Wachstumsphase, im Winter ist die Blühphase und im Herbst die Ruhephase der Amaryllis. Das klingt erst einmal kompliziert, die Pflanzenpflege ist aber gar nicht so schwer. So geht's:

1. Amaryllis pflanzen

Genau wie Tulpen zählen Amaryllis zu den Zwiebelblumen. Die faustgroßen Amaryllis-Zwiebeln werden meist im Oktober zum Kauf angeboten.

Zuhause angekommen, sollten Sie die Zwiebel direkt in einen Topf pflanzen. Geben Sie zunächst eine Drainage aus Blähton unten in den Topf, um später Staunässe zu vermeiden. Am Anfang eignet sich ein mäßig nährstoffreiches Substrat, gemischt mit Sand oder Tongranulat. Die Hälfte der Zwiebel muss noch aus der Erde herausragen, der Topf sollte etwas größer als die Zwiebel sein.

Die eingepflanzte Amaryllis dann einmal gießen und anschließend an einen dunklen und kühlen Platz stellen und die Erde feucht halten.

Nach rund zwei Wochen zeigt sie der Austrieb das erste Mal – die Blütezeit beginnt. Nach rund fünf bis acht Wochen werden die ersten Blüten zu sehen sein.

2. Der richtige Standort für die Amaryllis

Ob sich die Amaryllis bei Ihnen als Zimmerpflanze wohlfühlt, steht und fällt mit dem richtigen Standort. Während der Wachstumsphase braucht sie einen warmen, halbschattigen Platz. Ab Mitte Mai fühlt sich die Zimmerpflanze auch auf dem Balkon oder im Garten wohl. Die Tagestemperatur sollte aber nicht höher als 26 Grad sein.

Während die Amaryllis blüht, bevorzugt sie Temperaturen von rund 20 Grad und einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

In der Ruhephase lagert die Zwiebel der Amaryllis in trockener Erde an einem dunklen Standort und Temperaturen um die 16 Grad. Gut eignet sich hierfür der Keller.

3. Amaryllis gießen

Während der Wachstumsphase und wenn die Amaryllis blüht, muss sie regelmäßig gegossen werden. Die obere Erdschicht darf leicht antrocknen, dann braucht die Amaryllis wieder Wasser – das ist in der Regel alle zwei bis drei Tage der Fall. Wenn im September die Ruhephase beginnt, muss die Amaryllis nicht mehr gegossen werden.

4. Amaryllis düngen

Zum Düngen der Amaryllis eignet sich ein flüssiger Blühpflanzendünger. Gemeinsam mit dem Gießwasser wird dieser das erste Mal verabreicht, wenn die Pflanze nach der Blühphase zu welken beginnt. Das ist in der Regel im Februar der Fall.

Alle drei bis vier Wochen sollte der Dünger dann gemeinsam mit dem Gießwasser verabreicht werden. Von April bis August wird die Amaryllis alle zwei Wochen gedüngt, vorausgesetzt, sie steht als Zimmerpflanze im Haus. Amaryllis, die über diese Zeit im Garten stehen, benötigen wöchentlich eine Düngung. 

5. Amaryllis schneiden

Um die Amaryllis optimal zu pflegen, muss sie nach der Blütezeit geschnitten werden. Schneiden Sie den vertrockneten Stiehl dann unten mit einem scharfen Messer ab. Jetzt kann die Amaryllis wieder Kräfte sammeln und bei der richtigen Pflege erneut wachsen.

Während die Amaryllis blüht, können Sie verwelkte Blüten entfernen. Die langen grünen Blätter der Amaryllis schneiden Sie im September ab, wenn die Pflanze in die Ruhephase übergeht.

6. Schädlinge erkennen

Selbst wenn Sie Ihre Amaryllis richtig pflanzen und optimal pflegen, ist sie vor Schädlingen nicht geweiht. Der größte Feind der Amaryllis ist der Rote Brenner. Das ist eine Pilzerkrankung, die die Pflanze inklusive der Zwiebel befällt. Die befallenen Stellen der Zwiebel verfärben sich braun, werden weich und beginnen zu faulen.

Die Krankheit lässt sich stoppen, wenn man sie rechtzeitig bemerkt. Legen Sie die Zwiebel der Amaryllis umgehend für rund drei Stunden in warmes Wasser ein, um den Pilz abzutöten.

7. Amaryllis umtopfen

Mit der richtigen Pflege kann die Amaryllis jedes Jahr auf's Neue blühen. Im November, nach der Ruhephase, pflanzen Sie die Zwiebel der Amaryllis in frische Erde. Das funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wie beim ersten Einpflanzen der neu gekauften Amaryllis-Zwiebel. Jetzt kann der Vegetationskreislauf der Amaryllis von vorne beginnen. 

Vorsicht Giftpflanze: so arbeiten Sie mit der Amaryllis

Man sieht es ihr nicht an, aber die Amaryllis ist hochgiftig. Besonders in der Zwiebel sammeln sich giftige Pflanzenstoffe an. Bei empfindlichen Menschen reicht schon ein Kontakt mit der Haut, um Reizungen und Rötungen hervorzurufen.

Wenn Sie die Amaryllis pflanzen und pflegen, sollten Sie deshalb immer Handschuhe tragen. So vermeiden Sie auch, dass Teile der Knolle an den Händen hängen bleiben und versehentlich in Mund oder Augen geraten. 

Wenn Sie diese Tipps beachten, können Sie viele Jahre Freude an Ihrer Amaryllis haben. Noch mehr Tipps rund um unsere grünen Mitbewohner gibt es im Buch "Wohnen mit Pflanzen".